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ban-Bidijar Venta

Inhaltsverzeichnis

Ursprung: Kusunn`Tchet

Land: han-Scharun

Erkenntnisse: Ergibt bei erstmaliger Lektüre 2 Ressourcen, die ausschließlich zum Erlernen psionischer Disziplinen genutzt werden können.

Voraussetzung: Zum Begreifen der Inhalte muss eine Probe des Okkulten gegen 17 bestanden werden.

Einleitung

  1. Dies ist die Einleitung in die ban-Bidijar Venta, das heilige Dokument der Bidijari, nach dessen Weisheiten jeder aufrechte Kusunne sein Dasein ausrichtet. Erfasse die Wahrheit und du wirst einkehren ins Innere.
  2. Nur wer die Wahrheit sucht, wird nach ihr Leben können. Wer glaubt sie gefunden zu haben, möge immer dar prüfen, ob er in der Lage ist, aus Glauben wertvolles Wissen zu machen.
  3. Wer die Wahrheit kennt, dem sei der Mut eigen, ihr ohne zu zaudern ins Gesicht zu blicken. Immer; auch wenn er leidet, wenn Härten ihn plagen, wenn die Liebe ihn zu verlieren droht und wenn der Tod an seiner Seele zerrt.
  4. Erst jetzt ist er bereit. Sich dem Wissen um die Wahrheit ergebend mag er beginnen, sich dem Einswerden zu öffnen. Alles lassend nach dem Inneren greifen, nach Gleichheit suchend alle vermeintlichen Differenzen Lügen zu strafen.
  5. Um jedoch von Glauben zum Wissen wechseln zu können, muss am Anfang begonnen werden. Der Anfang aber einer jeder Sache, liegt vor ihrer Existenz. Dies aber, ist das Nichts und die Nichtexistenz einer jeder Sache und eines jeden von uns.

Das Lied des Beginns

  1. Am Anfang war der Gedanke und nichts störte ihn in seinen Bahnen. Im alles umfassenden Licht erglomm die innere Einigkeit; zeitlos.
  2. Am Anfang war der Gedanke und er entdeckte sein Selbst.
  3. Mit dieser Entdeckung entstand die Schwester des Gedanken und so kam die Einsamkeit hinzu.
  4. Der Gedanke aber mochte die Einsamkeit nicht und so begann er mit der Suche. Doch in der Weite um den Gedanken war nichts.
  5. Da erkannte der Gedanke das Nichts und er sah, es war Teil von ihm. Also erdachte er das Etwas und so schuf er eine Wand zwischen sich und seiner Schwester. Hinter der Wand aber war er ebenfalls allein und so war sie ihm wieder die Nächste.
  6. Nach und nach gesellten sich die Verzweiflung und die Niedergeschlagenheit zu ihm. Doch auch diese mochte er nicht leiden und so suchte er nach einem Weg sich von ihnen zu trennen. Je mehr aber er versuchte sie zu verlieren, so näher kamen sie ihm.
  7. Da rief ein Teil des Gedanken nach der Verzweiflung und bat sie ihn zu beenden, doch die Verzweiflung kennt kein Ende. Der Gedanke aber erkannte das Ende von allem und damit auch die Zeit bis dahin.
  8. Die Erkenntnis trat neben ihn und so verdrängte sie die Einsamkeit und mit dieser gingen auch die Verzweiflung und die Niedergeschlagenheit. Die Erkenntnis aber erfüllte den Gedanken und mit ihr kam auch das Glück.
  9. Nun endlich wusste der Gedanke sich zu entfalten und mit Hilfe der Erkenntnis begann er alles zu schaffen was er sich wünschte.
  10. Mit jedem Wunsch aber kam eine kurze Freude und so nahm der Gedanke Wunsch um Wunsch und schuf und schuf und es entstand die Endlosigkeit.
  11. Die Flut war groß und der Gedanke konnte nicht enden und als er versuchte zu enden, da konnte er es nicht, denn jeder Wunsch erzeugt weitere Wünsche und die Flut war groß.
  12. Da brach der Gedanke im Chaos der Wünsche und er ward endlos. Splitter reflektieren und werden zu Lichtern zwischen dem Geschehen.
  13. So zerbrach all das und wurde vieles und aus dem einen Licht waren endlose Funken in einer alles umschließenden Dunkelheit geworden.
  14. Denn wo die Einheit fehlt, kriecht die Dunkelheit zwischen die Funken und wo sie ist, kann keine Einheit mehr sein.
  15. So verging das Licht und wurde zum All mit seinen Milliarden von funkelnden Inseln. Die Funken aber wandten sich in der Dunkelheit und suchten, jedes für sich ihre zu entrinnen und so wurde Leben daraus.

Das Lied der Arten

  1. Zerbricht ein Spiegel, so entstehen Scherben. Mache klein, andere groß. Blickt man genau, erkennt man Splitter, so winzig und vielfältig an Oberfläche und Gestalt wie Sandkörner in der Wüste. Derart aber sind auch die Funken in der Druckeinheit.
  2. Da sind die großen, deren Leuchten die Galaxie erhellen, mit vielfältiger macht vieles zu bewegen; doch nichts über die Realität hinaus. Sie nennen sich Götter, Titanen, Helden und Drachen, doch so hell ihre Lichter strahlen mögen, sind sie doch nicht eins.
  3. Und da sind die kleinen, unbedeutend, doch von großer Zahl. Sie wollen hoch hinaus, doch ist ihr Dasein von Raum und Zeit beschränkt und lässt sie taumeln und sich stets aufs neue selbst vergessen. Sie leben, sterben und erkennen nicht, wie man dieses achtspeichige Rad des Chaos durchbricht. Doch sie streben nach der Erkenntnis und gehen darin auf und ab.
  4. Und da sind die Staubkörner des Lichts, ohne Geist, blind für das verstehen. Aber auch sie gehen den Weg durch die Zeit und tief in ihnen schlummert das Sehnen über die Barriere der Stumpheit zu klettern, dies Dasein als Weg zu erkennen und ihn im Einswerden zum Anschluss zu bringen.
  5. Mensch, Tier und Schuppenwesen, sollen gleichermaßen nach der Erfüllung streben, denn sie sind es, deren Wege stets zu gleichen Zielen führen.
  6. Jene Geister aber, deren Sein schon in den Zeiten des Suchens in die Schwärze des Kosmos traten, werden bei der großen Konstellation die letzten sein, die nach Vereinigung trachten. Sie werden von den weißen Schwingen des alten Titanen hergefegt wenn auch dieser sich im Lichte löst.
  7. Zuletzt beugen sich die Ersten der Macht der inneren Einkehr; dann wenn sie sich erfüllt. Und ihre Zahl ist eine ganze Zahl, gerade und bekannt und auch sie werden sich lösen von ihren Wegen, um sich der Macht des allumfassenden Lichts zu ergeben.

Begegnungen

  1. Der weise Modag ging auf den Berg der Mondöde, da traf er einen dreiköpfigen Schuppenwurm. Die Bestie war sehr hungrig und wollte Modag fressen, doch der Alte stellte sich auf seinen Stock und sprach: »Drache, willst du mir eine Wahrheit offenbaren, so ich in deinem Rachen mein Leben lassen soll?«
  2. Der Schuppenwurm wollte wissen, warum er mir seinem Male warten sollte und der Weise versicherte ihm, dass es ihm dreimal besser munden würde, wenn er mit rechtschaffener Gesinnung zu Werke ginge. Da erlaubte die Bestie dem Alten drei Fragen, die sie ehrlich beantworten wollte. Mordag aber bat das Wesen beim Lichte des Mondes zu schwöhren der Wahrheit die Treue zu halten und der Wurm schwor einen Eid.
  3. Da sagte der Alte den ersten Kopf: »Drache, bist du eines oder drei?« 
  4. Zögernd blickten die Köpfe sich an und nach kurzer Überlegung sagte der angesprochene Kopf, er sei mit seinen anderen beiden Köpfen drei und drei sei ihre Zahl. 
  5. Mordag grübelte kurz darüber und wandte sich an den zweiten Kopf: »Drache, aber brennen in deinem Leib ein oder gar drei Lichter?«
  6. Und der Schuppenwurm lauschte tief in seine Brust hinab und suchte nach seinem Inneren, um zu erfahren, ob er dort unten allein oder in Gesellschaft war, doch er fand nur Chaos und Schwärze. So sagte er es dem Alten und dieser nickte betrübt.
  7. Als Mordag sich dem dritten Kopf zuwandte waren seine Augen voller Trauer und er sagte zu seinem Gegenüber: »Drache, ich habe noch eine Frage übrig, doch ich weiß schon alles über dich. Darum verzichte ich auf mein Recht. Tut nun was dir beliebt.«
  8. Da wollte der dritte Kopf zustoßen und den alten Mann bei Haut und Haaren verschlingen. Aber der erste Kopf sagte, halte ein, ich will wissen, was es auf sich hat mit diesem Licht. Und der zweite stimmte zu, denn er hatte endlich einen winzigen Funken in der Tiefe seines Leibes gefunden, verstand jedoch nicht was es damit auf sich hatte. So kamen sie überein den Mann nicht zu fressen und ihn stattdessen nach dem Licht im Inneren und sich selbst zu befragen, denn sie glauben er wisse wirklich alles über sie.
  9. Mordag nickte freundlich, stieg von seinem Stock und wies damit zum Berggipfel. »Dort oben, unter dem Mond, will ich euch sagen, wie ihr euer Licht findet. Doch nicht genug damit. Ich will euch zeigen wie ihr erkennt, dass ihr wahrhaftig dreigeteilt durch Raum und Zeit geht und dies mit mir und allen um euch herum. Und dann, will ich euch zeigen, wie ihr Einigkeit findt, denn dies ist der Lohn den ihr erhaltet, da ihr mich verschont habt.«

Mantra des Lichts, erste Folge

  • Erkennen, Licht, Einheit
    Yufaqm, Daw, Bialta
    (Aussprache: Jüvalgn, Dwn, Bjalte)

Mantra des Lichts, zweite Folge

  • Die Toten sind sehr dankbar
    Almawqtae chakiryn nakqu jydanha
    (Die Toten dankbar sind sehr)

Mantra des Lichts, dritte Folge

  • Nichts ist das Ziel
    La Shay`u al-Hadav
    (ist Nichts es das Ziel)

Erkenntnisse der Meister

  1. Das Äußere ist nur real, so lange das Innere nicht wiedergefunden wurde.
  2. Dieser Zeitraum ist ein notwendiger Weg der Erkenntnis.
  3. Die Zeit selbst ist ein Gespinst des Äußeren. Ihre Existenz ist im Inneren ohne Belang.
  4. Die Einheit kann nur erreicht werden, wenn nichts außer ihr selbst verbleibt.
  5. Aufspaltung ist Verwirrung.
  6. Der Versuch der Beschleunigung ist Selbstbetrug. Wer an die Zeit glaubt, hat das Innere nicht gefunden. 
  7. Jeder Funke wird eingehen. Nichts bleibt getrennt. Nur im Äußeren herrscht Verwirrung. Im Inneren liegt der Segen des Heliumhimmels.
  8. Das Ende ist unausweichlich.