Ang`Rin (Ruine)

 

Ein erfolgloser Anfang

Vor endloser Zeit, um das Standardjahr -23.870 ließen die Smavari von Kisadmur eine Festungsanlage in die Wüste vor Korezuul bauen. Die Bewohner Draiyn Andileds kümmerten sich schon damals kaum um Grenzen und die Silberwölfe sahen in dem Wüstenreich ein Niemandsland, welches nur darauf wartete erschlossen zu werden. Es sollte nur kurze Zeit dauern, bis sie lernten, dass diese endlose Wüste als andere als leicht erschließen war. Die Arbeiten waren im Standardjahr -23.861 gerade so beendet als ein Schwarm Draiyn über die Anlage herfiel. Ihre Anzahl verdunkelte den Himmel und die Kanten ihrer aneinanderreibenden Chitinpanzer erzeugten einen ohrenbetäubenden Krach der die empfindlichen Smavari derart überforderte, dass sie kaum in der Lage waren ihre eigenen furchtbaren Waffen zum Einsatz zu bringen. So flohen sie in heilloser Panik vor den Kriegern der Sande und jene die überlebten mussten sich vor ihren Fürsten verantworten. Doch die Silberwölfe sind kein Volk welches schnell aufgibt. Sie kamen in die Wüste zurück und sie hatten einen Plan. 

Tiefenheim

Im Standardjahr -23.801 starteten die Silberwölfe einen erneuten Versuch einen Brückenkopf in Draiyn Andiled zu etablieren. Sie zogen zu der von der Wüste zerschlissenen Bauanlage und ließen ihre Sklaven in aller Hast in die Tiefe graben. Der unterirdische Bau war vor langer Zeit ihre erste Art der Behausung gewesen und hier sollte es erneut so sein. Innerhalb von acht Standardjahren ließen sie Stollen in die Wüste graben und schufen so Ang`Rin, das Tiefenheim.

Im Laufe weniger Standardjahren entstand ein unterirdischen Formerturm und eine Vielzahl von Wassererntern in der Umgebung. Das Land begann sich zu verändern und die Smavari taten was sie schon immer taten: sie ernteten. Zuerst waren es nur die Silikate des Sandes selbst, welche sie in großen Mengen zu ihren Häfen schickten, um sie von dort sicher zu anderen ihrer Kernwelten transportieren zu können. Doch dann entdeckten sie in tieferen Schichten Edelsteine, allen voran die für sie ausgesprochen wertvollen Sandrosen. Immer mehr Arbeiter wurden nach Ang`Rin geschickt und die Fördermengen stiegen an. Doch eines Tages blieben die Karawanen aus der Wüste aus. Mann schickte Truppen nach Draiyn Andiled und befürchtete, die Insektenkrieger hätten erneut angegriffen und tatsächlich fand man einige ihrer Toten in der Wüste. Von den Smavari und ihren Sklaven jedoch fehlte jede Spur. 

Kundschafter fanden das Innere der Anlage ausgebrannt und bis auf die Grundmauern zerstört. Der Formerturm hatte vor dem Kollaps noch schreckliche biologische Verzerrungen unter den Sklaven angerichtet, aber diese armen verformten Gestalten waren dem Feuer ist zwischenzeitlich der Wüste zum Opfer gefallen. Als man tiefer in die Anlage drang, Trümmer räumte und die untersten Labore und Unterkünfte fand, entdeckte man ebenfalls einen jüngst mit einer extra dafür geschaffenen Eisentür verschlossenen Stollen. Überall in den Wänden funkelten abgebrochene Rispen von Sandrosen. Der Reichtum dieses Ortes war erstaunlich, doch nichts wies darauf hin, wer oder was dieses Chaos angerichtet hatte.

Über ein Standardjahr dauerten die Räumarbeiten und für einen neuen Formerturm fehlten derzeit die Ressourcen. So beschränkte man sich darauf, die Ruine fürs Erste nur als Miene zu nutzen, um so wenigstens den wirtschaftlichen Schaden zu minimieren. 

Schrecken in der Dunkelheit 

Im Standardjahr -23.792 blieben die Lieferungen erneut aus. Natürlich schickte man wieder Inspektoren, doch von diesen kam keine Rückmeldung. Truppen wurden ausgesandt und auch diese gaben keine Rückmeldung. Schließlich schickte man ein kleines aber schwer bewaffnetes Heer. Beobachter berichteten damals von schrecklichen Vorgängen. Innerhalb kürzester Zeit schienen sich die Soltaten mit einer Krankheit zu infizieren, welche sie den Verstand verlieren und gegen ihre Kameraden kämpfen ließ. Es stellte sich heraus, dass bei einer der vorangegangenen Aktionen das schwere Eisentor geöffnet worden war und dort unten noch jetzt die ersten Bewohner Ang`Rind hausten. Der Formerturm hatte sie zu Bestien werden lassen und sie gierten nach dem Fleisch der Lebenden. Es kam erneut zu einer verzweifelten Flucht und nur ein Bruchteil der ursprünglichen Kämpfer konnten sich retten. Ein Gutachter gab zusätzlich an, die Vorkommen der Kristalle wären alle im Laufe der Zeit zerschlagen worden und Ang`Rin hielte nur noch Splitter bereit. Eine weitere Untersuchung wäre schlichtweg Wahnsinn und sollte ausgeschlossen werden. Seither ruht Ang`Rin in der Glut der Wüste und kein Smavari setzte je wieder einen Fuß in seine verfluchten Stollen. 

Plan: Blum