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SjOr

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Quadrant: 34|104

Fraktion: Tmene Snisti

Zone: Tanbarische Zone

Sonnensystem: XyAr

Sonne: XyAr (violett)

Stelle: 3 von 19

Subraumgeschwindigkeit (Quadranten/Tag): 2

Subraumsicherheit: 4

Entfernung zum Spurngtor: 11 Tage

Auftragslage: -4

Sprungpunkte: cL, DjAr, Gori, Yidar III

Völker: SjOrev

Alchemistische Zutaten: A6 B2 C1 D7

Kennung: X3Sp34p104-7

Größe: 7

Gravitation: 0,9 G

Umlaufzeit: 0,4 Standardjahre 

Trabanten: TdjUr, Snd, Xym, Tdxyord

Wasserfläche: 23 %

Atmosphäre: Stickstoff 38 %, Sauerstoff 54 %, Edelgase 6 %, Helium 2 %

Subraumanschluss: Tu2QpD-SS4-D11,2D

Bevölkerungsdichte: 1 Milliarden

Bewohner: SjOrev 0,8 Milliarden, Andere 0,2 Milliarden

Erstbesiedlung: Unbekannt 

Techgrad: Normal 

Wohlstand: Niedrig 

 

Reichtum in Form von Helium 

Der dritte Planet des XyAr-Systems ist SjOr, eine raue Welt mit einem hohem Anteil an Helium in der Atmosphäre. Seine stark zerklüftete Oberfläche rührt von den endlosen vulkanischen Aktivitäten seiner Vorgeschichte her. Seine Gebirge erreichen Höhen von über 20.000 Metern und die Tiefseegräben seines einzigen zusammenhängenden Ozeans sind zu weiten Teilen unerforscht. Es konnten hier Tiefen von über 30.000 Metern ausgelotet werden. SjOr, so der Name des Planeten, weist im kurzen Sommer Temperaturen von 40 bis 65 °C auf. An beiden Polen ist es um die Hälfte kühler. Im Winter fallen die Temperaturen für wenige Wochen auf Werte zwischen 10 und 30 °C. Eis und Schnee kennt SjOr nur an seinem Südpol. Hier kann es im Winter kurzzeitig zu Temperaturen unter dem Nullpunkt kommen. SjOr hat einen hydrographischen Prozentsatz von nur 23 %. Bis auf den OrJaischen Ozean sind offene Gewässer selten, der Niederschlag hält sich in Grenzen und die Luft ist meist sehr trocken. Dennoch entwickelte sich im Laufe der Äonen eine faszinierende Vielfalt von pflanzlichem und tierischem Leben auf dem kargen Planeten. Erstaunlich sind hierbei die biologischen Funktionen, welche die Natur erfand, um ihre Spezies auf SjOr zu etablieren. Bei den Pflanzen handelt es sich weitgehend um ausgeklügelte fortschrittliche Flechten und Fleischblätterpflanzen. Die meisten von ihnen haben Stacheln zur Transpiration und entwickeln darüber hinaus ausgedehnte Wurzelsysteme und wasserspeichernde, wulstige Blätter. Erstaunlich sind auch die subterranen Kabraquv der nördlichen Vulkansteppen. Diese Spezies erreichen Ausdehnungen von mehreren Quadratkilometern. Sie gehören den Flechten an, speichern enorme Mengen von Wasser und durchbrechen nie die Oberfläche des Planeten.

 

Das Radzchevische Flechtenfeld in der Morgendämmerung ist ein gutes Jagdgebiet für ungefährliche Beutetiere. 

Welt der Insekten

SjOrs Tierwelt setzt sich aus wenigen Arten von nieder entwickelten Amphibien im OrJaischen Ozean und einer Vielzahl von insektoiden Lebensformen, die über die ganze Welt verbreitet sind zusammen. Die Amphibien erreichen Größen von über zwanzig Metern Länge, entfernen sich generell nicht weit vom Wasser und sind in heutigen Tagen vom Aussterben bedroht. Viele von ihnen sind Fleischfresser und wurden früher stark gejagt. Zahlreiche Arten starben in der Industrialisierungsphase der intelligenten Spezies des Planeten. Man nutzte sie als Fettlieferanten und rottete so viele Arten aus. Die klare Oberhand über SjOr haben die Insekten. Ihre Artenvielfalt ist beispiellos. So bevölkern drei Meter große Weidewanzen die nördlichen Steppen, Schwarmflügler von wenigen Zentimetern Größe überkommen zu Millionen die Flechtenwälder BaKurs, Burgen bauende Müllkäfer besetzen die Kegelvulkanränder des südlichen MaOrs, um nur einige Beispiele zu nennen. Im Gegensatz zu vielen anderen Welten wird SjOr nicht allein von seiner intelligenten Spezies beherrscht. Immer wieder zeigt der heiße Planet, dass er die Intelligenz als Alleinstellungsmerkmal für Macht und Überleben nicht bereit ist, in den Vordergrund zu stellen. Ganze Landstriche werden von kriegerischen, ameisenähnlichen Quadropoden beherrscht. Ein bis zwei Meter groß ziehen sie, geschützt durch dicke Chitinpanzer und mit schrecklichen Klauen bewehrt, zu tausenden als Nomaden durch die Lande, plündern und vernichten auf ihrem Weg alles und nehmen sogar Sklaven, die sie zwingen für sich zu arbeiten, nur um sie später doch noch aufzufressen. Diese Wesen kommunizieren nicht mit ihrer Beute. Nichts deutet auf eine auch noch so niedere Intelligenzstufe hin. Sie sind allein von ihren tierischen Instinkten getrieben.

Handelspartner der Tmene

Als eine der wenigen Spezies der Tanbarischen Zone sind die SjOrev den Tmene gleichberechtigte Handelspartner. Sie sind immun gegen die geistigen Kräfte der Handelsprinzessinnen und gelten als gefährliche, geradezu fanatische Krieger, wenn man versucht, sie in ihrer Freiheit einzuschränken. Umso gefragter sind SjOrev-Krieger als Söldner und Scouts. Ihre eigenen Raumfahrzeuge sind zwar eher ineffizient und dienen ehestenfalls als Transporter, aber eine Truppe von gut ausgebildeten SjOrev-Jägern an Bord eines Tmene-Schiffes stellt eine überaus ernstzunehmende Entermannschaft dar. Außerdem besitzen die SjOrev etwas im Übermaß, das die Tmene dringend benötigen. Das in den Tiefseegräben des OrJaischen Ozeans vorkommende Helium ist ein wichtiges Handelsgut für die Tanbarischen Zone. Seit einiger Zeit erlauben die vereinigten Stammesräte SjOrevs tanbarischen Minenfirmen, Förderstationen zu errichten und das Helium in den lichtlosen tiefen der Meere Sjors abzubauen. Im Gegenzug erhalten die Bewohner des Planeten technische Apparaturen und Halbzeuge, die sie selbst nicht herzustellen vermögen. Ein unangenehmer Nebeneffekt dieser Handelsbeziehungen sind die Einfuhr von Drogen nach SjOr. Stark kohlenhydrathaltige Nahrung wie Süßigkeiten haben teilweise eine drastische Auswirkung auf die insektoiden Bewohner SjOrs. Ihre Fermente setzen einen Gärungsprozess in Gang, der den Zucker in ihrem Verdauungstrakt zu Alkohol werden lässt und zuerst zu Halluzinationen und schließlich häufig zu Wahnvorstellungen führt. Die Stammesräte haben daher den Genuss von Zucker untersagt, doch die Eindämmung der Drogendelikte und die mit ihnen einhergehende Beschaffungskriminalität stellt eine schlimme Bedrohung der Ordnung SjOrs dar. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass man den SjOrevfrauen den Genuss von Zucker per Strafe untersagt. Männer hingegen frönen dieser Sucht ungehemmt. So ist es nicht verwunderlich, dass sich das Geschlechterverhältnis der Insektoiden im Wandel befindet. Während die Männer immer träger werden und sich ihre Gehirne mit Alkohol verderben, sind die Frauen gezwungen, allein für ihre Nachkommen zu sorgen, was sie bald zu leistungsfähigeren Jägerinnen macht.

Begehrt, weil unzerreißbar

Eine weitere äußerst begehrte Handelsware SjOrs sind die Wangenhaare seiner Bewohner. Dieses weiße, seidenweiche Material ist von einer unglaublich stabilen molekularen Zusammensetzung und kann nur mit Monofilamentfasern durchtrennt werden. Darüber hinaus widersteht es den meisten Säuren und Oxidationsprozessen. Selbst gegen Feuer mit Temperaturen von bis zu 600 °C ist es gefeit. Bisher ist es keinem Labor der Tmene gelungen, es zu synthetisieren.

Das Haar gilt den SjOrev als Kommunikationsbrücke zu ihren Ahnen. So ist es kaum verwunderlich, dass sie es nur ungern veräußern. Nicht einmal das Haar ihrer Frauen und Kinder würden sie ohne Gewissensbisse abgeben und das Entfernen von Haaren bei Verstorbenen ist bei Todesstrafe verboten. Doch SjOrevhaare wachsen nach. So kommt es vor, dass plötzlich reich gewordene SjOrev-Jäger für eine Weile baartlos daher kommen und während dieses Zeitraums auf einen Plausch mit ihren Vorvätern verzichten müssen.