Subraum
Der Subraum ist ein physikalisches Phänomen außerhalb des Normalraumes der dimensionalen Wahrnehmung. Innerhalb des Subraums, auch Dazwischen genannt, können Raumschiffe große Entfernungen in sehr kurzer Zeit zurücklegen.
Subraumanomalien
»Nachdem man die Sphärenordnung verstanden hat und beginnt zu erahnen wie sich die uns umgebenden Dimensionen zusammensetzen, machen uns Anomalien der einzelnen Aufbauten das Leben erneut schwer. Wir haben gelernt, dass Pfade sich zuweilen von selbst öffnen und ihre Flussenergie aus den sogenannten Energiekanälen ziehen, welche sie mit dem Zwischenraum verbinden. Wir wissen nun, das Tunnel konstante Risse im Dazwischen sind, die Millionen von Standardjahren bestandhaben und deren Öffnungen nur mit einem speziellen Dimensionsbrecher, dem sogenannten Tunnel-Inner-Space-Transitions-Antrieb aktiviert werden können. Normalräume gibt es unendlich viele aber wir müssen uns keine Sorgen machen; der Zwischenraum trennt uns von unseren Spiegelwelten und lässt uns niemals zu ihnen durch – also warum darüber nachdenken?
IGAj 511 zeichnete die CSS Balikante im Vorbeiflug an einem Planeten des Kasaren-Systems eine Raumöffnung auf, die in keine der bekannten Klassen eingeordnet werden konnte. Für einen Pfad waren die austretenden Ionenströme um ein Vielfaches zu stark. Ein Tunnel konnte es aber auch nicht sein, denn sie stand offen und ließ sich mit einem Durchmesser von über 600 Metern messen. Die Anomalie befand sich derart nahe an der Atmosphäre eines der Kasaren-Planeten, dass sie diese mit ihren angereicherten Ionen überschwemmte und den Planeten für immer unbewohnbar machte – eine sogenannte Subraumanomalie, eine Abweichung im Gesetz des Chaos.
Der Tunnel von Kasaren konnte leider nicht eingehend untersucht werden. Als die Forschungsschiffe IGAj 0,2 später eintrafen, war er zusammengebrochen. Die Spuren aber, die er hinterlassen hatte, waren eindeutiger Natur. Theorien besagen, die extrem ionisierte Atmosphäre des Planeten A2-68c wäre durch eine starke Sonneneruption aufgewirbelt worden. Der so entstandene Sog hatte den nahegelegenen Tunnel in den Normalraum gezogen und geöffnet. Dann war ein Vakuum entstanden und die Atmosphäre hatte die Ionenströme schneller aus dem Tunnel gesogen, als dessen Wände sie aus dem Zwischenraum nachziehen konnten. Schließlich brach das gesamte Phänomen in sich zusammen. Tiefe Narben im Zwischenraumgefüge nahe des Planeten zeugen noch heute von diesen Vorgängen.
Es gibt unzählige Subraumanomalien. In den braunen Aufzeichnungen (eines der anerkanntesten Werke über Subraumgesetze.) der Kanka impiri ist von Pfaden die Rede, die von der Gravitation einer Doppelsonne an Ort und Stelle gehalten wurden. So bildete sich ein Strauß von Raumöffnungen, welchrer ein poröses Loch in den Normalraum fraß. Teilweise führte dieses Loch in den Zwischenraum, teilweise in die Pfade und zum Teil stülpten sich Membranbrocken aus und reagierten mit dem wenigen umgebenden Raumstaub zu Microfusionsexplosionen.
Auch ist es schon vorgekommen, dass ein Tunnel anstelle mit seinen Enden mit dem Rücken die Membran durchstieß und sich dem Normalraum näherte. Wie ein Pfad bildet ein solch fehlgeleiteter Tunnel Energiekanäle aus und kann damit Raumschiffe, Monde oder gar ganze Planetensysteme verschlingen. Füllt er sich mit genügend Materie, so kollabiert er eines Tages und reist entweder ein gewaltiges Areal Normalraum ins freie Dazwischen oder stülpt sich komplett in den Normalraum aus und es kommt zu einer Materie-Antimaterie-Explosion. Es ist wirklich nicht ratsam, sich in der Nähe einer solchen Anomalie zu befinden, wenn sie kollabiert.«
Auszug aus ›Raumlehre nach MC Thera Willer‹
Aus dem Tri-Binären decodiert von Calman Dunbursi & D33ak8 (DoubleTree)
Bekannte Anomalien
Es gibt unzählige Subraumanomalien von denen zweifelsfreie nur der allerkleinste Teil als erforscht eingestuft werden kann. Doch mit nahezu jedem Raumsprung kommen weite obskure und zum Teil unbegreifliche Singularitäten hinzu. Die hier beschrieben Anomalien sind die bekanntesten und am häufigsten auftretenden Beispiele.
Subraum-Echo (Frequenz 8)
Dies ist ein harmloses Beispiel einer Anomalie. Durch eine Ionisierung von Treibgut in der Membran kommt es manchmal zu einer Einkapselung. Die so nicht abströmende Strahlung nimmt überhöhte Werte an. Subraum-Lanzen erkennen hierin oft Pfade, wo es gar keine gibt.
Pfadsprünge (Frequenz 6)
Wenn ein Raumschiff die Pfadwand berührt, kommt es zuweilen zu einer Materie-Antimaterie-Reaktion, welche den Pfad aufwirft und um das Zehnfache verlängert. Schiffe die ihn benutzen, treten weit von ihren ursprünglichen Navigationspunkten aus.
Gelber Pfad Frequenz 5
Ein Pfad, dessen Ränder ›verschorft‹ sind, erzeugt in seinem Inneren einen derart schwachen Ionenfluss, dass er keine Schiffe transportieren kann. Schiffe, die in ihn eindringen, bleiben ohne Antriebsmöglichkeit hängen. Der Name stammt von dem gelben Licht, das sich in den Öffnungen eines solchen Pfades bricht.
Tunnelriese Frequenz 3
Ein Tunnel, welcher sich über einen sehr langen Zeitraum in der Nähe eines gravitatorischen Feldes befindet, wird zu einem Riesen. Früher oder später wird er die Membran zum Normalraum durchbrechen und die Quelle der Gravitation unerbittlich zu sich heranziehen.
Ausstülpungen Frequenz 2
Eine der gefährlichsten Anomalien in der Galaxie ist die sogenannte Ausstülpung. Es kommt zuweilen vor, dass ein Tunnel innerhalb des Zwischenraums ›reißt‹. Wird dann eines der Enden mittels T-IST geöffnet, kommt es zur Ausstülpung. Die zerfledderte Tunnelhaut drückt sich in den Normalraum, schiebt eine große Menge Membran mit heraus und verursacht meist zusätzlich Materie-Antimaterie-Reaktionen.