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Okkultes Wissen

Inhaltsverzeichnis

Erhältlich ab: Sj 1.822

Ursprung: Terra

Erkenntnisse: Ergibt bei erstmaliger Lektüre 5 Ressourcen, die ausschließlich zum Erlernen psionischer Disziplinen genutzt werden können.

Voraussetzung: Zum Begreifen der Inhalte muss eine Probe des Okkulten gegen 17 bestanden werden.

Autor: Unbekannt

verborgen – verdeckt – geheim

 

Numerologie

Zahlen spielen in der Mystik und in den okkulten Lehren nahezu aller Kulturen eine maßgebliche Rolle. Sie sind Wegweiser, Konzentrationspunkte und Lehrmeister für den Suchenden auf seinem Weg zur Erleuchtung.

1

Theologen sehen in der 1 oftmals keine echte Zahl. Sie sagen, die 1 sei Teil aller natürlicher Zahlen und hätte darum keine eigene Bedeutung. Mystiker deuten diese Eigenheit als Einheit in sich und sehen darin das allen Dingen innewohnende göttliche Prinzip. Ebenfalls steht sie für die aktive Essenz, im Gegensatz zum Passiven der Dualzahl 2. Als erste aller Zahlen steht die 1 ebenfalls für den Anfang (Alpha) und, da sie in der Multiplikation mit anderen Werten keine Veränderung erzeugt, ebenfalls für die Unveränderlichkeit der kosmischen Gesetze. Somit ist sie alles und nichts zugleich.

2

›In den schriften der Weisen von Amina Parin steht: Die Kar waren im Nichts und sie waren eins. Einer von ihnen aber trat aus dem Nichts heraus und schuf alles was über der zwei steht.‹

Das Fundament der 2 ist die Dualität. So steht sie in erster Linie für den Unterschied in allen Dingen. Sie symbolisiert die Divergenz zwischen Materie und Geist und bezeichnet das generelle Prinzip der Gegensätze. Die wichtigsten Beispiele hierfür sind: links & rechts, ungerade & gerade, böse & gut, eins & viele, weiblich & männlich, dunkel & hell, schwarz & weiß, beweglich & unbeweglich, krumm & gerade, rund & eckig und viele weitere. Auch das Elysium und der Abgrund, sowie die Ordnung und das Chaos gehören zu dieser Aufzählung.

3

Die Zahl drei steht vor allem für die Vielseitigkeit und Kreativität und wird zuweilen auch als Chaoszahl bezeichnet. Allerdings hat sie in vielen religiösen Lehren die Bedeutung der Dreieinigkeit von Körper, Geist und Seele inne. Auch symbolisiert sie hier Jugend, Fruchtbarkeit und Tod und – wie im Falle des Dreigeteilten Gottes zum Beispiel – das Konzept des Sohnes, des Vaters und des Greises.

4

Vier Arme deuten in vier Richtungen und symbolisieren die Ordnung im Kosmos. Die 4 stellt die Linien und Enden der vertikalen und horizontalen Achsen der Realität dar. Links, rechts, oben, unten – alles innerhalb der 4 geht im Gleichglang der Dimensionen geregelte Wege. Zusammen mit der 9 wird die 4 oft mit abstrakten Konzepten wie der Gerechtigkeit in Verbindung gebracht. Beide Zahlen sind Quadratzahlen ( 2 x 2 und 3 x 3) und unterscheiden sich hierdurch von allen anderen einstelligen Zahlen. Noch vor der 9 wird die 4 als Zahl der Brüderlichkeit, der Fairness und der Gerechtigkeit gesehen. Auch die Himmelsrichtungen und die vier größten (göttlichen) Mächte entsprechen der 4.

5

Von allen einstelligen Zahlen ist die 5 die unheiligste. Sie folgt der 4 als Symbol des Chaos, indem sie den vier Achsenenden eine Abnormität hinzufügt. So ist die 5 ein Zeichen der verderbten Realität und klagt letztere durch ihre pure Existenz an. Ihr Symbol ist das Pentagramm und ihre Macht ist die Magie, welche die Realität zu beugen vermag und aus aller Wahrheit eine Lüge macht.

6

Nichts steht der 6 näher als die absolute Perfektion. »Knüpfe absichtlich einen Fehler in einen Teppich, so werden böse Geister ihn dir niemals neiden.« (Die Abwesenheit der Perfektion stößt böse Geister – denen man die Zahl 6 gerne zur Seite stellt – ab.) Die 6 ist die erste Zahl, deren Divisoren (1, 2 und 3) addiert ihr selbst entsprechen. Rückwärts gerechnet ergeben die Multiplikationen der Divisoren wiederum die Zahl 6.

Eine der wichtigsten Bedeutungen der 6 ist ihre schöpferische Kraft (die wohl ihrer Perfektion entspricht). Daher symbolisiert sie auch in vielen religiösen Glaubensrichtungen die Vollkommenheit der Allmacht. Wiederum steht sie auch für das weibliche Prinzip und für das Konzept der Einheit der Geschlechter und des Ehebundes. Sie ist als Produkt der 2 (der ersten geraden Zahl) und der 3 (der ersten ungeraden Zahl) eine durch und durch feminine Zahl. Darüber hinaus ist sie ein Produkt der ersten drei Zahlen (1, 2 & 3).

7

In der Numerologie steht die 7 für Weisheit und Unabhängigkeit. Sie steht abseits der Konzepte von Natur und Anatomie, Gleichheit oder Ordnung. In nichts unterhält sie Beziehungen zu anderen Zahlen. Sie ist einzigartig in ihrem Sein. So entsteht sie in gewisser Hinsicht aus sich selbst heraus und steht in vielen religiösen Glaubensrichtungen für die Anzahl von gangbaren Wegen zur Vollendung. Seien es sieben Schritte, sieben Höllen oder sieben Tore die erfahren oder durchwandert werden müssen – am Ende der 7 steht die Erleuchtung. Doch hierbei darf nicht die 7 selbst als die Erleuchtung gesehen werden. Sie ist der Weg, nicht das Ziel. Sie ist das Ding, das ist vor dem endgültigen Nirvana.

8

In einer sich immerwährend überkreuzenden Spirale symbolisiert die 8 die unfassbare Unendlichkeit des Multiversums. Sie ist die doppelte 4 und weist auf geheime Dimensionen hin, die mit der Anschauung der normalen Realität nicht erfasst werden können. Manche Kulturen sehen in einem Rad mit acht Speichen das sogenannte Chaosrad. Es symbolisiert nicht mehr und nicht weniger als alles.

9

Als letzte der einstelligen Zahlen gilt die 9 als Abschluss und Vollendung und damit des Todes. Ihr Charakter ist die Liebe, die Erfüllung, die Spiritualität und der Idealismus. Auf der Schattenseite finden sich Arroganz, Egoismus, Eitelkeit und der gefährliche (oft religiöse) Idealismus ohne jeglichen Bezug zur Realität. Die 9 könnte in ihrer Art nicht weiter von der geraden 4 entfernt sein.

Spezielle Zahlen

Neben den fortlaufenden Zahlen hat jede Zahlenkombination – bis ins Unendliche – eine Bedeutung in der Zahlenmystik. Doch wie in allen Dingen, gibt es auch hier spezielle, vor allen anderen herausragende Kaliber. Die hier beschriebenen Sonderfälle stellen eine kleine Auswahl der bekanntesten unter ihnen dar.

13

Glück oder Unglück, das ist hier die Frage. Die 13 hat ihren Bezug seit jeher in einem übernatürlichen Eingreifen der Gunst oder der Ungunst. In vielen Kulturen gilt ein Datum, welches mit der 13 in Zusammenhang steht, als Pechmagnet. Niemals würde man eine Feierlichkeit auf einen solchen Tag oder (in extremen Fällen) ein ganzes Jahr legen. Anderenorts ist es allerdings genau umgekehrt. Man verlegt Geburtstage absichtlich auf ein Datum mit der 13. Die negativ belegte 13 verbietet es, der Dreizehnte in einer Gruppe (sei es im Sport oder in einer Einheit von Soldaten) zu sein. Bei den anderen würde man zwölf Brautjungfern stellen, damit die Braut selbst die Dreizehnte im Bunde sein kann. Es scheint, als nehme die Zahl ihr Schicksal an. Denn bei jenen, die sie als Zahl des Glücks annehmen, bringt sie auch Glück und jene, die ihr Auftreten meiden, weil sie die 13 vom Pech begleitet sehen, vermeiden auch das Pech. So ist sie im einen Fall ein gesuchter Segen und im anderen eine Warnung, welche man getrost beherzigen kann.

Die Quersumme der 13 ist die 4. Dies deutet auf einen starken Bezug zur Wahrheit hin. Sie lügt nie. Verspricht sie das Glück, dann bringt sie es auch. Warnt sie vor dem Unglück, so sollte sich jeder hüten, sie zu unterschätzen.

23

Die Zahl 23 ist wohl neben der 666 (hierzu später mehr) eine der bekanntesten und umstrittensten Zahlen in der Numerologie. Wie keine andere hat sie eine Unzahl von Bedeutungen und Bezügen, von denen aber so gut wie keine einzige tatsächlich belegt ist. Wer könnte der 2 ihre Dualität absprechen? Wer wollte der 8 den Bezug zum Unendlichen widerlegen? Die 23 deutet an, verrät und zieht Schlüsse, doch eine einfache Wahrheit kann sie mit all ihren Wirren nicht belegen. Nehmen wir ihren Bezug zur anderen großen Zahl, Grand Dame der Zahlen sozusagen, der 666. Die 23 scheint weit entfernt von diesem Schwergewicht zu sein, doch aufgepasst. Nimmt man – wie in der Zahlenmystik üblich – Multiplikatoren ins Boot, kann sich das Bild schnell ändern (wie das folgende Beispiel zeigt): 2 x und 3 x kann gelesen werden als: 2 x 3 = 6 und 3 x 6 = 666.

Natürlich kann dieses Beispiel auch bei 2 x 3 = 6 enden, aber dann wäre der Multiplikator nicht auf beide Ziffern und ebenfalls nicht von links nach rechts auf die Ergebnisse angenommen worden. Auch könnte das Ergebnis 2 x 3 = 6 und 3 x 6 = 18 gelesen werden und tatsächlich führt uns auch dieser Weg zu einer mystischen Erkenntnis. 3 x 6 kann als 666 oder rückwärts gelesen als 333.333 wahrgenommen werden. In beiden Fällen bleibt die Quersumme die 18 und somit das Produkt der 666. Die 23 hat aber noch eine unendliche Vielzahl an weiteren Bedeutungen, von denen hier nur die wichtigsten aufgezählt werden sollen:

 

  • Die Quersumme von 23 ist 5. Wie oben schon erwähnt, ist die 5 die Gegenspielerin der Ordnungszahl 4 und steht somit für das Verderbte oder Anklagende.
  • Der so genannte Biorhythmus des Menschen (und vieler anderer Wesen) geht von einem Zeitraum von 23 Tagen aus.
  • Mann und Frau der menschlichen Spezies tragen jeweils 23 Chromosomen zur Befruchtung bei.
  • Menschliches Blut braucht 23 Sekunden, um den Körper zu durchfließen.
  • Angeblich ist jede 23. Welle, die an einen beliebigen Strand rollt, wenigstens doppelt so groß wie die anderen.
  • Der bisweilen extrem genaue Kalender einer indigenen Kultur Terras endet genau am 23.12.2012 (zur Wintersonnenwende). Viele Wissenschaftler vermuteten hierin den Untergang dieser Welt, doch auch wenn sie sich irrten, der Kalender besagter Vorfahren endete zu diesem Datum und es bleibt zu ermitteln, was genau sich dann tatsächlich zutrug oder änderte.
  • In der Geschichte gibt es unzählige von Daten, die unmittelbar oder auf Umwegen auf die 23 hindeuten. Attentate, Naturkatastrophen, das Entstehen oder der Untergang ganzer Reiche fallen auf Daten, die in sich die 23 tragen.

63

Die Zahl der hohen Wahrscheinlichkeit 63 ist eine Mahnung der großen Zahl des Todes 9 (6+3). Sie sehen für die Gefahren des vermeintlichen (und erzwungenen) Glücks, weiches in den meisten Fällen eine Schattenseite mit sich führt. So gewährt der dunkle Bote 63 Errungenschaften, von denen zwar 60 zu Glück, Wohlstand und Freude führen, drei jedoch Leid, Schmerz und grenzenlose Agonie verursachen. Wer das Glück hat, im nutzen der 63 früh Glück zu erlangen, sollte sich damit begnügen, denn mit jedem weiteren Schritt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns.

108

Im Hinduismus, Buddhismus und vielen anderen Religionen ist 108 eine wichtige und heilige Zahl. So haben zum Beispiel in vielen dieser Glaubenslehren alle Gottheiten genau 108 Namen. Das Rezitieren dieser 108 göttlichen Worte gilt als heilige Handlung, welche in vielen Zeremonien durchgeführt wird. Generell sollten Mantras in 108 Wiederholungen ausgesprochen werden. 108 mal die 108 Namen auszusprechen, verspricht den ersten Schritt in die Erhabenheit.

Shiva, der tanzende Gott, tanzt seinen kosmischen Tanz mit genau 108 Figuren. Unter seiner Herrschaft stehen 12 Tierkreiszeichen und 9 heilige Orte (12 × 9 = 108). Viele Tempelanlagen enthalten innerhalb ihrer Mauern 108 einzelne Gebetsstätten. Treppen zu diesen wiederum haben fast immer 108 Stufen.

Im Gegensatz zur allumfassenden Konzentration (Meditation) kennen viele Gläubige dieser Religionen 108 Störgefühle, welche sie auf ihrem Weg zur Erleuchtung abzulenken versuchen. Wer diese 108 zu überwinden versteht, ist auf dem besten Wege ins Nirvana.

666

Dreimal die 6, dreimal die Zahl der absoluten Perfektion, die Dreieinigkeit der Vollendung – dies ist die 666, doch was geschieht, wenn man die Perfektion (welche in sich ein Superlativ ist), vervielfacht? Die einzige Antwort hierauf lautet: zuviel des Guten.

Tatsächlich ist die 666 die Verschlüsselung eines Namens. Ihre Summe kann addiert und zu Quersummen gerechnet werden, welche wiederum verschiedene Auslegungen ihrer Bedeutung zulassen. Ihre Dechiffrierung ist stets mehrdeutig und in nahezu jeder Kultur umstritten.

So deutet sie jedoch stets auf den Namen kommender (oder schon regierender) Personen hin, welche die Zeiten zu einem Ende führen werden. Hierbei wird meist von negativen Einflüssen dieser Personen – seien es religiöse Fanatiker oder Usurpatoren, die mit Feuer und Schwert die Welten beenden wollen – ausgegangen. Ist irgendwo der Untergang in Sicht, deuten Zeichen auf ein Ende hin, aufersteht aus den Trümmern der Vergangenheit eine üble Macht mit dem Ziel, alles mit Krieg und Pesthauch zu überziehen, wird man nicht lange nach Hinweisen durch die 666 suchen müssen.

Religiösen Aussagen zufolge ist die Zahl 666 die Zahl des großen Tieres. In vielen Kulturen und religiösen Schriften bezeichnet dieses den Widerpart der eigentlichen göttlichen Macht. Sucht man hier nach Bezeichnungen und Namen, findet man die 666 als die Zahl der großen Schlange (des Drachen) und des Widerstandes (in Form von Dämonen als widerstrebendes Prinzip oder eines oder mehrere Teufeln als bewusste Widersacher). All diese Konzepte werden als pauschal böse eingestuft, sind aber hierin keinesweg entbehrlich. Sie dienen dem vollkommenen göttlichen Prinzip als Gegensatz, wie kein Licht ohne die Dunkelheit zu existieren vermag. Doch sollten sie die Oberhand gewinnen, könnte aus der Vollkommenheit der dreifachen 6 das absolute Nichts resultieren, denn die Dunkelheit ist durchaus das Ergebnis des Wegfalls vom Lichte!

 

Aurendeutung

Die Aura einer Person (oder einer von ihr geschaffenen Sache) zu erkennen und zu deuten ist unumgänglich im Okkulten.

  • Rot ist die Aura des Starken. Er ist voller Energie und oft kann er sie schwer bändigen. Ist seine Aura dunkel, so zeugt dies von Zorn und Wut. Eine ausschließlich rote Aura zeugt von einer großen Reinheit dieser Kräfte.
  • Blau zeugt von Kreativität und Kunstverstand. Kräftige Blautöne bedeuten Sicherheit im Kreativen, während blasse Farben für die Vergänglichkeit und Unsicherheit im Kreativen stehen. Meist sind jene mit einer blauen Aura von rechtschaffenem Charakter.
  • Indigo ist die Farbe der stillstehenden Ruhe. Wer von ihr umgeben lebt, ist konstant und oft auch starr in seinem Handeln. Doch gefahr droht zuweilen von jenen mit einer blassen Aura von Indigo. Diese Charaktere stehen meist kurz vor einem Wendepunkt in ihrem Dasein, sind reizbar und instabil.
  • Gelb steht für Intellekt und Perfektion. Je kräftiger die Farbe, desto brillanter ist der Träger dieser Aura. Hellere Töne hingegen deuten auf eine gewisse Unfertigkeit hin. Eine ganz und gar gelbe Aura beweist eine hohe Spiritualität.
  • Orange hat die Bedeutung einer starken Persönlichkeit und zeugt darüber hinaus von Freude und Leichtigkeit. Leuchtet die Aura jedoch nur schwach in dieser Farbe, kann dies bedeuten, dass die betreffende Person kurz vor einem Umbruch steht. Hier geht die Freude und Festigkeit der Persönlichkeit unter Umständen bald in einen krankhaften Charakter über.
  • Violett steht für die Liebe. Wer von dieser Aura umgeben ist trägt Liebe und Zuneigung im Herzen und ist diesen Empfindungen oftmals ganz und gar überlassen. Personen mit einer violetten Aura neigen zur Intuition und Hellsicht.
  • Grün ist die Aura der Natur. Wer von ihr umgeben ist, trägt die Harmonie und Zuneigung zur natürlichen Umwelt in seinem Herzen. Leuchtet das Grün stark und kräftig, so ist der Auraträger fester Bestandteil der Natur und kann hierbei zuweilen von seinen sozialen Kreisen entrückt werden. Solche Charaktere neigen zu einer offensiven oder gar aggressiven Lebensweise gegenüber Einflüssen, welche sich der Natur entzogen haben.
  • Schwarz ist die Aura des Negativen und weist oft auf eine Gestörtheit oder ein starkes inneres Ungleichgewicht hin. Einer grauen Aura indes liegt ein veränderlicher Kern zugrunde. Ist die Aura hingegen tief schwarz, ist dies ein zeichen für eine verheerende Vernichtungskraft.
  • Weiß zeugt von spiritueller Reinheit und ist das absolute Gegenteil von Schwarz. Je blendender diese Aura auftritt, desto vollkommener ist eine Person in ihrer Spiritualität. Oft finden sich Personen mit einer weißen Aura jedoch bald von ihrem sozialen Umfeld entrückt oder gar verlassen, können Andere (solche ohne Weiß in ihrer Aura) doch zumeist mit diesem inneren Glühen nichts anfangen und wenden sich daher von ihm ab.

 

Kräuter

Die Früchte der Natur beinhalten weit mehr Kräfte als die Summe ihrer natürlichen Moleküle. Gerade die Welt der Kräuter bittet eine Vielfalt von Stoffen und Kräften, die in das Ätherische greifen. Weiß man diese Dinge zu nutzen, bieten sie einen hervorragenden Einstieg in die fantastische Welt des okkulten Wissens.

Eisenbeeren

Die aragische Eisenbeere ist nicht mit dem Eisenkraut verwandt. Vielmehr handelt es sich bei ihr um eine eigenständige Pflanzengattung, welche, soweit bekannt, bisher ausschließlich auf Aragir anzutreffen ist. Der Eisengehalt der vom Frühling bis in den Spätsommer reifen, tief kupferfarbenen oder violetten Beeren sucht in der Pflanzenwelt seinesgleichen. Kein Wunder, dass die erbsengroßen Früchte eine enorme Wirkung auf die feinstoffliche Welt ausüben. So findet man in der Umgebung der Pflanzen niemals Anzeichen von übernatürlichen Lebensformen oder elementaren Geistern. Mittels eingekochtem Beerenbrei lassen sich Waffen vortrefflich zum Einsatz gegen physisch gewordene dämonische Phänomene einsetzen und Holz, welches mit Farbe aus Eisenbeerenpigmenten imprägniert wurde, eignet sich hervorragend zum Bau von Behausungen, welche niemals von Geistern betreten werden können.

Eisenkraut

Die natürlichen Wirkstoffe des Eisenkrautes werden von vielen Alchemisten geschätzt. Man sagt ihnen eine generelle heilende Wirkung bei den unterschiedlichsten Beschwerden nach. So wirkt ein Aufguss der getrockneten Blütenblätter Blut bildend und entzündungshemmend. Eisenkraut regt die Leber an, fördert die Verdauung und kann bei Magenbeschwerden helfen. Auch bei Hustenreiz oder Erkältungen wirkt Eisenkrauttee lindernd. Viele intelligente Spezies bringen ihn ebenfalls bei Menstruationsbeschwerden, Unterleibskrämpfen und anderen Verstimmungen der Entgiftungsorgane zum Einsatz.

In Zeiten großer Aufregungen wirkt Eisenkraut beruhigend und hilft sicher bei der Entspannung. Bei Problemen im Mundraum hilft es, ihn zu gurgeln; Insektenstiche können mit einem getränkten Verband behandelt werden und Kompressen helfen gegen Blutergüsse und lassen Wunden schneller verheilen. Zu guter Letzt versprechen konzentrierte Medikamente aus Eisenkraut sich positiv auf Verspannungen und rheumatische Beschwerden auszuwirken.

Seinen Namen erhielt die Pflanze aber nicht wegen ihrer blutbildenden Wirkung, sondern wegen der Parallelen ihrer Wirkung auf das Feinstoffliche zu tatsächlichem Eisen. Wie dieses Element bannen die Dünste des Krautes ungute Geister und können diese aus Wohnstätten vertreiben und fürderhin fernhalten. Es ist sogar möglich, übernatürliche Entitäten mittels mit Eisenkraut behandelter Gegenstände und Waffen zu verletzen oder zumindest in die Flucht zu schlagen.

 

  • Stechapfel
  • Wolfskraut

 

Steine

Amethyst 

Altes Wissen kennt ein Mittel, mit dem man plötzliche Liebe in ebenso plötzlichen Haß zu verkehren vermag. Es wirkt derart stark, daß gleich nach der ersten Liebesnacht das bisher glühende Empfinden einer der beiden Liebenden sich in kältester Abneigung entfernt. Hierzu dient der Aban-la-râme, (Stein der Nichtliebe), der Amethyst.

Doch der Stein muss rein sein. Nur der kleinste Einschlusss von Bergkristall lässt die düstere Macht des Membrabminerals verblassen. Tief violetten Glanzes und nach Möglichkeit ohne Risse muss der Amethyst sein, um solch düstere Kräfte zu erwecken. Wie ein Gift in geringer Dosis zu heilen vermag,  bewirkt auch der Membranstein, gepaart mit der heilenden Kraft weißer Kristalle und stets von diesen aufgeladen, eine aufbauende, gesunde Aura.

Heliotrop

»Die blutsaugende Fledermaus, eingeschnitten in einen Heliotrop, das ist ein Blutstein, gibt dem Träger Macht über Incubus und Succubus; hilft bei Beschwörungen wie bei Versuchungen.«

Ragiel, Terra, 13. Standardjahrhundert

 

Hexen

 

Je nach kulturellem Hintergrund kann der Begriff ›Hexe‹ sehr unterschiedliche Bedeutungen haben. Manchmal steht der Begriff schlicht nur für Wesen, die sich mit Alchemie oder pseudo magischen Vorgängen beschäftigen, während er an anderer Stelle für die Essenz der düsteren Zauberkräfte, verwunschener Orte und Totenreiche steht. In beiden Fällen ist die Wahrheit oft schwer zu erkennen. Um zu verstehen, um was es sich letztlich tatsächlich bei Hexen handelt, sollte zuerst auf die Herkunft der Bezeichnungen für diese Wesen eingegangen werden. Es gibt hunderte von Begriffen und Wortabwandlungen für Hexen. Eine kleine Auswahl von ihnen soll genügen, ihre Vielfältigkeit zu begreifen.

Etymologie

Alsaytana (kusunnische Buhldämonin), Ariane, Bruha, Bruja, Buidsaich (aragische Dryade), Cadi, Cadla, Daayan, Druada, Elisha (smavarische Zauberin), Erbaria, Hac, Hächse, Hag, Hagazussa, Haghetissen, Hägs, Häxen, Hazessa, Hekse, Hess, Hexse, Hezze, Hirda, Holzmuoia, Ijade, Imdeva, Indivia, Indivina, Jada, Jadari, Joqa (Kankahexe), Lamia (weiblicher Dämon), Larva (Totengeist), Maad, Mag oder Maga (Zauberin), Magea, Magissa (usaische Zauberfrau), Majq, Maka`adari (Fluchgeist), Malefica (Schadenszauberin), Masca oder Maska (Maske), Shaheen (die Bewohnerinnen Sadas), Sorciere, Strange, Stregha, Strig, Striga, Strigau oder Strigae (Eule oder Wereule), Tala (antarische Totenwächterin), Tamija, Temije, Totueri, Tunritha (Zaunreiterin), Tussen, Tysja, Uadi, Uara, Uaroud, Udscha (ansamisches Waldweib), Urne, Urneadu, Ved, Vedma, Venefica (Giftmischerin), Vinitu, Vuqadi (Kankahexe), Vuruga, Wag oder Alushag (Eishexe auf Polmazin), Wajagoqud, Wajax, Walriderske (Zaunreiterin), Wicca, Wicke, Wicked, Widda, Wike, Wildaz Wip (das wilde Weib), Witch, Wochet`adiris, Wupo (fan-jen-dorische Geisterfrau), Xorguina, Zunrite

Wortherkunft & -bedeutung

Am ursprünglichsten dürfte das Wort Hag für die Wilden Weiber sein. Es bedeutet im Grunde nichts anderes als Hecke oder (historisch später) Zaun. Auch werden kleine Wäldchen und Gruppierungen von Bäumen als Hag oder Haag bezeichnet. All dies ies deutet darauf hin, dass die ursprüngliche Hexe alles andere als eine natürliche Frau (oder generell kein natürliches Wesen) darstellt, sondern vielmehr ein urzeitliches Geschöpf aus den Schatten der Wälder und der Vegetation ist. Die Hag wird als eine Art Totengeist (vergleiche Banshee) dargestellt, welcher vielleicht einst ein lebendes Wesen war, doch in seiner jetzigen Gestalt dem Reich der Finsternis angehört. Auch Begriffe wie Tussen, Tysja oder Indivia deuten auf dämonische, veränderte Wesen hin, welche ganz und gar nicht dem Konzept von Leben entsprechen, sondern vielmehr ungute und abnorme Veränderungen dessen darstellen. Diese Kräfte entstammen der Anderwelt, dem Dazwischen oder der Zwischenwelt, Orten an denen Geister hängen, wenn sie nicht ihrer kosmischen Entsprechung zugeführt werden können. Somit sind auch die Hexen Geisterwesen, die sich ihrer eigentlichen Bestimmung entziehen. Der Begriff Masca (Maske) deutet hierbei auf ein absichtliches, blendendes, falsches Verhalten hin.

Gesinnungen

In vielen Kulturen und deren alten Schriften werden Hexen dem Bösen an sich zur Seite gestellt. Sie buhlen mit Teufeln und Dämonen, dienen dunklen Göttern und den Drachen der Unterwelt und verschaffen sich selbst Erleichterung, indem sie anderen ihr Glück oder gar ihr Leben nehmen. Allerdings erscheint diese Anschauung etwas plump und ungenau, wenn man die schiere Vielzahl der Hexenphänomene betrachtet. Zum Beispiel werden die meisten Hexen wohl nur selten oder nie gesichtet. Bestenfalls kann der aufmerksame Okkultist Zeichen dieser Wesen in der Natur wahrnehmen. Die meisten Hexen fristen ein einsames Dasein in strenger Zurückgezogenheit – oft am Rande der Anderwelt; unsichtbar und unspürbar für die Lebenden. Sie haben keinerlei Interesse an den Vorgängen der realen Welt und brauen ihre Süppchen allein für sich und die Wesen auf ihrer Seite des Kontinuums. Warum sie nicht herüberkommen, ist ungewiss. Da dieser Typus vorherrschend zu sein scheint, muss davon ausgegangen werden, dass es oberflächlich gedacht ist, Hexen als generell triebhaft böse darzustellen. Sicher wäre es ihnen ein Leichtes, die Grenzen der Membran zu überschreiten, um Unheil zu stiften oder auch nur Präsenz zu zeigen. Hinzu kommen die vielen Beispiele von Hexen, die bewusst (wenn auch meist im Verborgenen), unter den Lebenden weilen und sich so geschickt angepasst haben, dass auch sie nahezu nie als das wahrgenommen werden, was sie von ihrer Unnatürlichkeit her sind. Oft, so scheint es zumindest, haben sie sich in eine Form der Symbiose mit den Sterblichen begeben und handeln nun eher diesen zugunsten, als ihnen absichtlich zu schaden. Allerdings ist auch dieses Feld nur wenig erforscht und niemand kann mit Sicherheit sagen, warum ein solches Wesen sich in die eine oder andere Richtung entwickelt.

Bleiben die wirklich aus der Tiefe ihrer Existenz negativen Hexen. Tatsächlich gibt es gerade bei ihnen immer wieder Hinweise, dass sie sich mächtige Verbündete suchen, die ihrer Gesinnung entsprechend, dazu neigen, Böses zu tun (im Sinne von Vernichtung und Unheil). Solche Alliierte stammen zumeist ebenfalls aus der Anderwelt und nur in seltenen Fällen stellen Hexen ihre Kräfte ohne eigene Hintergedanken sterblichen Usurpatoren oder Tyrannen zur Seite. Kommt dies doch vor, nutzen sie eher die vernebelten Geister dieser irregeleiteten Jünger des Bösen, um sich selbst in irgendeiner Sache voranzutreiben und ihre potenziellen Partner finden sich am Ende schneller, als sie es begreifen können, in der tiefsten Hölle der Anderwelt wieder.

 

 

Das älteste Symbol des großen Drachen wird immer wieder im Zusammenhang mit Hexen gefunden. Seine Bedeutung ist strittig, doch geht die Mehrzahl der Theologen und Okkultisten von einer Darstellung des nach außen strebenden Chaos in Form der Spirale aus (ähnlich der Vorstellung von Fraktalen in der Mathematik). Die Dreierkonstellation könnte in diesem Zusammenhang auf die Vielseitigkeit und den generellen Widerstand des Chaos hinweisen, für die diese Zahl (666) in vielen Kulturen (Kulten) steht.

 

Eine Partnerschaft mit den Aspekten des Kar (alten und jungen Göttern, dämonischen Geistwesen und Entitäten, die nach herkömmlichen Begriffen unbeschreibbar sind) hingegen muss zwangsläufig ernsteren Beweggründen folgen. Hexen, die sich diesen Gewalten anschließen, sollten wissen was sie tun, wenn sie nicht selbst innerhalb kürzester Zeit zu reiner, willenloser Energie ihrer Herren werden wollen. Die wahrscheinlich häufigsten Partnerschaften zwischen Hexen und Aspekten des Kar dürften die zwischen ihnen und den Asan oder Asen (Götter und/oder Dämonen) oder den Lugen (auch oft einfach als Drachen bezeichnet) sein. Gerade im Falle letzterer sind viele Bündnisse belegt und spielen sogar zuweilen Rollen in historisch überlieferten Vorgängen.

Typische Zeichen & Hilfsmittel

Hexen sind als Geistwesen bekannt dafür, sich mit Zeichen und speziellen Hilfsmitteln zu umgeben. Hierzu gehören nicht nur wirksame natürliche Dinge wie Bestandteile von Pflanzen (Drogen) oder kristallinen Chemikalien, sondern auch rein mystische Gegenstände wie Puppen oder Besen und Mörser. Viele dieser Artefakte sind kulturell geprägt und werden unter Umständen von den Hexen nur deshalb genutzt, weil man es von ihnen erwartet. Ändert sich der Mythos, können sich die Artefakte ebenfalls ändern. Im Falle der Ingredienzien für Zaubersprüche, Tränke, Gifte oder Tinkturen ist dies eher nicht der Fall. Hier folgen die Zutaten uralten Traditionen, die den Lebenden nur in den seltensten Fällen bekannt sein dürften.

 

Puppen kommen häufig bei Zaubern zum Einsatz, bei denen es um die Manipulation anderer geht. In diesem Fall symbolisiert die Puppe das Ziel der Hexe und hilft ihr dabei, sich auf dieses zu fokussieren. Was sie der Puppe antut, geschieht dann (so die Hexerei gelingt) dem Opfer.

 

Letztendlich ist es nicht einfach festzuhalten, welche Artefakte für Hexen tatsächlich wichtig sind. Hier eine Liste von typischen Artefakten und Hilfsmitteln, die Hexen von verschiedenen Kulturen zugeschrieben werden:

 

  • Besen
  • Mörser & Stößel
  • Kessel oder Töpfe
  • Kelche
  • Ritualmesser oder Dolche
  • Sicheln oder Sichelmesser (Symbole des Todes)
  • Schwerter (Symbole des Drachen)
  • Kronen (ebenfalls Symbole des Drachen)
  • Nadeln (Symbole der Anderwelt)
  • Puppen
  • Zaubersymbole (oft aus Stöckchen geflochten)
  • Zimbeln oder Glöckchen
  • Pilz- oder Steinkreise
  • Kapuzen oder Hüte (für einen dramatischen Auftritt)
  • Gewänder
  • Masken
  • Phiolen mit Tinkturen, Tränken und Giften
  • Tücher (Symbole der Luft)
  • Kohle (Symbole des Feuers)
  • Steine (Symbole der Erde)
  • Tonkrüge oder Scherben (Symbole des Wassers)
  • Familiare (Zaubertiere als Gehilfen)
  • Eine Höhle, ein verwunschenes Schloss, ein Haus auf Hühnerbeinen oder eins aus Lebkuchen …

 

All diese Artefakte können theoretisch natürlichen Ursprungs sein. Durch ihre Anwendung erlangen sie aber (willentlich oder nicht) meistens selbst eine Verbindung zur Anderwelt und werden auf einer feinstofflichen Ebene übernatürlich. Viele alte Artefakte, die entsprechend oft und lang zu solchen Taten herangezogen wurden, können überaus mächtig und damit auch entsprechend gefährlich geworden sein. In den Händen Unwissender übernehmen die Artefakte schlicht die Kontrolle und versuchen, den Geist ihrer Erzeugerin zu beschwören oder verursachen ohne Verstand (der ihnen in den allermeisten Fällen fehlt), Schaden anzurichten. Warum Hexenartefakte nahezu immer negative Auswirkungen auf ungeschulte Personen haben, ist unbekannt. Allerdings ist das Konzept von gut & böse in ihrem Zusammenhang ohnehin zu überdenken. Hexerei und deren Auswirkung auf die unbelebte Physik entspricht elementaren Vorgängen, denen keine Gesinnung, sondern eher ein philosophischer Charakter zugeschrieben werden sollte.

Nummernfolgen und Zahlenkolonnen gelten als die häufigsten Hexenzeichen in der Natur. Allerdings ist es oft nicht leicht, natürliche Phänomene von tatsächlichen Eingriffen durch Hexen zu unterscheiden. Ein typisches Merkmal sind Anordnungen mit wenigstens zwei Doppelreihen desselben Zahlenwertes, wie hier im Beispielbild eines verdorrten Eichenblattes. Je nach angesprochener Kultur können diese Zahlen zu Buchstaben dechiffriert werden. Oft weisen Hexen mit solchen Zeichen in der Umgebung ihrer Wohnstätten auf ihr Territorium hin, eine Handlung die zweifelsfrei einerseits als Warnung, andererseits als Zeichen ihrer manischen Gemütsverfassung gedeutet werden kann.

Beispiele bekannter Hexenentitäten

Wie schon erwähnt, ist es nicht einfach, die Realität von Hexen nachzuweisen. Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Die hier aufgeführten Beispiele gelten als weitgehend wissenschaftlich belegt und wurden von den meisten Bildungsorganisationen akzeptiert und übernommen.

Shaheen von Sada

Die Hexen der Wälder von Sada sind ein Paradebeispiel der hier beschriebenen Entitäten. Soweit bekannt, nennen sich diese scheuen Wesen selbst Shaheen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Zauberwesen der Kategorie Hexen, sind sie recht vernunftbegabt und in der Lage, mit Sterblichen in der oben beschriebenen Symbiose zu existieren. Es handelt sich bei ihnen um menschenähnliche Wesen in weiblicher Gestalt (männliche Shaheen konnten bisher nicht nachgewiesen werden). Auf ihrer Heimatwelt bewohnen sie von Giftranken und gefährlichen Räubern bevölkerte Urwälder und leben ein wildes, zurückgezogenes Dasein. Besuchern gegenüber verhalten sie sich scheu und zurückhaltend. Eindringlingen gegenüber können sie jedoch überaus gefährlich werden. Nähert man sich ihnen aber mit dem nötigen Respekt und ohne ungute Absichten, scheint es möglich zu sein, sie näher kennen zu lernen. Tatsächlich scheinen die Shaheen ihre Gunst vor allem männlichen Besuchern zu schenken, deren Anwesenheit sie vor allem zur Arterhaltung bedürfen. Dass die Sadahexen über feinstoffliche Kräfte verfügen, ist eindeutig.

Selbst gefangenen Shaheen konnte bisher keine Blutprobe entnommen werden. Eher töten sich die Waldfrauen. Geschieht dies, werden sie zu freien Geistern – die meistens überaus übellaunig sind. Ihre Körper aber verfaulen binnen von Minuten zu nicht mehr korrekt definierbarer organischer Masse und Pflanzenteilen, welche schließlich zu Staub zerfallen.

Eishexen von Aragir

Das Phänomen der Eishexen (vergleiche auch Eisspinnen) ist auf der ganzen nördlichen Halbkugel Aragirs unter Mystikern eines der eindeutigsten Anzeichen für die Existenz von echten Hexen. Die Eishexen Aragirs gelten als verdammte Seelen verstorbener Frauen, welche sich an die reale Welt klammern, um fürderhin von der Kraft der Lebenden zu zehren. Sie sind Bluttrinkerinnen und ergötzen sich in ihrer Wildheit wie Tiere an der Jagd. Eine Gegend, die von ihren befallen ist, wandelt sich nach und nach dem Bilde dieser düsteren Wesenheiten entsprechend. Fäulnis, lange anhaltende Kälteperioden und die alsbald eintretende Unfruchtbarkeit von Boden und Vieh, machen das Land unter ihrer Herrschaft Stück für Stück unbewohnbar. Dies geht so weit, dass früher oder später niemand mehr in die Nähe solcher Domänen kommen wird und die Hexen selbst vor Hunger in eine Starre fallen, in der sie ausharren, bis Fremde mutig oder dumm genug sind, sich ihnen zu nähern.

Die Dreiäugige Basa

In den Wäldern von Kumb auf Amina Parin gab es einst einen Blauvogelhirten, der hatte ein gutes Leben, ein schönes Weib und sieben Kinder. Seine Blauvögel waren fett und legten jeden Tag hunderte von Eiern. Dem Hirten und den Seinen war es stets wohl. Doch eines Tages beobachtete er seine älteste Tochter Basa beim Bade im nahen Bach und da entbrannte seine Begierde gegen das schöne Mädchen. Fortan nahte er sich seinem Weib nicht mehr und stets lagen seine Blicke auf jener Basa. Die Begierde wuchs und wuchs im Herzen des Mannes und er wurde barsch und laut gegen seine Familie. Nur Basa behandelte er wie eine Tochter.

Eines Tages aber, der Hirte hatte vom heiligen Wasser bis zum Überdruss genossen, da übermannte ihn die Gier und er griff nach Basa, seinem eigen Fleisch und Blut. Das Mädchen bettelte den Vater an, von ihr zu lassen, doch die Macht des heiligen Wassers und die Begierde forderten ihren Tribut. So griff er weiter nach dem Kinde und schließlich, da es sich wehrte, schlug er Basa einen Stein hart in die Stirn.

Als viele Tage später die Nachbarn den Hirten und die Seinen zu besuchen kamen – sie wollten wie üblich blaue Eier gegen Fische tauschen – fanden sie die Kuppel des Hirten leer und vergessen. Pflanzen hatten sie erobert und ein Graustachel hatte sich darin eingenistet. Da durchsuchten die Nachbarn den Hain, suchten in den Bäumen und befragten sogar die Blauvögel. Doch nirgendwo konnten sie eine Spur des Hirten, seines Weibes oder der Kindern finden.

Viele Umläufe vergingen und die Wälder von Kumb wurden blau, orange, grün und erneut blau und mit der Zeit vergaßen die Bewohner des Grenzwaldes den Blauvogelhirten. Da begab es sich eines Tages, dass ein Ansami Draba aus der Bajuga-Region die Wälder von Kumb betrat. Der Druide war müde von seiner Reise und fand die zerfallene Kuppel des Hirten. Hier legte er sich zur Ruhe und verbrachte die Nacht an diesem Ort. Doch als er in der Dunkelheit fröstelnd erwachte, gewahrte er das Leuchten eines Geistes an seiner Ruhestätte. Der Geist aber war eine Frau und in ihrer Stirn hatte sie ein drittes Auge und dieses war das Auge der Gier. Sie legte sich zu dem Druiden, um ihn zu wärmen und der Ansami Draba wollte gerade seinen Mantel öffnen, da erkannte er in dem Weibe einen bösen Geist. Er aber fragte, warum die Hexe ihm Böses wolle, da er ein Mann des Glaubens und des inneren Friedens sei. Die Hexe aber gab zurück, dass sie alle Männer gleich behandle und daher auch seine Seele fressen wolle.

Da erhob sich der Druide und besprach die Hexe. Sie rangen miteinander und Glaube und Gier maßen sich zur genauen Ausgeglichenheit. Als aber beide sahen, dass es keinen Sieger geben konnte sagte der Druide, er wolle der Hexe etwas geben, damit diese auf ihn als Opfer verzichten möge. Die Hexe aber sagte ihm von ihrem Fluch, die Wälder nicht verlassen zu können, denn nur wo die Blauvögel ihre Eier legten, konnte sie wandeln. Ihn aber, wolle sie von diesem Zeitpunkt an auch nie wieder gehen lassen.

Der Druide überlegte und willigte schließlich ein, dem bösen Geist zu helfen, denn nur so sah er Hoffnung, sich selbst zu retten. Sein Glaube sah vor, auch den Bösesten beizustehen, denn nichts ist ewig böse und nichts in allem gut. Da sagte er zu der Hexe, er wolle einhundertacht Eier von Blauvögeln aufsammeln und er versprach, diese in die Welt zu tragen. Die Hexe zögerte, traute sie doch keinem Manne, doch das Herz des Druiden war rein und bar jeglichen Trugs. So sah sie ihm zu, wie er über Tag um Tag Blaueier sammelte und als er derer einhundertacht aufgesammelt hatte, wandte er sich dem Grenzwalde zu. Da sagte die Hexe ihm ihren Namen und dieser war Basa. Als der Druide sein Versprechen einhielt und die Eier in die Welt trug, da verließ die Dreiäugige Basa die Wälder von Kumb und wo sie ging, erfüllte sie Männer mit Gier und trank dann deren verdorbene Seelen. Noch heute schleicht sie durch die Wälder wo es Blauvögel gibt und noch heute fürchtet man sich vor ihrem schrecklichen Blicken.

Lebende Hexen

Es wurde nun über Geistwesen und dämonische Phänomene gesprochen. Was aber ist mit den Zauberfrauen, welche sich zwar den Vorgehensweisen von Hexen bedienen – oder dies zumindest vortäuschen, tatsächlich aber weder tot sind, noch der Anderwelt entstammen? Nun, auch von ihnen gibt es mehr Schattierungen als faules Laub am Boden eines winterlichen Waldes. Da gibt es allein eine Armee von Scharlatanen, die ganz und gar bar jeglicher Hexerei, durch Lug und Trug ihren Unterhalt bestreitet. Unter ihnen findet sich in den meisten Fällen weder der tatsächliche Glaube an die Magie und feinstoffliche Vorgänge, noch wahrer Respekt vor diesen. Sie nutzen den Aberglauben kleingeistiger Klienten aus und führen diese an ihren Nasen herum.

Dann aber scheint es auch Frauen (und Männer) zu geben, die durchaus eine Verbindung zu übernatürlichen Vorgängen zu haben scheinen. Bei manchen ist diese Gabe mäßig, bei anderen brennt sie wie ein antikes Leuchtfeuer auf einem mitternächtlichen Berg. Sie sind die wahren lebenden Hexen und Zauberer.

Eine dritte Variante sind Sterbliche, die auf die eine oder andere Art von Zaubermächten gehört haben und versuchen, sich auf einer mehr oder weniger wissenschaftlichen Ebene mit diesen zu verbinden. Sie lernen, suchen und forschen, sind Mystiker und Okkultisten oder auch Priester (deren Religion Zauberkräfte vorsieht). Die meisten von ihnen werden ihr ganzes Leben an die Suche vergeuden und irgendwann im Staub ihrer Bücher selbst zu Staub werden.

Die mächtigsten lebenden Hexen jedoch entstammen einer weiteren, äußerst seltenen Riege: sie sind Grenzgänger, Halbwesen, nicht ganz aus der einen und auch nicht vollständig aus der anderen Welt. Nephilim, Töchter und Söhne von Götterwesen und Sterblichen oder Nachfahren von vor ihrer Zeugung verstorbener Elternteile. Die meisten von ihnen verlieren früh den Verstand und wenden sich ganz und gar den Schatten zu. Sie verwandeln sich in verkümmerte Geister, Vampire oder Ghule und fristen ein Dasein wahnwitziger Ausschweifungen, die meist schnell in den Feuern des wütenden Mobs enden. Andere jedoch, einige wenige, schaffen es, ihre Bürde zu tragen. Sie bilden sich, warten ab, leben ein Dasein der Mäßigung und nähren ihr Wissen und ihre Kräfte. Sie sind die wirklich gefährlichen Hexen. Das Leben in ihren Adern gibt ihnen Macht über die Realität, während die Schatten und die Schwärze ihres übernatürlichen Anteils ihnen die Tore zur Unterwelt offen halten.

Das lied der Drei Helden

des Barden Egnabin Flügellos von Aragir

 

Adnans Nacht schlug drei Mal drei der Augen rot so rot

als Utnutun ließ Fechal frei

drei drei drei

Brugnad, Irwen Bandalor in Heldentracht bereit

als Utnutun ließ Fechal frei

drei drei drei

Sie schlugen ihn entzwei

Sie schlugen sie entzwei

 

Dann ging das Tor zur Seite auf der Grimme Mann dabei

die Faust geballt gen Basbahul

drei drei drei

Sie schlugen ihn entzwei

Sie schlugen ihn entzwei

 

Die Hexe kam mit einem Aug Katzen rot und hart

als Bandalor die Äxte schwang

drei drei drei

Da riss der Held die Panzer auf der Katzen rot so rot

der Hexe bald auch kam er bei

drei drei drei

Sie schlugen sie entzwei

Sie schlugen sie entzwei

Religiöse Symbole

Die Wirkung so mancher religiöser Symbole auf das Verhalten von unsterblichen und feinstofflichen Geschöpfen gilt als sehr umstritten. Während in manchen Kulturen der Anblick eines solchen Artefaktes zu geistiger Verzückung zu führen scheint, dienen sie anderen Orts bestenfalls als Wandschmuck. Ähnlich scheint es mit ihrer Macht über Anderweltphänomene auszusehen. Wo das Zeichen eines Glaubens (oder Gottes) in manchen Gegenden jegliche paranormale Aktivität zu bannen scheint, wirken sich religiöse Symbole einige Tagesreisen weiter nahezu überhaupt nicht auf die feinstoffliche Welt aus. Für dieses Phänomen gibt es mehrere Lösungsansätze.

 

Anhänger mit dem Zeichen des Dreikreuzes sind bei Gläubigen des Dreigeteilten Gottes überaus beliebte Schutzamulette gegen eventuelle Angriffe dunkler Entitäten aus der Anderwelt.

Glaube

Allen voran steht nun natürlich der Glaube. Ein Symbol, hinter dem kein Gläubiger steht, verliert seine generelle Bedeutung als Symbol. Dies würde bedeuten, dass ein Zeichen in der Hand eines Gottesfürchtigen sich gänzlich anders auswirkt als in den Händen eines Ungläubigen. Gegen diese Theorie sprechen nun aber Beobachtungen und Testreihen, die erwiesen zu haben glauben, dass es genau nicht so ist. Ein Symbol, welches eben noch von einem Ungläubigen zum Einsatz kam und unmittelbar an einen Gläubigen weitergereicht wurde, veränderte seine Wirkung gegen die Elemente aus der Anderwelt ganz und gar nicht und machte den Gläubigen ebenso angreifbar wie den vorherigen Atheisten.

Angst

Naheliegender ist die Idee der Macht des Symbols an sich. Geister, Hexen, Dämonen und sogar Götter, scheinen eine stark ineinander verwobene Kultur von Bündnissen und gegenseitiger Regeln aufzuweisen. Eindeutig gibt es von jeder genannten Kategorie mächtige und weniger mächtige Wesenheiten. Die generelle Macht von höhergestellten paranormalen Wesen über die restlichen scheint enorm zu sein und die Angst spielt in der Anderwelt eine genauso wesentliche (wenn nicht stärkere) Rolle wie in der stofflichen Welt. So also ist das Symbol eines sehr mächtigen Wesens unter Umständen eine Barriere, welche ein schwaches Wesen nicht zu überschreiten vermag, aus Angst vor den Konsequenzen durch die Entität, welche das Zeichen repräsentiert. Stärkere Geister hingegen – oder solche, die ausnahmsweise keinen Bezug zur politischen Infrastruktur der Geisterwelt besitzen – könnten dasselbe Symbol ignorieren und seinen Träger gerade aus Trotz um seine lächerlichen Abwehrversuche angreifen.

Aufladung

Eine dritte Möglichkeit stellt die sogenannte Aufladung von Gegenständen und Symbolen dar. Viele Mystiker, Okkultisten und auch Priester vieler religiöser Orden glauben an die Machteingabe in unbelebte Dinge. Ihnen zufolge ist es möglich, Artefakte mit etwas zu versehen, dass hier einfach Macht genannt werden soll. Es handelt sich dabei um eine Art übernatürlicher Energie, welche einem Gegenstand anhängig gemacht wird (sei es durch Rituale oder das Anbringen von sich aus energetischer Mittel wie paraorganischer Teile von Anderweltwesen), welche sich von nun an sowohl auf die Realität wie auch auf die feinstoffliche Welt auswirkt. Viele Mystiker raten jedoch von diesem Vorgehen dringlichst ab. In ihren Augen werden seelenlose Gegenstände, welche mit entsprechenden Mächten verbunden wurden, innerhalb kürzester Zeit selbst zu Gefahren. Schnell wirken sie sich dann negativ auf jene aus, welche sie beschützen sollten und nicht gegen die Geister, derentwegen man sie erschuf. Häufig genannte Nebenwirkungen sind Angstzustände, Gier, Neid, unkontrollierter Selbstzweifel und ins Unmaß geschürte Arroganz. All diese Dinge gipfeln schnell in zehrenden Wahnsinn, welcher nicht selten ebenfalls negativen Geistern Tür und Tor zu öffnen vermag.

 

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