Das Wort
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Ursprung: Terra
Erkenntnisse: Ergibt bei erstmaliger Lektüre 2 Ressourcen, die ausschließlich zum Erlernen psionischer Disziplinen genutzt werden können.
Voraussetzung: Zum Begreifen der Inhalte muss eine Probe des Okkulten gegen 16 bestanden werden.
Buch der Entstehung
æ Die Entstehung
¹ Nichts war da über dem Nichts und darunter, und der Geist schwebte durch dies Nichts und die endlose Finsternis. Da erwachte der Geist und erkannte das Nichts und er mochte es nicht weiter um sich, und so ward das erste, was er schuf, das Licht, zu sehen und die Finsternis zu vertreiben.
² Das Sehen gebar die Wasser und darunter tief die Erde und weiter oben den Himmel, doch der ward zu dieser Zeit noch schwarz. ³ Da fegte der Geist die Wasser beiseite und erhob unter Feuerergüssen die Erde ans Licht und die Macht der Wasser brach und das Licht wurde von der Erde gen Himmel reflektiert. ⁴ Berge brachen aus dem Boden, einer war groß und brach ganz ab und dieser erhob sich in den Himmel und entkam dem Boden. ⁵ Da machte der Geist diesen Berg rund wie einen Teller und er machte ihn voller Eis und er bestimmte dem Licht zu Zeiten zu ruhen und so wurde es Abend und am Himmel schien der neue Mond und es wurde Tag und der Himmel wurde erhellt. ⁶ Dies waren die ersten Tage und der Geist fand all dies dem Nichts vorzuziehen.
⁷ Lange wechselten Tag und Nacht und der Geist wurde es nicht müde, das Wirken der Erde und jenes des Wassers zu beobachten. So brandeten die Wasser gegen die Erde, diese gebar Feuer und dieses stieg auf in den luftigen Himmel und dort ward neues Wasser und so war der Kreislauf der Welt, wie er auch heute noch ist. ⁸ Da legte der Geist dies als gegeben fest und von da an wollte er an diesen festen Gesetzen nicht mehr rühren und so bleiben sie. ⁹ Da war auch die Zeit geboren und der Geist fand all dies gelungen.
¹⁰ Eines Tages schritt der Geist aber durch die brodelnden Lande und da sah er genauer auf die Elemente, die er erschaffen hatte und manche von ihnen unterschieden sich von den anderen und da lächelte der Geist und berührte eines aus Feuer und so entstand das Leben. ¹¹ Dies war die Zeit der Älteren und diese nennen wir heute Titanen, Drachen, Riesen und all die anderen Wesen der Anderwelt. ¹² Zu dieser ersten Zeit aber sprangen sie über die Erde, schwammen durch die Wasser. Sie flogen mit den Luftströmen und waren selbst das lebendige Feuer. ¹³ Doch dieses erste Leben war Chaos und wild. Es erschuf und zerstörte und es hatte Macht über die ehernen Gesetze der Welt und dies war nicht gut. ¹⁴ Da machte der Geist eine Trennwand in die Welt und gab all die Älteren auf die andere Seite und diese Seite nennen wir Anderwelt und in die Welt setzte der Geist den Samen des wahren Lebens und dort gebar er Pflanze, Tier und Mensch.
¹⁵ All dies wahre Leben war mit dem Geist in tiefer Freundschaft verbunden und dies war gut. Unter den Menschen, welche dem Geist am nächsten waren, wandelte er oft und er fuhr in sie, um sie zu lehren und sie über die Pflanzen und Tiere zu heben. Er zeigte dem Menschen, wie er sich die Erde zu Nutzen machen sollte und er zeigte ihm auch die Trennwand zur Anderwelt, die der Mensch nie überschreiten sollte und so war es gut.
¹⁶ Dies sahen durch die dünne Trennwand die Älteren und viele von ihnen hassten den jungen Menschen für sein erhobenes Dasein und so entstand der Neid unter ihnen und er war einer der Mächtigsten unter ihnen. ¹⁷ Der Neid konnte nicht durch die Trennwand, doch er flüsterte oft zu den Menschen und was er zu sagen hatte, faszinierte viele unter ihnen. Er redete lange und er tat es geschickt, denn er wusste der Mensch könnte die Trennwand öffnen, wenn er es nur freiwillig täte. Und eines Tages, als der Mond sehr hell leuchtete, da zeigte der Neid einem Menschen eine in Farben gleißende magische Kugel und der Mensch war angezogen von der Macht und langte danach. ¹⁸ Der Name des Mannes aber war Adan und er streckte seinen Arm durch die Trennwand und da glitten viele der Älteren an seiner Haut entlang, schlüpften in seinen Leib, bohrten sich durch ihn hindurch und versteckten sich in Adans Gefährten vor dem Geist. So betraten acht mächtige Alte die Welt, die einst die ihre war und diese acht trugen einhundert mal einhundert in sich. ¹⁹ Der Geist konnte nicht in den Menschen sehen, doch er sah Adans Verletzungen und er sagte: »Adan, habe ich dich nicht gelehrt, nicht die Trennwand zu überschreiten?«
Und Adan antwortet: »Doch, das hast du.«
Da sagte der Geist: »Fuhr ich nicht zehn Male in dich, um dir zu zeigen, wie man die Pflanzen bereitet, um sie zu essen und zeigte ich dir nicht, wie man die Tiere zähmt?«
Adan aber sagte: »Ja, das hast du getan.«
Und der Geist sagte: »Warum hast du dann nach der Trennwand gegriffen und sie durchstoßen?«
Da sagte Adan: »Der Neid wollte mir eine zaubermächtige Kugel schenken.«
Da erhob sich der Geist weit über die Erde und sagte mit lauter Stimme zu den Menschen: »Sehet, der Neid war es, der euch auf die andere Seite lockte und darum soll der Neid von nun an in euch wohnen! Es soll euch eine Lehre sein und euch begleiten diese Tat bis ans Ende dieser Welt und wenn ihr selbst wie die Älteren seid, wird diese Welt enden und die Bürde von euch genommen, aber bis dahin müsst ihr lernen, mit dem Neid zu leben.«
²⁰ Da erhob sich der Geist noch weiter nach oben und ging in den Himmel, um dort zu wohnen, denn er wollte sich von dem Menschen entfernen, um zu sehen, wie dieser nun mit der Bürde leben würde. ²¹ Die Menschen aber konnten nur schwer mit dem Neid leben. Er entzweite sie und da zerstreuten sich die Menschen über die Erde und bauten Mauern, um sich vor sich selbst zu schützen.
æ Die Befragung
¹ Weit über dem Menschen thronte der Geist in den Himmeln und beobachtete die Erde, denn er wollte den Menschen verstehen. Doch der Mensch hatte sich verändert. Der Neid war ein summender Teil von ihm geworden. ² Da stieg der Geist eines Tages aus den Himmeln herab und trat unter die Menschen, aber es war zuviel Zeit vergangen und die jungen Menschen kannten den ihn nicht mehr. In viele von ihnen fuhr er, doch sie wehrten sich, denn er war ihnen sehr fremd geworden. ³ Da aber sagte der Geist zu einem der Könige: »Öffne dich, damit ich erkennen kann, was für ein Herz in deiner Brust schlägt.«
Der Name des Königs aber war Nebukar.
Da wimmerte der König: »Lass ab von mir Geist, denn Deinesgleichen bringen uns den Tod.«
Der Geist versuchte, den König zu beruhigen, doch dieser baute Mauern und Türme und ließ Waffen erfinden, den Geist zu vernichten.
⁴ Da ging der Geist zu einem der reichen Bauern und zu diesem sagte er: »Bauer, lass mich in dich ein, damit du zu mir finden magst.«
Der Bauer, sein Name war Ilijam, aber sagte: »Weiche Geist, du bist Unglück und das Vergehen auf dem Felde.«
Der Geist versuchte, den Bauern zu beruhigen, doch der Bauer floh vor ihm und versteckte sich in den Straßen der Städte.
⁵ Da sprach der Geist zu einem Bettler: »Bettler, lass mich ein, dann will ich dir ein besseres Leben geben.«
Der Name des Bettlers war Legion, doch er sprach nicht und sprang von einer Brücke in den Tod.
⁶ Da war der Geist verzweifelt und wollte der Erde den Rücken kehren, doch auf seinem Weg kam er über das Meer und da traf er auf ein Schiff.
Zu dem Seemann sagte der Geist: »Lass mich ein und ich will dir zeigen, wie du immer den Weg zu deinem Glück finden magst.«
Da ließ ihn der Seemann ein und lachte laut gegen den Sturm. Der Geist zeigte ihm Schätze der Meere und die erträglichsten Strände und dann führten die Wünsche des Seemannes ihn zu vielen Weibern, denen er die Herzen nahm. Der Geist aber fragte: »Warum lässt du mich dir den Weg zu diesen Weibern zeigen und warum nimmst du ihre Herzen?«
Da antwortete der Seemann: »Freude wolltest du mir schenken, wenn ich dich einließe und so ließ ich dich und Freude ist es mir, Herzen zu nehmen!« Und der Name des Seemannes war Karun.
⁷ Da ließ der Geist von den Menschen ab, denn er verstand ihr Wesen nicht mehr und er wollte einen Plan machen, die Menschen wieder so werden zu lassen, wie sie waren, ehe der Neid kam.
æ Die ersten Plagen
¹ Lange suchte der Geist nach einem Menschen, der dem Flüstern des Neids und dessen Gefährten widerstehen konnte und solch einen fand er in Noa aus dem alten Geschlecht Adans. ² Da rief der Geist zu Noa herab: »Noa, mache dir einen Schutz, denn ich will den Neid wieder aus dem Menschen nehmen und du sollst unverletzt bleiben und dein Geschlecht soll mit dir verschont sein.«
³ Da fragte Noa was er tun solle und sein Herz war voller Furcht. ⁴ Da drang der Geist in ihn und zeigte ihm die Zukunft und Noa wurde krank vor Sorge. Der Geist aber wartete die Krankheit Noas ab und dann noch länger für die Zeit, die Noa brauchen würde, seinen Schutz zu machen.
⁵ Da baute Noa eine Burg aus Stein mit einem Dach aus Schieferplatten und er dichtete alles ab mit Lehm und brannte diesen und er ließ die seinen Wasser und Nahrung in die Burg schaffen. Dem Geist folgend aber brachte er ein großes Zeichen auf dem Dach der Burg an und dieses Zeichen waren gekreuzte Balken aus Ziegenblut.
⁶ Da nahm der Geist die Feuer, die lange unter der Erde geschlafen hatten und hob sie in den Himmel auf, um sie auf die Städte der Menschen regnen zu lassen und die Feuer vernichteten eintausend mal eintausend Menschen. Doch der Neid und die seinen rettete sich in andere Menschen.
⁷ Da grub Noa eine tiefe Höhle unter die Erde und ging mit den seinen hinein und der Geist ließ die Luft gefrieren und so starben abermals eintausend mal eintausend Menschen, doch wieder entkam der Neid.
⁸ Da baute Noa ein gewaltiges Schiff für sich und seine Sippe und sie nahmen ihr Vieh mit sich, so viel davon unter die Luken passte und der Geist ließ die Wasser ansteigen und alles Land um die Menschenstädte ertrinken. Doch wieder starben eintausend mal eintausend Menschen und diesmal rührte sich nichts in den Städten.
⁹ Da sagte der Geist zu Noa: »Am Ende des Stromes will ich dir und den deinen ein Land geben und es soll dein sein und dort sollst du leben wie einst mit Pflanze und Tier und in Frieden mit mir.« Da war Noa froh und für ihn und seine Sippe kam eine Zeit des Aufbaus und der Arbeit.
Der Geist suchte unter den Menschen, doch er fand den Neid nicht. Aber nicht jeder Mensch ließ den Geist ein und so blieb zu dieser Zeit ungewiss, ob das Übel vernichtet war. ¹⁰ Noa und die seinen aber bauten viele Städte von denen genannt sind Enoch, Saddon, Genev, Eunes, Gomorah, Hebrem und Islund. Diese waren die prächtigsten und hier lebten die Menschen in Frieden mit Pflanze und Tier.
æ Die zweiten Plagen
¹ In der Stadt Saddon lebte ein Sohn des Stammes Noa und sein Name war Saul, der erkannte die Wahrheit um die Angst. Sie war eines Nachts zu ihm gekommen, um ihn zu fragen: »Saul, siehst du nicht warum die Menschen in Frieden leben? Es ist allein mein Verdienst. Sie fürchten die Strafen des Geistes und da leben sie in Frieden, doch ihr Wille und ihre Art ist dies nicht.«
² Saul erschrak sehr, denn er erkannte die Wahrheit in den Worten der Angst und auch er fürchtete den Geist, wie er erkennen musste. ³ Da floh er vor ihr in die Berge, weit aus der Stadt heraus, doch immer war sie an seiner Seite und da trat er an den Rand der Klippen und da war er nahe daran zu springen. ⁴ Doch im letzten Moment erkannte er seinen Fehler. In die Stadt des Todes zu gehen, war nicht besser als bestraft zu werden und so besiegte er die Angst, indem er den Geist anrief: »Geist, siehe, hier ist die Angst und sie greift nach mir, aber sie benutzt dich dafür und dies will ich nicht weiter dulden.«
⁵ Da erhob sich der Geist und erschien dem Menschen als Mann mit einem Blindentuch vor den Augen und fragte ihn: »Wo du den Geist rufst, ist die Angst besiegt?« Und Saul nickte erleichtert, denn er hatte erkannt, nichts mehr weiter verlieren zu können.
⁶ Da sagte der Geist: »Saul, dich und die deinen will ich retten, doch jene in Saddon, die der Angst Herberge geben, will ich austreiben. Nimm die deinen und führe sie hier auf diesen Berg und lasse keinen von ihnen je wieder zurück in die Stadt.«
⁷ Da nahm Saul seine Sippe und führte sie in die Berge, doch seine Frau Surahn hatte ihr liebstes Geschmeide vergessen und schlich in der Nacht zurück in ihr Haus. 8 Da ließ der Geist Asche, Feuer und Säure auf die Stadt regnen und ebenso geschah es mit den Städten Gomorah und Genev. Doch die Angst konnte so nicht besiegt werden, denn die Menschen der anderen Städte öffneten ihr Tür und Tor. 9 Da ließ der Geist ab von den Menschen und zog sich erneut in den Himmel zurück, um zu sehen, was weiter geschehen würde. 10 Doch kaum war der Geist gegangen, da rief die Angst die Namen ihrer sieben Brüder und Schwestern und da erhob sich erneut der Neid mit größter Macht in den Stätten der Menschen.
Buch des Bundes
æ Das Wort
æ Die Gesetze
æ Die Versprechen
æ Krieg und Brand
æ Die Wanderung
æ Das Wort
¹ Zum Wohle der Menschen fasste der Geist seinen Willen in Wörter die er weitergeben wollte an die Väter der Sippen so jene sie geben könnten an die ihren. Denn der Geist wollte nun viele erreichen und nicht nur die wenigen in die er drang und so machte er das Wort und die Sprache und rief nach einem Sohne Adans er möge alle Väter versammeln auf dem Berg Arak. ² Dieser war Abram zu Hebrem und er rief nach Jurna, Malkim, Sekahim, Daved und vielen anderen. So kamen sie auf den Berg Arak vor Hebrem und erwarteten den Segen des Geistes denn der Glaube war groß in diesen Männern. ³ Da öffnete sich ein Loch im Himmel und die Väter sahen hinauf und blickten den Himmel. ⁴ Einem jeden viel ein güldener Tropfen auf die Zungen und da hockten sie sich nieder und schrieben das Wort auf. In drei Gruppen arbeiteten sie zehn mal zehn Tage und sie aßen nicht und tranken nicht, doch hielt sie der Geist am Leben und machte sie froh. Dann hatten sie das Wort empfangen und aufgeschrieben in Lehm und den Lehm trugen sie ab und sie trugen den Lehm zu ihren Häusern doch Abram sagte es müsse ein eigenes Heim für das Wort geben und da beuten sie den Tempel Imael. ⁵ Hier gaben sie das Wort auf die Dächer und hier konnte ein jeder das Wort empfangen der unter der Sonne stand und sein Herz öffnete.
⁶ So kamen alle Pilger der Sippe Adans zu diesem Orte und erhielten das Wort des Geistes und von nun an unterschieden sich diese Menschen von den anderen Stämmen, denn der Neid und dessen üble Sippschaft konnte in ihnen nicht länger wohnen. ⁷ Sie aber nennt man die Adaniden und diese stammen aus dem Tempel Imael und so nennt man sie auch die Imaelitet. ⁸ In dieser Zeit entstanden die Reiche Imael und Juta und auch die umliegenden Reiche profitierten von den Lehren der Imaeliten, denn das Land gedieh unter ihren Händen und der Geist gab ihnen Weisheit und Frieden und eine Zeit der Ruhe und des Friedens ward angebrochen. ⁹ Diese Zeit aber nennen die Gläubigen die Ruhe und nach der Ruhe kommt der Sturm, denn niemals ruhen der Neid und die ihm folgen für lange Zeit bis das Ende der Zeit kommt und der Mensch selbst erhoben wird zu dem Geist einzukehren für immer und immer und in alle Ewigkeiten.
æ Die Gesetze
¹ Um aber die Gräuel Neid, Gier, Angst und deren Brüder und Schwestern von den Menschen zu trennen war das Wort zu einem Teil Rat, zum Anderen aber Gesetz. ² Dem Rate ist zu folgen, wenn der Umstand dies erlaubt. So soll er führen, hüten und Trost spenden in dunkler Zeit. ³ Gesetze aber stehen fest und wer ihnen ausweicht der bricht den Bund. Die Gesetze aber lauten so:
- Gesetz: MANN UND FRAU WERDEN NICHT SUCHEN DEN NAMEN DES GEISTES ZU MISSBRAUCHEN!
- Gesetz: MANN UND FRAU WERDEN IHR DASEIN HEILIGEN UND NICHT DARÜBER HINAUS FAHREN!
- Gesetz: MANN UND FRAU EHREN JENE DIE VOR IHNEN WANDELTEN SO SIE ES VERDIENEN!
- Gesetz: MANN UND FRAU WERDEN TÖTEN WEDER DEN ANDEREN MANN NOCH DIE FRAU SO DIESE UNTER DER HAND DES VATERS WANDELN!
- Gesetz: MANN UND FRAU LEGEN SICH WEDER ZUM ANDEREN MANNE NOCH ZUM WEIBE, DENN JE ZU DEM EIGENEN!
- Gesetz: MANN UND FRAU NEHMEN NICHTS WAS NICHT AUS IHREM HANDELN ENTSTEHT UND NICHT FREIWILLIG GEGEBEN WARD!
- Gesetz: MANN UND FRAU ENTSAGEN DER LÜGE UND IHREN SCHWESTERN!
- Gesetz: MANN UND FRAU ÜBEN SICH IN DEMUT.
æ Die Versprechen
¹ Wer aber den Bund eingeht die Gesetze zu beachten, dem werden Versprechen gehalten zu seiner nie endenden Freue. Das Leben ist Mühsal, doch kein Mühsal ist ohne Lohn. ² Wer aber die Gesetze lebt soll erhoben werden nach seinem Tode aus der Stadt des Todes über die Welt und die Anderwelt hinaus und er wird einziehen in das Haus des Geistes. So wird er erfahren die Einheit des Geistes mit allem Leben und Sein und er wird sehen die Umkehrung von Zeit und aller loser und fester Welten. ³ Die Versprechen aber sind diese:
- Versprechen: MANN UND FRAU LEIDEN KEINE NOT IN DER GEGENWART DER gräuel.
- Versprechen: MANN UND FRAU WANDELN IN DER STADT DES TODES FÜR DIE ZEIT DER RUHE. DOCH SIE LIEGEN NICHT.
- Versprechen: MANN UND FRAU ERSTEHEN AUS DER STADT DES TODES NACH DER ZEIT DER RUHE UND GEHEN AUF IN DAS HAUS DES GEISTES ZU IHRER FREUDE.
æ Krieg und Brand
¹ Zunehmend erfüllte das Reich der Imaeliten Wohlstand und auch die Lande rund um das Reich waren betroffen von diesem. Da gab es regen Tausch und die Sippen gaben und nahmen und es war gut so. ² Über allem aber schwebte der Geist und sah das es gut war.
³ Doch nicht alle Hatten im selben Maße und zu jenen die weniger hatten schlich sich der Neid erneut und er riet ihnen in gelben Worten ihre Pflüge zu Waffen zu schmieden und so geschah es auch. ⁴ Ihnen voran ging Malkei aus dem Hause Enoch und in ihm wohnte die Gier und sie flüsterte ihm zu und gab niemals Ruhe. Malkei aber war ein starker Mann und so stark wie seine Arme war die Stärke seiner Stimme und angeleitet von Gier erhob er seine Söhne und deren Wagenlenker und auch die Bauern unter ihnen zu ziehen gen Imael. 5 Fordern wollten sie jeden Teil der ihnen weniger wahr und da besatzten sie ihre Wägen und hatten all ihre Pflüge zu Waffen umgebaut.
⁶ An einem Tag im Monat des Mondes stand so das gewaltige Heer aus Enoch vor den Toren der Stadt Hebrem und so sie da standen riefen sie zu den Mauern heraus: »Gebt uns den Teil der uns fehlt.« ⁷ Die Imaeliten aber sahen keine Schuld in ihrem Hab und Gut denn sie hatten es sich erarbeitet und jene von Enoch nicht und da lehnten sie es ab, was man von ihnen verlangte. ⁸ Da sprach Malkei zu den Vätern der Imaeliten und aus ihm sprach die Gier: »Zwei mal zehn Stunden will ich euch geben euer Tun zu überdenken. Handelt ihr dann nicht nach meinem Willen so will ich meine Männer anleiten euer Tor zu öffnen und innen will ich ihnen zeigen wie man euren Tempel öffnet und dort selbst werde ich das Dach des Tempels zertreten!« So sprach er und da erhob sich ein Gemurmel in den Reihen der Imaeliten und für einen kurzen Moment öffneten sich ihre Herzen und diesen nutzte die Angst um nach langer Zeit wieder Einlass und Nährboden in ihnen zu finden.
⁹ Die Väter Hebrems berieten sich in der Nacht und auch noch am Morgen, gegen Mittag aber traten sie vor ihre Sippen und erklärten sich. Ihre Herzen waren nur für den Geist geöffnet und so hatte die Angst nicht von ihnen Besitz ergreifen können und ihre Stimmen waren fest und stark. ¹⁰ Da rieten sie den Männern schnell die Pflüge zu Waffen umzubauen und man solle die Mauern stärken denn es konnte nicht angehen, dass jene die weniger arbeiten und tun nur durch Drohung alles nahmen was sie wollten. ¹¹ Da machten die Kinder Imaels ihre Pflüge schnell zu Waffen und machten die Mauern noch stärker doch ihre Herzen waren da schon erfüllt von dem Flüstern der Angst wie es einst war und wie es auch heute geschehen kann.
¹² Am nächsten Tag aber rannten jene von Enoch gegen die Mauern der Imaeliten an und da brachen sie die Verstärkungen auf. Und es floss das Blut der Angreifer in Strömen aber sie waren zahlreich und in ihren Adern tobte die Macht der Wut. Die Wut machte sie blind und so ging der Krieg voran.
¹³ Am zweiten Tag dann rannten jene von Enoch wieder gegen die Mauern und dieses Mal brachen die Tore und angeleitet von Malkei traten die Krieger in die Stadt ein und ein schlimmerer Kampf entbrannte als alle Kämpfe vorher. Und da floss das Blut aller Menschen in Strömen und der Neid und die seinen feierten ein Fest auf den Beinen der Toten.
¹⁴ Am dritten Tage dann stürmte Malkei die Tore des Tempels und da ging er dem Hass an seiner Seite und in seinem Herzen gegen die Tore bis sie erbrachen. Und im Tempel tötete Malkei alle Väter und alle Halter des Wortes und am Ende des Tages brachten sie Reisig und verbrannten die Toten in ihrem eigenen Tempel.
¹⁵ Über das Feuer aber stieg Malkei auf das Dach des Tempels denn er wollte die Worte zertreten und da schließlich erhob sich der Geist. ¹⁶ Mit seinem heißen Atem blies er in Malkeis Feuer und da wurde das Feuer immer heißer und schließlich hauchte der Geist dem Feuer leben ein und da brannte das Feuer das Dach so hart wie Stein. ¹⁷ Malkei trat in des Dach, doch es brach nicht und er trat es erneut und ging in die Mitte doch auch dort war es fest wie Stein geworden. ¹⁸ Da versuchte Malkei es noch einmal mit seiner schweren Keule und er drosch auf das Dach. ¹⁹ Doch das Feuer erhob sich erneut und machte das Dach noch heiser und die Hitze war es die Malkeis Füße kochte so das er fiel und da liegend kochte die Hitze auch seinen Rücken und auch seinen Kopf.
²⁰ Da die Angreifer die Macht des Feuers und der Hitze vom Geist angeleitet sahen, wandte sich die Angst gegen sie selbst. So rannte sie um ihr Leben um nicht auch gekocht zu werden. ²¹ Der Tempel aber stürzte ein und das Dach war nun eine Platte am Boden der Stadt. ²² Die Imaeliten traten zu der Platte und sahen ihre Macht und das Zeichen war verbrannt und schwarz geworden, doch in der Mitte hatte Malkeis Fett einen Flecken hinterlassen und der war ausgestreckt wie ein Kreuz in dem Kreuze.
æ Die Wanderung
¹ Als der Krieg beendet war zogen alle Feinde ab von Imael doch sie zogen nicht weit in die Ferne. ² Zu stark war die Macht des Neids und sie schickten Läufer zu den Anführern weit entfernter Stämme um sich Unterstützung zu holen von jenen. ³ Diese Menschen waren fremd und wild und sie lebten schon lange unter dem Einfluss von Neid und den seinen und als sie hörten was sich im Lande Imael zugetragen hatte erhoben sie sich und wollten den Krieg, sahen sie doch geschwächte Gegner in den Imaeliten. ⁴ Da erhob sich die Stimme der Unzucht in ihnen und machte sie ganz hart gegen Worte der Gnade und sie wollten jeden Mann töten und jede Frau schänden und das Volk der Imaeliten auslöschen vor den Augen ihrer Götzen.
⁵ Doch es begab sich, das eine Prinzessin der wilden Völker seit langem schon einen Sohn aus Imael liebte und ihre Namen waren Nevreti und Hemeil. ⁶ Da Nevreti von dem Willen der ihren hörte zog sie aus um die Imaeliten zu warnen, sie mögen ihre Städte verlassen und nach Norden fliehen.
⁷ Hemeil aber trat vor die Väter und er sagte ihnen von den Worten seiner Geliebten, doch die Väter wollten die Worte der Prinzessin nicht erhören, weil sie selbst eine der Wilden ward. ⁸ Da lehnten sie es ab zu fliehen, weil sie an die Macht der Lüge glaubten, den die Lüge war fast genau so stark wie der Neid. ⁹ Hemeil aber überzeugte seinen Vater und dieser eine der Väter zog mit seiner Sippe und seinem Gut nach Norden.
¹⁰ Da kamen die wilden Stämme über die Kinder Imaels und sie erschlugen jeden Mann und schändeten jede Frau und nahmen sie alle zu Sklaven mit in den Süden in das Land der großen Ströme zu ihrem König Nemether. ¹¹ Unter diesem aber an den Strömen mussten die Kinder Imaels arbeiten an Tempeln und Gräbern und sie standen zu jeder Stunde unter den Schnauzen von schwarzen Hunden. ¹² Und die Hunde hinderten dies Volk in Not nach Norden zu ziehen und im Westen hinderten die Geister der Wüste sie zu ziehen und im Osten waren es selbst die Feinde des Herrschers und im Süden war das Nichts. ¹³ So lebten sie in bitterer Armut unter den Augen der Hunde und sie arbeiteten immer mehr an Gräbern denn an Tempeln.
¹⁴ Zu dieser Zeit aber lebte Hemeil der Prinz im weit entfernten Norden und sein fremdartiges Weib lebte dort mit ihm. ¹⁵ Hemeil aber war ohne Ruhe und immer wenn die Nacht kam ging er in die Wüste um zu Grübeln denn das Grübeln ward ihm gegeben. So schmerzte ihn das Schicksal seines Volkes, doch war er einer und die Unterdrückern waren viele und sie waren wild und grausam. ¹⁶ Da begab es sich, dass Hemeil wieder des Nachts hinausgegangen war und sein Weib schlief in ihrem Zelt. Hemeil aber kam an einen kruden Steinhaufen, wie ihn die gehörnten Wüstenschlangen des heißen Tags als Schutze wählen. ¹⁷ Und Hemeil, der dies wusste wollte sich nicht setzen auf diesen Hügel, doch da entflammten die Steine und eine gehörnte Schlange kroch aus dem Sockel und hinauf auf den Haufen bis sie da stand als brennendes Zeichen wie ein Ast. ¹⁸ Hemeil wollte diesem Ort fliehen, doch da sprach eine Stimme in seine Ohren und die Stimme sagte dies: »Hemeil, bist du nicht ein Sohn des Ama?«
¹⁹ Und Hemeil sagte: »Ja ich bin Amas Sohn.«
²⁰ Die Stimme aber sagte noch: »Und bist du nicht ein Kind Imaels?«
²¹ Und auch da gab Hemeil der Stimme recht.
²² Da sagte die Stimme: »So höre meine Worte Sohn Imaels. Dies ist die Stimme des Geistes der das Nichts beiseite wischte wie der Mensch Sand von einem Schemel streicht und dieser Geist ist mit dir. Ich aber sage dir, dein Volk leidet Not und dieser Geist kann darin nichts Gutes mehr finden und so sende ich dich nach Süden zu den Königen dieser Lande zu freien die Kinder Imaels welche in Knechtschaft geraten sind.«
²³ Hemeil viel zu Boden und betete und sein Gebet ging so: »Großer Geist der das Nichts beiseite wischte, deine Macht ist groß und du bist mein Herr, ich aber bin klein und nur ein sterblicher Mann. Wie soll ich die Könige dieser Lande besiegen um die Kinder Imaels zu freien?«
²⁴ Doch da erhob sich ein Wind und hob das Feuer der Schlange in den Himmel und die Schlange fuhr unter ihre Steine zurück und was blieb war die Stimme des Geistes im Herzen Hemeils und die Stimme sagte: »Ich werde mit dir sein!«
²⁵ So begab es sich das Hemeil zu den seinen ging und ihnen von der brennenden gehörnten Schlange sprach und von der Stimme des Geistes und die seinen sahen das Feuer des Geistes in Hemeils Augen und über seinem Herzen sahen sie eine brennende Krone und da ließen sie ihn ziehen und priesen den Tag. Sein Weib aber vergoss Tränen des Unglücks und verfluchte dies Volk das ihr den Gatten nahm und da ging sie auch in die Wüste doch das Grübeln ward ihr nicht gegeben.
²⁶ So zog Hemeil aus nach Süden vor den wilden König Nemether und dessen Krieger zu treten und seinem Volk die Freiheit zu bringen. ²⁷ Dort angekommen wandte sich Hemeil einem Soldaten zu doch dieser schlug ihn weg. Da ging er zu den Lagern der Sklaven und dort trat er zu jenen die er beim Namen kannte und auch zu seiner eigenen Schwester. Und er sprach zu ihnen und so ging seine Ansprache: »Wollt ihr nicht ein freies Volk sein? Hört mich an, ich bin gekommen um euch das Joch zu nehmen denn mit mir ist der Geist der das Nichts beiseite nahm.«
²⁸ Da lachten sie alle aber es war keine Freude in diesem Lachen und sie hoben die Hände und Hemeils Schwester gar stieß ihren Bruder von sich.
²⁹ Da öffnete Hemeil sein Tuch und über seine Brust erhob sich eine brennende Krone und er sagte: »Seht her, nicht Nemether kann euer König sein denn ich bin es und in mir brennt das Feuer das der Geist mir gab und nun erhebt euch gegen eure Unterdrücker.« ³⁰ So erhoben sie sich gegen die Wächter und deren Hunde und sie erschlugen manche von ihnen doch der König schickte seine Soldaten und diese erstachen viele der Kinder Imaels.
³¹ Hemeil aber erstachen sie nicht. Vor den König Nemether schleiften sie ihn und dieser wollte hören was der Mann ihm zu sagen hatte. Da sagte Hemeil zu Nemether: »Nemether, wilder König, ich bin gekommen mein Volk zu freien und mit mir ist der mächtige Geist der das Nichts beiseite wichte.«
³² Da lachte der König und ließ seine Zauberer kommen und diese verhöhnten Hemeil und den Geist. Doch der König ließ Hemeil nicht töten. Er ließ ihn hinausgehen und riet ihm diesen Geist herbei zu rufen damit er sehen könnte welcher Art seine Macht sei.
³³ Da sagte Hemeil dem König was sein Herz ihm riet und sein Herz riet ihm dies: »König du musst mein Volk gehen lassen da sonst Plagen über dich kommen werden wie auch der mächtige Malkei sie nicht gesehen hat.« Der König aber lachte vor Übermut und erwartete die Plagen.
³⁴ So ging Hemeil unberührt aus des Königs Palast und draußen hob er den Kopf und öffnete sein Tuch. Als er aber das Tuch öffnete erhob sich eine gewaltige Schlange aus seinem Herzen und stieß durch die Stadt. Die Schlange aber vergiftete jedes Vieh in den Ställen und als der Morgen kam war alles Vieh tot.
³⁵ Der König aber scholt seine Zauberer und diese machten einen großen Schutzzauber gegen Hemeils Mächte und sie beruhigten den König und da entließ Nemether Hemeil wieder.
³⁶ An diesem Tage rief Hemeil den König wieder an und er sprach von der Freilassung seines Volkes, doch wieder lachte ihn der König aus.
³⁷ Da trat Hemeil auf einen freien Platz und hob wieder sein Hemd und diesmal erhob sich die Feuerkrone aus seinem Herzen und verbrannte jedes Hausdach zu Asche und nahm den Untergebenen des Königs ihr Obdach. Des Königs Herz aber wandelte sich zu Stein und da rief er seinen Soldaten zu sie mögen Hemeil den Zauberer erstechen und so gingen sie hin ihn zu erstechen. Hemeil wehrte sich nicht und der erste Soldat der zustach verglühte zu Asche und die anderen wollten dann nicht mehr ihre Waffen gegen Hemeil heben.
³⁸ Da befahl der König alle Sklaven mit Ketten zu binden und er schwor sie niemals gehen zu lassen.
³⁹ Hemeil aber ging durch die Straßen der Stadt und öffnete sein Tuch und dieses Mal kam nichts aus seinem Herzen als eine schlimme Wehmut. Und da ging ein Fremder mit Hemeil und an jeder Tür an der er vorbei kam starb der Älteste Sohn und so war das Volk des Nemether geschlagen mit einer der schlimmsten Plagen.
⁴⁰ Da ergab sich der König gebrochen, denn auch sein eigener Sohn lag tot zu seinen Füßen und er weinte und entließ die Kinder Imaels.
⁴¹ Doch als er sie ziehen sah entbrannte die Wildheit seiner Väter in seinem Herzen und er erhob sich und schickte seine Krieger alle Imaeliten zu erstechen und die Krieger zogen voll Zorn los dies zu erfüllen.
⁴² Da erhob Hemeil ein letztes mal sein Haupt und öffnete sein Tuch. Und genau wie bei den ersten Malen kam eine Plage hervor und dieses Mal erhob sich der Strom nahe der Stadt und schlug wie ein Ungeheuer der Vorzeit auf das Land und da wurden alle Soldaten hinfort geschleudert und ertränkt.
⁴³ Die Kinder Imales aber gingen unberührt von den Wassern davon und wollten das Reich des Königs Nemether niemals wieder betreten.
Buch der Wandlung
æ Die Kinder der Wölfin
¹ Im Lande Imael, da die Kinder Imaels sich niedergelassen hatten herrschte ein schlimmer Krieg. ² So waren es die Kinder der Wölfin und deren Etruskischen Schildträger, mit Kriegswölfen und Olifanten und sie kamen mit Horden von Südmenschen und diese mit ihren Schreckensgräuel. Die Gräuel aber wiederum brachten allerlei böse Geister ins Land und ihre Zahl war zehn mal zehntausend. Da ward ein großes Wehklagen unter den Eroberten Stämmen Imaels.
³ Die Herrscher der Eroberer aber waren Octus Quintan, der Herr der Wölfe, Echten anun ra, Herr der Bienen und die drei unguten Gräuel waren Balskan, Susikan und Fraftat mit dem grauen Fell. ⁴ Diese Eroberer aber setzten viele Herrscher in die Bezirke, denn das Land ward groß und zu Kanan ward dies Herod von Idum, und jener war kein Kind Imaels und er unterstand nicht dem Großen Geist nach seinem Willen.
⁵ So kam es, dass ein alter Weiser zu dem Idumäer trat und ihm weissagte, es würde die Herrschaft der Eroberer gebrochen werden wenn die Gräuel nicht aufhörten zu wüten. Und dieser Alte war ein Nachfahre des Hemeil von Imael und trug wie dieser das Zeichen der Flammenkrone. ⁶ Herod aber lachte den Alten aus und übergab ihn den Hunden doch im Tode sprach der Weise dies: »Herr Herod von Idum, du wirst sehen, daß ein Junger Krieger erwachsen wird und sich über die Unterdrückten erhebt. Dieser aber wird dein Herz durchstoßen und zum mächtigen Anführer der Imaeliten werden, die Gräuel aus diesem Land zu treiben. Und mit ihnen werden auch jene vergehen die Geschäfte mit den Fremden machten. Doch dein Klüngel wird da schon zertreten sein wie der Skorpion der Wüste unter den Sandalen der Schildträger.«
⁷ Herod aber gemahnten diese Worte zur Vorsicht und von diesem Tage an kam der Schlaf nicht mehr an seine Ruhestätte. ⁸ Da wurde er schwach im Geiste und er wurde ein wahrer Untertan der Angst. So entließ er all seine Berater und nahm sich neue aus den Reihen der Fremden und diese rieten ihm nicht ab von seinem tückischen Plan.
⁹ Da kam der Tag da Herod alle Jungen des Volkes Imael versammeln ließ und er schickte sie in die Bergwerke. ¹⁰ Die Jungen aber sagten, die Bergwerke seinen nur für die Zwerge und wollten nicht hineingehen. Da bestimmte Herod den Jungen die Beine zu nehmen damit sie in die Bergwerke passten wie Zwerge und so geschah es, dass die Krieger den Jungen die Beine nahmen. ¹¹ Da herrschte ein großes Wehklagen unter den Kindern der Imaeliten und über viele Monde hin jagten die Kinder der Wolfin die Jungen und nahmen ihnen die Beine. ¹² Und die Gräuel lachten über diese Dinge, denn ihre Herzen waren vom Anfang der Zeit her schwarz und sie erfreuten sich am Leid der Menschen.
æ Die Teilung
¹ Eines Tages aber begab es sich, da erschien dann einem braven Mann der Geist und diesem sagte der Geist: »Willst du mich eingehen lassen auf dass ich gegen die Täter aller Schrecken sprechen kann?« ² Doch der brave Mann war Josa und er war wie die seinen entfernt vom großen Geist und da sprach von der Angst geleitet: »Nein Geist, denn du bist sicher ein Gräuel und solchen will ich meinen Leib versagen.«
³ Der Geist zog weiter seiner Wege und da traf er eine brave Frau und deren Name war Miriel. Zu ihr sprach der Geist: »Willst du mich aufnehmen damit ich den Kriegstreibern und Stadthaltern Einhalt gebieten kann?« ⁴ Miriel aber begann zu weinen, denn sie war die die Ihren dem Geist entfremdet und so sprach sie: »Weiche von mir Geist, denn du bist ein Gräuel und willst verderben über mich bringen und dies will ich nicht zulassen.«
⁵ Da zog der Geist betrübt weiter denn er wollte nicht wie einst ungefragt in die Menschen dringen, zu sehr waren sie ihm fremd geworden. ⁶ Da stand der Geist still und ging in sich und er sah all die Werke der Menschen und erkannt seine Fremde denen gegenüber die er liebte und da beschloss er sich so zu ändern wie jene sich geändert hatten. ⁷ Auf dem Berg Aran wand der Geist sich den Städten der Besatzer zu und da nahm er all seine Macht gegen sich selbst und blickte nach Süden während er nach Westen auf die Städte blickte und da wurde er zwei und dann blickte er nach Osten wo die Sonne stand die das Zeichen seiner Macht ist und da wurde er drei.
⁸ Als junger Mann ging er schließlich selbst hinab in die Stadt. Das Alter und seine Macht aber ließ er auf dem Berg zurück, denn diese Zwei würde es nicht brauchen für das was gesagt werden musste.
⁹ So trat der Junge vor Herod und sein Name sollte sein Joshum, was jung bedeutet in den vorderen und mittleren Sprachen. ¹⁰ Herod rief entsetzt nach seinen Schildträgern und Hunden denn er erinnerte sich nach all der Zeit an die Prophezeiung des Alten den er einst an seine Hunde gegeben hatte. ¹¹ Die Schildträger und Hunde kamen, doch Joshum der ein Abbild des Geistes war hob seine Hand und da schauten die Schildträger das Antlitz ihrer Brüder und die Hunde legten sich auf den Rücken und gaben Joshum ihren Bauch.
¹² Herod aber schrie kreifend nach mehr Kriegern und den Südmenschen in seinem Dienste. ¹³ Die Südmenschen kamen doch Joshum hob erneut seine Hand und da legten die Südmenschen ihre Speere zu Boden und ließen ab vom Kriegshandwerk, denn sie sahen Joshum ihre eigene Jugend und da mochten sie nicht länger Krieger sein.
¹⁴ Da erhob sich der König und schrie voller Verzweiflung und er rief all die Gräuel herbei welche die Herrscher und Eroberer ihm gelassen hatten und die Gräuel kamen aus den finsteren Löchern und Kellern gekrochen.
¹⁵ Als die Gräuel vor Joshum traten da schloss dieser die Augen und öffnete seinen Mund und da kam die Schlange hervor und über ihrem Kopf war die brennende Krone und die Gräuel im Raume schmolzen alle zu pecherner Schlacke und ihre Geister wurden vertilgt von der Schlange auf immer da.
¹⁶ Da sagte Joshum zu Herod: »Herod von Idum, du bist nicht von mir als Herr dieses Landes eingesetzt, doch ich bin ein Geist der nach dem Geist des hiesigen Volkes wirkt, denn dies Volk ist das meine und ich bin der ihre. Ich sage dir hebe dich hinfort von diesem Land und nimm mit alles was die Eroberer dir gaben sonst wird es deinem Volk schlechter ergehen als einst dem meinen. ¹⁷ Herod aber hob sein eigenes Schwert und da stieß Joshum im ins Herz und so geschah es wie in den Reden des Propheten.
¹⁸ Als aber die Sklaven diese Worte hörten erhoben sie sich vor Herod und sie hoben die Schilde der Schildträger auf und sie nahmen sich die Speere der Südmenschen und die Hunde stellten sich an ihre Seite und so sammelte Joshum ein Heer um sich und zog gegen jene aus Idum und die Südmenschen und dann auch gegen die Schildträger der Eroberer. ¹⁹ Sieben mal drei Feldzüge führte Joshun an und immer wenn die Feinde ihre Gräuel in die Schlacht warfen entließ Joshum die Macht seiner wahren Gestalt, sie zu verbrennen unter den Strahlen der Sonne. ²⁰ So zog der Krieg viele Jahre über die Lande und die Kinder der Wölfin schickten immer mehr Schildträger nach Imael und es flossen Ströme von Blut.
²¹ Da trat eines Tages ein sehr alter Mann in das Zelt Joshums und der Leib des Alten war versehrt von Narben wie von Bestien Gerissen und sein Gesicht war unansehnlich wie das eines Aussätzigen. ²² Die Wächter des Zeltes wollten den Alten verjagen, doch Joshum hieß sie ihn einzulassen. Da gab er dem Gezeichneten Wasser und Datteln und er hieß ihn sich zu ihm auf die Kissen zu setzen und ihm seine Geschichte zu erzählen. ²³ Der Alte aber wollte nicht seine Geschichte erzählen. Er erzählte statt dessen die Geschichte des Großen Geistes der das Nichts beiseite gefegt hatte wie Sand von einem Schemel und da fragte Joshum den Alten wer er sei.
²⁴ So sagte der Alte seinen Namen und sein Name war Meran. Und mit seinem Namen sagte Meran zu Joshun von den Schrecken der Kriege und das sein Volk müde sei vom Krieg und Joshum fragte den Alten ob die Sklaverei nicht schlimmer sei als der Krieg und sagte der Alte: »Joshum, du bist ein mächtiger Kriegsfürst, doch ich sehe in deinen Augen auch das Alter und die Allmacht, denn ich erkenne dich als den Großen Geist. Erinnere dich deiner Mitte zum Wohle des Volkes.«
²⁵ Da fragte Joshum erneut wer der Alte sei und da sagte der Alte: »Einst ließ mich Herod seinen Hunden und diese zeichneten mich, doch die Güte des Geistes ließ sie ihr Werk nicht vollenden und so gab mir der Geist die Kraft und die Zeit Heute hier ihm zur Seite zu stehen.« ²⁶ Und mit diesen Worten öffnete der Alte sein Hemd und auf seiner vernarbten Brust leuchtete die Feuerkrone und da erinnerte sich Joshum an sein Alter und seinen Weg.
æ Der Dreigeteilte Gott
¹ Zu den drei Hügeln trat Joshum vor seine Heerführer und ihre Namen waren Waburn, Mihle und Nanien. ² Und so sprach er zu ihnen: »Sehet, wir führen Krieg und wie werden diesen Krieg nicht mit Krieg besiegen. Gehet Heim mit geraden Rückens und macht aus euren Speeren Pflüge und ich allein will vor unsere Feinde treten und mich ihnen zur Wehr setzen.« ³ Die Heerführer wollten dies Urteil nicht erhören und da trat Waburn aus ihrer Mitte und sagte: »Joshum, du hast uns gut geführt, aber dein Tod wird gut für den Feind sein und der Feind wird an deinem Tode wachsen um uns zu schlagen.«
⁴ Da sagte Joshum: »Mein Tod wird nicht den Feind wachsen lassen, denn ich werde nicht sterben wie ein normaler Mann.« ⁵ Da trat aber Mihle vor und sagte: »Aber wie soll ein Mann einen anderen Tod streben als ein anderer es sei denn in seinem Schrecken?" ⁶ Doch Joshum meinte nicht die Art der Schrecken und er sprach: »Nein ich meine nicht die Art der Schrecken. Es wird kein Tod aus meinem Sterben erwachsen.« ⁷ Da meldete sich Nanien, der jüngste der Heerführer und er sprach ebenfalls zu Joshum: »Höre mich Herr, wir dienten dir immer treu, doch nun wollen wir dich binden denn du redest wirr und dein Sterben welcher Art es sein mag wird den Feind stärken und die Augen und Herzen der Unseren mit den Tränen der Verzweiflung füllen.« ⁸ Joshum aber hob beide Hände und da flammte die Luft zwischen seinen Händen auf und zeigte den Heerführern ein Stück von seinem Sterben und da schwiegen sie fortan und am nächsten Tage ließen sie die Zelte aufbinden und hießen die Ihren nach Hause zu kehren.
⁹ Als die seinen die Kriegsfelder verlassen hatten kehrte eine große Stille ein in das Land Imael. Zu Golgogan stieg da Joshum die Hügel hinauf und da öffnete sich der Himmel und entließ die Wasser. ¹⁰ Da trat Joshum vor die Kinder der Wölfin und vor deren Kriegsherren und auch vor deren Gräuel. Ganz allein trat er vor sie hin und sie hielten ihre Speere auf ihn gerichtet. ¹¹ Wie er so vor ihnen stand hob er freundlich die Hand zum Gruß die vorher den Speer geschleudert hatte. Und die Gräuel waren von Furcht erfüllt und wimmerten, doch die Kinder der Wölfin hielten stand und da trat einer ihrer mächtigsten Kriegsfürsten vor und erhob sich auf seinem Ross und rief: »Du bist Joshum vom Berge Aran, sag Junge, wie werden die deinen weiterkämpfen wenn sie dich in unseren Speeren sehen?«
¹² Joshum aber antwortete: »Die Meinen haben die Kriegsfelder verlassen und aus ihren Speeren Pflüge gemacht im Lande Imael.«
¹³ Der Kriegsherr aber fragte: »Wie aber werden sie kämpfen mit diesen Pflügen wenn die Heere der Wölfin über sie gehen?«
¹⁴ Da sagte Joshum: »Da wird kein Krieg mehr sein im Lande Imael, denn die Menschen werden alle unter derselben Herrschaft stehen.« ¹⁵ Da lachten die Kriegsherren und die Kinder der Wölfin lachte und die Krieger aus dem Süden und auch die Gräuel stießen ihr schreckliches Lachen aus und der welcher gesprochen hatte hob seinen Speer. Sein Name aber war Kichan Anglusus und er steckte seinen Speer in Joshums Brust um ihm die Luft zum Leben zu nehmen. ¹⁶ Doch Joshum lächelte und sagte: »Einst hat der große Geist das Nichts beiseite genommen wie man Sand von einem Schemel wischt und nun wird er den Krieg beiseite fegen.« ¹⁷ Und da trat Blut aus seinem Munde. ¹⁸ Als aber die Krieger dies sahen hoben sie ihre Speere und ein jeder von ihnen tat es Kichan Anglusus gleich und steckte seinen Speer in Joshums Brust ihm die Luft zu nehmen.
¹⁹ So kam der Tod über Joshum, doch sein Sterben ward nicht wie das Sterben eines normalen Mannes und da erschien zuerst der Alte vom Berg Aran und die Krieger hielten in ihrem Tun inne. ²⁰ Der Alte hob den Jungen auf und sah die Kinder der Wölfin an. Und seine Stimme erklang in ihren Köpfen und Herzen und die Stimme sagte zu ihnen: »Ihr Kinder der Wölfin, ihr habt eure Speere in diesen Jungen gesteckt ihm die Luft aus der Brust zu lassen, doch nun will ich euch zeigen wie ich den Tod von ihm nehme.« ²¹ Und da schlug der Junge die Augen auf, doch er war nicht länger Joshum aus dem Lande Imael.
²² Die Gräuel aber wollten erneut angreifen und keiften und sie beleckten schon die Füße des Alten. ²³ Da öffneten sich die Himmel und das Wasser hörte auf zu fallen und aus dem Himmel fiel ein Speer aus Licht hinter den Jungen und den Alten und die Allmacht ohne Gesicht stieg aus dem Speer aus Licht. ²⁴ Die Allmacht aber hatte einen Leib aus Goldenem Licht und dies war der Leib eines gewaltigen Kriegers und vier Flügel wuchsen ihm aus jeder Seite und kein Gesicht ward ihm gegeben.
²⁵ Wie wimmelndes Getier krümmten sich da die Gräuel zusammen und sie verbrannten unter dem Strahlen des Lichts. ²⁶ Die Kinder der Wölfin aber stiegen von ihren Reittieren und legten ihre Waffen zu Boden, zu mächtig war dieser Gott der ihnen hier erschien. ²⁷ Und da trat der Junge und der Alte in den strahlenden Krieger und zusammen waren sie drei in einem, die Jugend, das Alter und die Macht der Sonne. Und so sprach der Gott ein letztes mal auf dem Berg Golgogan zu den Kindern der Wölfin und dies waren seine Worte: »Ich will euch nun nicht knechten denn dies wollte ich niemals, doch will ich euch zeigen wie geknechtet ihr wohl seid. Blickt in eure Herzen und seht warum ihr dieses Land betreten habt. Seht wohin es führt wenn Pflüge zu Speeren wurden. ²⁸ Und da blickten die Krieger in ihre Herzen und jene die gut im Herzen waren erwachten und sahen ihre Knechtschaft unter der Knute der Gier. Und jene die schlecht waren die wandten sich ab und flohen dem Berg Golgagan, denn von nun an mochte kein Geschmeiß der Gier diesen Ort betreten.
²⁹ Im Lande Imael aber hoben von diesen Tagen an die Kinder Imales ihre Köpfe zum Gebet gen Golgogan und sie dankten dem Dreigeteilten Gott da dieser die Gier vertrieben hatte. 30 So endete die Macht der Gier über die Kinder Imaels. 31 Viele Kinder der Wölfin schlossen sich dem Glauben und Wirken der Kinder Imaels an und wurden aufgenommen denn sie hatten ihre Speere zu Pflügen gemacht. Die anderen aber kehrten heim und in ihrem eigenen Reich herrschte die Gier noch mit all ihren Gräuel und lange sollte es dauern bis die Bekehrten auch dort die Gier besiegten. Dies aber ist eine andere Geschichte und soll mit anderen Worten erzählt werden.
Buch der Initiationen
¹ Zum Anerkennen werden die Alter dem Geiste geweiht, auf dass er frei eingehen mag in Leib und Seele. Siehe, die Weihe ist in allen Altern eine Initiation und ein Übergang aber jeder Mann und jede Frau soll sie erhalten wie ein Kind seine erste Milch. ² Denn der Junge kennt nicht das Denken des Mannes, der Mann nicht das Denken des Vaters, das Mädchen nicht das Denken das Weib, das Weib nicht das Denken der Mutter. Auch soll das ältere Teil nicht wirken auf das Jüngere bis zum Bruche da es sich erinnern soll an seine eigenen Wege.
æ Der Junge
¹ Ist das Kind herangewachsen zum Jungen soll er vor den Vater und die Mutter geführt werden vor diesen zu bestehen. Diese aber sollen ihn für den Geist öffnen und ihm aufsagen den Bund der Gesetze und Versprechungen. ² Der Junge wird die Gesetze kennen und nach den Versprechen streben.
³ Drei mal drei Tage aber soll er lernen, dann vor die Gemeinde treten und den Bund hersagen aus dem reinen Herzen. Die Gemeinde aber nimmt ihn auf in ihre Arme und ihre Obhut. Ein jeder Mann und eine jede Frau legt die Hand auf das Haupt des Jungen und besiegelt so den Bund mit diesem. ⁴ Sodann ist er erhoben.
æ Der Mann
¹ Ist der Junge herangewachsen zum Manne, soll er vor die Gemeinde treten und sich offenbaren. Diese aber sollen ihn für den Geist öffnen. Jeder Mann und jede Frau erneuern den Bund mit dem Manne und sagen ihm diesen auf. ² Der Mann aber bestätigt den Bund und sagt ihn mit den seinen her.
³ Drei mal drei Tage aber soll er in sich kehren und erkennen die Wege des Geistes. Dann aber tritt er vor die Gemeinde und sagt sein Einverständnis aus, Haus und Heim für den Geist zu sein. Die Gemeinde aber nimmt ihn auf in ihre Arme und ihre Obhut. Ein jeder Mann und eine jede Frau legt dem Manne ein Geschenk vor die Füße und besiegelt so den Bund mit diesem. ⁴ Der Mann aber verlässt das Haus seines Vaters und seiner Mutter und ist sodann erhoben.
æ Der Alte
¹ Ist der Mann zum Alten geworden, soll die Gemeinde vor ihn treten und sich ihm offenbaren. Sie aber werden ihm danken und um seinen Segen bitten. ² Der Alte aber bestätigt den Bund und sagt ihn mit der Gemeinde her. Dann segnet er diese nach dem Willen des Geistes.
³ Drei mal drei Tage aber soll er sich seines Lebens besinnen und sich von allem Leid lösen. Er soll sich öffnen und dem Geiste einlass geben, ihm Haus und Heim für sein Leben sein. Dann kehrt er zur Gemeinde heim und er wird sie erneut segnen und er wird jedem Mann und jeder Frau eine Weisheit schenken, um sie auf den rechten Weg zu führen. ⁴ Sodann ist er erhoben.
æ Das Mädchen
¹ Ist das Kind herangewachsen zum Mädchen soll sie vor den Vater und die Mutter geführt werden vor diesen zu bestehen. Diese aber sollen sie für den Geist öffnen und ihr aufsagen den Bund der Gesetze und Versprechungen. ² Das Mädchen wird die Gesetze kennen und nach den Versprechen streben.
³ Drei mal drei Tage aber soll sie lernen, dann vor die Gemeinde treten und den Bund hersagen aus dem Herzen. Die Gemeinde aber nimmt sie auf in ihre Arme und ihre Obhut. Ein jeder Mann und eine jede Frau legt die Hand auf das Haupt des Mädchens und besiegelt so den Bund mit diesem. ⁴ Sodann ist sie erhoben.
æ Die Frau
¹ Ist das Mädchen herangewachsen zur Frau, soll sie vor die Gemeinde treten und sich offenbaren. Diese aber sollen sie für den Geist öffnen. Jeder Mann und jede Frau erneuern den Bund mit der Frau und sagen ihr diesen auf. ² Die Frau aber bestätigt den Bund und sagt ihn mit den ihren her.
³ Drei mal drei Tage aber soll sie in sich kehren und erkennen die Wege des Geistes. Dann aber tritt sie vor die Gemeinde und sagt ihr Einverständnis aus, Haus und Heim für den Geist zu sein. Die Gemeinde aber nimmt sie auf in ihre Arme und ihre Obhut. Ein jeder Mann und eine jede Frau legt der Frau ein Geschenk vor die Füße und besiegelt so den Bund mit diesem. ⁴ Sodann ist sie erhoben.
æ Die Alte
¹ Ist das Frau zur Alten geworden, soll die Gemeinde vor sie treten und sich ihr offenbaren. Sie aber werden ihr danken und um ihren Segen bitten. ² Die Alte aber bestätigt den Bund und sagt ihn mit der Gemeinde her. Dann segnet sie diese nach dem Willen des Geistes.
³ Drei mal drei Tage aber soll sie sich ihres Lebens besinnen und sich von allem Leid lösen. Sie soll sich öffnen und dem Geiste einlass geben, ihm Haus und Heim für ihr Leben sein. Dann kehrt sie zur Gemeinde heim und sie wird sie erneut segnen und sie wird jedem Mann und jeder Frau eine Weisheit schenken, um sie auf den reinen Weg zu führen. ⁴ Sodann ist sie erhoben.
æ Der Bund der Ehe
¹ Haben sich Mann und Frau für den Bund entschieden, wird dieser mit den Gesetzen vereint und geschlossen. Der Bund der Ehe aber soll ungebrochen sein, stark gegen alle Werke der Welt. So sehen sich Mann und Frau nicht für die Dauer von drei mal zehn Tagen und sie werden allein in ihren Herzen beisammensein. ² Ist diese Zeit jedoch verstrichen treffen sich Mann und Frau vor der Gemeinde und erbittet den Segen von den Vätern, den Müttern und jedem Mann und jeder Frau. Der Vater des Mannes aber gibt den Mann in die Hand der Frau. Die Mutter der Frau aber gibt die Frau in die Hand des Mannes. Sodann besiegelt die Mutter des Mannes und der Vater der Frau den Bund der Ehe und Mann und Frau sagen sich gegenseitig zu. ³ Nun dürfen sich die Geschlechter erkennend begegnen und die Gemeinde soll dieses Ereignis mit ihrem Segen erfüllen.
Buch der Zeiten
¹ Die Zeiten aber sind unterteilt in die Entstehung, das Sein und die Ferne. Diese sind alle fließend ineinander und doch getrennt voneinander. ² Vergangenes ist vergangen für die Lebenden, doch die Toten leben darin. Das Sein jedoch ist für die Toten nicht berührbar, doch die Lebenden leben darin. Das Ferne aber ist für die Toten und die Lebenden fern und wenn es kommt werden sich die Reinen von den Sündern trennen vor dem Einzug in die Ferne.
æ Die Zeit der Entstehung
¹ Diese Zeit, sah eine Spanne ganz und gar ohne Zeit und ohne alles andere. Sie sah das Nichts und die Erleuchtung aus diesem. So gebar diese Zeit die Welt und alles war gut.
æ Die Zeit des Seins
¹ Diese Zeit, sieht das Streben, die Kriege, das Aufleben und Sterben. Alles Sein sieht diese Zeit. Doch jene die in dieser Zeit leben und sterben erfassen nicht das Jetzt. Sie leben in Vergangenheit und Zukunft und verlieren sich in deren Strudeln. ² Nur jene Weisen, die sich über die Zeit erheben und ihren eigenen inneren Moment erblicken, können die wahre Zeit des Seins verstehen.
æ Die Zeit der Ferne
¹ Diese Zeit, ist die Zeit der Göttlichkeit, fern der Linien und Kreise. Wenn aber die Zeit der Ferne anbricht, wird es einen Übergang geben, da sich die Toten erheben und die Reinen werden den Sündern ihre Stirn bieten. ² So werden sie ein Millenium gegeneinander stehen, doch am Ende dieses Überganges werden die Reinen obsiegen und alle Gefallenen werden auferstehen, um neben dem Vater in die Ferne zu gehen. ³ Die Sünder jedoch werden in anderen Zeiten und in der Stadt des Todes oder im Nichts vergehen. Für sie ist kein Platz in der Ferne.
⁴ Die Ferne jedoch wird sich füllen mit dem Gold des reinen Geistes und der Vater wird all jene empfangen die ihm im Leben, im Tode oder im Geiste treu zur Seite standen. Dort in der Ferne werden sie im Heil und auf Welten aus durchscheinendem Golde wohnen, wo ihnen nichts mangeln wird, denn die Trauer um die gefallenen Sünder. ⁵ Um diese Trauer aber soll sie niemand beklagen, denn sie ist das Maß auf der Waage zur Erkenntnis des allumfassenden Glückes.
⁶ Die Ferne aber ist die letzte Zeit, da nichts nach ihr kommen wird und alles was vor ihr war wird blass und ohne Bedeutung. Ist die Ferne denn angebrochen und die Reinen beleben die Welten aus durchsichtigem Golde wird es keine Wandlung mehr geben und der Zyklus der Zeiten endet in niemals endendem Glück und Wohlstand.