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Polmazin

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Quadrant: -34|99

Fraktion: Unbekannt

Zone: SUKOT

Sonnensystem: Kla`pag

Sonne: Kla`pag (gelb)

Stelle: 1 von 23

Subraumgeschwindigkeit (Quadranten/Tag): 2

Subraumsicherheit: 4

Entfernung zum Spurngtor: 11,6 Tage

Auftragslage: -10

Sprungpunkte: Broscov, Poin`Khali, Vnosna

Völker: Son`pun

Alchemistische Zutaten: A8 B8 C8 D8

Kennung: K1Pn34p99-4

Größe: 4

Gravitation: 0,9 G

Umlaufzeit: 1,3 Standardjahre 

Trabant: An`napan

Wasserfläche: 99 %

Atmosphäre: Stickstoff 64 %, Sauerstoff 32 %, Edelgase 4 %

Subraumanschluss: Tu2QpD-SS4-D11,6D

Bevölkerungsdichte: 1 Milliarden

Bewohner: Son`pun 1 Milliarden, wenige Andere

Erstbesiedlung: Sj- 180.000 (Unbekannte Mächte entlassen eine große Vielfalt an Algen- und Tierarten auf dem Eisplaneten Polmazin. Es kann bis heute nicht gesagt werden, welches Volk für diese Tat verantwortlich ist und welchen Zweck es mit ihr zu erfüllen hoffte.)

Techgrad: Niedrig 

Wohlstand: Niedrig 

 

Leben im ewigen Eis

Eissteppen, ewige Schneestürme und azurblaue warme Meere, all diese Wunder hält Polmazin für seine Besucher bereit. Kla`pag, die Sonne des Systems, leuchtet schwach, ist aber dem Planeten nahe genug, um eine lebensfreundliche Atmosphäre zu erlauben. So herrschen zwar ständig Temperaturen um den Gefrierpunkt, doch in den oberen Atmosphäreschichten bilden sich ganzjährig Wärmezonen. Ebenso verhält es sich in den Meeren Polmazins. Ihre durchschnittliche Tiefe beträgt etwas über 1.000 Meter. Doch der Meeresboden ist stark vulkanisch und so entstanden über die Äonen hin zahllose unterseeische Vulkangebirge und Kavernen, in denen sich heiße Gasblasen bildeten. Aus diesen Höhlen und Lavaschloten steigt heißes Wasser an die Oberfläche und bildet warme Seen und Flüsse zwischen den Eisplatten. Festland gibt es auf Polmazin nur sehr wenig. Einige kleine Inseln auf der Höhe des Äquators machen die Ausnahme. Dafür türmen sich auf dem Festeis an vielen Stellen gewaltige Eisgebirge bis zu Höhen von über 2.000 Metern auf und bilden natürliche Barrieren zwischen den unzähligen Eiskontinenten.

Der Süden Polmazins ist überaus unwirtlich. Hierher reichen die Strahlen der Sonne nur für wenige Stunden des Tages und ständig schwankende Hoch- und Tiefdruckgebiete verursachen einen andauernden Schneesturm, der nur sehr angepasstes Leben in dieser Region zulässt. So leben und jagen hier die flachen ›Eisfelle‹, rochenartige Lungenfische, die tatsächlich aussehen wie drei bis sechs Meter lange Felle. Ihre Hauptbeute sind Fische und die wenigen hier lebenden extrem angepassten Säuger. Im Winter Polmazins erreicht die Sonne diesen Teil des Planeten überhaupt nicht mehr und alles Leben wandert für diese Zeit nach Norden.

Ganz anders sieht es auf der nördlichen Halbkugel des Eisplaneten aus. Hier scheint die Sonne fast ganztägig und erzeugt mit Hilfe der unterseeischen Algenwelt die azurblaue Färbung des Wassers. Letzteres erreicht hier Temperaturen bis zu 25 °C und weist eine ungewöhnlich große Artenvielfalt an Fischen, Wasserinsekten, Säugern, Molusken und anderen Tieren auf. Besondere Erwähnung verdienen die Schwärme der blauen Hakenschnäbel. Es handelt sich bei diesen schönen Tieren um Schwarmvögel, die in großen Kolonien die gesamte nördliche Halbkugel Polmazins bevölkern. Ihr Gefieder ist von tief blauer, in der Sonne ölig schimmernder, Farbe. Dies rührt von den Pigmenten der Krusten einer Schneckenart her, welche die Vögel bevorzugt aus seichtem Wasser filtern. Das zarte Fleisch der von den einheimischen Kupanpas genannten Tiere ist bei den Menschen der SUKOT sehr beliebt.

 

Die Kälte als Geliebte

Bei der einheimischen intelligenten Spezies Polmazins handelt es sich um humanoide, den Säugern angehörige Wesen. Ihre Abstammung ist wie die Abstammung allen Lebens des Eisplaneten nicht eindeutig erforscht, doch kann sicher von einer künstlichen Kolonialisierung ausgegangen werden. Die genetischen Spuren aller Lebensformen Polmazins deuten auf einen terranischen, eventuell aber auch auf einen Ursprung von Amina Parin hin. Doch auch das Leben Amina Parins hat nach Ansicht vieler Wissenschaftler seinen Ursprung auf Terra, selbst wenn die Kanka dies gerne gegensätzlich darstellen. Den Son`pun, den kleinwüchsigen Bewohnern Polmazins, ist all dies einerlei. In ihrem Glauben hat ein riesiger Vogel mit Krallen aus Erz ihre Ahnen auf ihrer Heimatwelt abgeworfen. Wer kann sagen, ob dieser Mythologie nicht ein wahrer Kern innewohnt. Als erwiesen gilt zumindest die messbare Tatsache, dass Polmazins Zeitalter als belebter Planet erst vor ungefähr 180.000 Standardjahren begann. Es wäre durchaus denkbar, dass in dieser Zeit die Tmene, die Vorlesen oder die Nugai, die theoretischen Vorfahren der Smavari, ihre Finger bei der Besiedlung Polmazins im Spiel gehabt hätten.

Bild: Blum

Was unnütz ist, wird nützlich gemacht 

Die Gesellschaft der Son`pun kennt keinen Müll alles, wirklich alles, kann in der kargen Wildnis Polmazins einem Zweck zugeführt werden. Besucher des Eisplaneten werfen die Plastikverpackung eines Thermoverbundstoffs achtlos in den Schnee. Der vorbeikommende Jäger hebt es auf und fragt, ob es ein Versehen war. Dann erkennt er, es war eben kein versehen und steckt dieses wunderbar haltbare Material ein. Daheim schnitzt er einen neuen Griff für sein Jagdmesser daraus und packt die Spähne zurück in seine Tasche. Sicher wird er in Kürze einen Verwendungszweck für sie finden. 

Industriegebieze, große Raumhäfen oder Millitäreinrichtigen sucht man auf Polmazin vergeblich. Die Verteidigungsanlagen der Son`pun bestehen aus schweren Partikelkanonen auf der Planetenoberfläche und kleinen, schnellen Jagdschiffen. Wer auf dieser Welt landen will, tut dies auf dem ewigen Eis.

Die Götterwelt der kleinen Jäger

Die Son`pun kennen zwei Arten von Göttern, die drei großen Urgötter und die elf kleinen Götterkinder. Bei den großen Göttern handelt es sich um titanenhafte Urwesenheiten, denen die Entstehung allen Seins als Nebenprodukt ihrer bloßen Existenz zugeschrieben wird. Ihre Kinder hingegen, die kleinen Götter, sind den Gläubigen näher und befassen sich mit den Dingen des alltäglichen Lebens. Hier eine Beschreibung der Götter Polmazins:

Die Uropan Hanai (große Urgötter)

  • Hotopenzan
    Er ist der mächtige Allzeuger und Allzerstörer (Zoroku Karaku). Als gigantischer Titan aus flüssigem Gestein, mit Haaren aus Seetang und Augen wie tiefe Meere, schläft er in den untersten Regionen der Ozeane. Einst wanderte er mit gewaltigen Schritten durch Raum und Zeit und was von ihm abfiel, ward zu Welten, Monden und Sonnen.
  • June
    Die sanfte Riesin June ist die Erschafferin allen Lebens. Als berghohes Weib wanderte sie neben ihrem Bruder und Mann Hotopenzan und gab diesem die Richtung an, in die zu gehen war. Aus ihren Schuppen wurden die Wesen der Meere und aus ihrem Schweiße alles Niedere. Ihr Haar aber wurde zu allem Lebendigen über den Wassern.
  • Ganzale
    Dieses geschlechtslose Urwesen ist kein Schöpfer von greifbaren Dingen. Vielmehr entstammen seinen wirren Träumen die Gedanken und Gefühle aller Wesen. Vor ihm war alles unerfüllter Stumpfsinn. Doch gehen aus ihm nicht nur das Denken an sich, sondern ebenfalls die Freude, Lust, aber auch Agonie und Niedertracht aus.

Die Dupag Hanai (kleine Götter)

  • Fotopoze
    Der Schirmherr der Jagd Fotoponze tritt als kaum sichtbarer Schatten oder als Raubtier auf und verhilft dem Jäger zu einem sicher geschleuderten Speer.
  • Mutolez
    Mutolez ist ein geschlechtsloses, nebelhaftes Göttertier mit vier riesigen Hörnern. Es nimmt den Gläubigen die Furcht und spendet Mut und Sorglosigkeit.
  • Pitatee
    Die Göttin der Liebe (keineswegs der Fruchtbarkeit) steht für alle Themen des liebevollen Umgangs innerhalb des Stammes und ist ebenfalls für die Erotik zuständig.
  • Sadagg
    Der Sadgagg ist ein einarmiger Kriegergott, der die Waffenhand des Kämpfers führt und seinen Mut stärkt.
  • Lapotee
    Sie ist ein tierhaftes Götterwesen in Form eines dürren Pferdes (diese Tiere sind auf Polmazin nicht heimisch und niemand weiß wie die Son`pun ausgerechnet auf diese Spezies kommen) das die weiten Eismeere bewohnt. Lapotee ist für den Transport der Toten ins Reich des ewigen Traumes zuständig. Lapotee ist der Untergebene der Todesgöttin Mar Tohan.
  • Rabiga
    Der Gott der Wellen Rabiga ist ein Schöngeist und Vernichter gleichermaßen. An einem Tag spielt er die Flöte, an einem anderen lässt voller Grimm er die Wogen Schiffe und deren ganze Besatzungen verschlingen.
  • Sggatokol
    Sggatokol, die Göttin des Wetters ist Rabigas Gefährtin und dieser hängt stark von ihren Neigungen ab.
  • Ahanini
    Als Göttin der Fruchtbarkeit ist Aganini für die Son`pun von größter Wichtigkeit. Ihrer Gunst verdanken sie ihre Beute, den nur wo Leben entsteht, kann die Jagd Familien ernähren.
  • Monahan
    Der Gott der Fruchtbarkeit Monahan nimmt die selbe Stellung wie Aganini ein. Die Son`pun wissen, dass eine Göttin allein nicht für Nachwuchs sorgen kann …
  • Udugel
    Der Gott des Wissens und der Weisheit Udugel tritt in der Gestalt eines alten gebeugten Son`pun auf und lehrt alle Wesen gleichermaßen, was sie zum Leben brauchen. Doch nicht nur Gutes entsteht aus gewonnenem Wissen. Was der Schüler aus seinen Erkenntnissen macht, ist nicht mehr Sache des Udugel. Daher gilt der Weise in vielen Fällen als der gefährlichste aller Götter.
  • Mar Tohan
    Die Göttin des Todes und der Ruhe im Reich des ewigen Traumes residiert im Totenreich jenseits der südlichen Eismeere. Mars Untergebener ist der Totenbote Lapotee.

 

Der Glaube an die Götter ist über ganz Polmazin verbreitet. Es gibt praktisch keinen Son`pun, der ihm nicht anhängt. Viele Götterdarstellungen sind in einer modernen Gesellschaft schwer einzubinden. Zum Beispiel weiß jeder Son`pun, dass es kein physikalisch greifbares Totenreich in den Eismeeren gibt; dennoch glauben sie daran. Für sie sind alle Götter auf der metaphysischen Ebene zu finden und nur weil etwas nicht sichtbar ist, bedeutet es keineswegs, dass es nicht existiert. Anderen Glaubensrichtungen stehen die Bewohner Polmazins neutral gegenüber. Sie beten zu keinen fremden Göttern. Eher versuchen sie, in diesen Inkarnationen ihre eigenen Götter zu finden, was ihnen, ihrer großzügigen Interpretationsweise wegen, stets leicht von der Hand geht.