Ancumal
Quadrant: -14|117
Fraktion: SUKOT
Zone: SUKOT
Sonnensystem: Styx
Sonne: Asna (pink)
Stelle: 3 von 11
Subraumgeschwindigkeit (Quadranten/Tag): 2
Subraumsicherheit: 4
Entfernung zum Spurngtor: 21,2 Tage
Sprungpunkte: Aragir, Bantef, Borgowrst, Dadthlorgi, Koriff, Mern, Vecura
Alchemistische Zutaten: A2 B2 C1 D1
Kennung: S3An14p117-5
Größe: 5
Gravitation: 0,9 G
Umlaufzeit: 0,9 Standardjahre
Trabanten: Asteroidengürtel (24.937)
Wasserfläche: 62 %
Atmosphäre: Stickstoff 53 %, Sauerstoff 42 %, Edelgase 7 %
Subraumanschluss: Tu2QpD-SS4-D21,2D
Bevölkerungsdichte: Keine
Bewohner: Keine
Erstbesiedlung: Keine
Techgrad: Keiner
Wohlstand: Keiner
Endlose rote Wälder
Der dritte Planet des Styx-Systems spielt eine große Rolle für die Handelsrouten Kirns und des shivaitischen Reiches. Früh fand man den Subraumknoten im System und nutzte die ihn ständig umgebenden relativ stabilen Subraumpfade, um von siva`s ND nach Koriff, Poin`Khali und andere Welten zu gelangen. Ebenfalls dienten sie zur Verbindung sNDs und den Kirnwelten über Mern und Ecaiba. Die unbewohnten Planeten des Systems waren in diesen Zeiten für keine der SUKOT-Parteien von größerem Interesse, boten sie doch keine nennenswerten Rohstoffe oder Lebensgrundlagen. Zwar bauten die Shivaiten eine Zeit lang Helium von Habiga, dem zehnten Planeten des Styx-Systems ab, doch die weiten Entfernungen des Gasriesen zu den Sprungpunkten machten diese Arbeit zu einer Strapaze und man gab sie bald wieder auf.
Heute bewachen sieben große Raumstationen das Styx-System und seinen wichtigen Subraumtunnel. Vier Stationen unterhält das Militär siva`s NDs, zwei stehen unter der Besatzung der Kirner Heeresleitung und eine Raumstation – Kantura 11 – gehört der talburianischen Handelsföderation. All diese Stützpunkte befinden sich im System verteilt, meist in der Nähe eines Planeten. Kantura 11 wurde schon Sj 1.588 in Betrieb genommen und befindet sich in Ancumals geostationärem Orbit. Die Shivaiten bauten Seipan S2-21 in die selbe Umlaufbahn, doch die Raumstation der Menschen ist im Vergleich zu jener der Talburianer winzig und unbedeutend. Keine der in den Außenposten ansässigen Kulturen nahm es bisher in Betracht, Ancumal als Habitat auszubauen und zu nutzen. Der hohe Sauerstoffgehalt seiner Atmosphäre macht diesen Planeten sehr gefährlich. Schnell kann es zu Bränden kommen, die in kürzester Zeit ganze Landstriche vernichten würden. Ancumal zu formen, um so die Brandgefahr durch den hohen Sauerstoffgehalt zu minimieren, wäre teuer und unrentabel, da der Planet über keinerlei nennenswerten Rohstoffe verfügt. Hinzu kommt die Gefahr durch die hoch toxischen Vegetation.
Ancumals Landschaftsbild bietet wenig Variation. Beherrscht wird es von den majestätischen Drumas, der einzig sichtbaren Lebensform des Planeten.
Ein Zenit aus Rotgold
Bekannt ist Ancumal seiner Bäume wegen. Es gibt nicht viele Planeten mit derart erfolgreichen Lebensformen wie den Drumas, den roten Bäumen von Ancumal. Sie existieren seit über drei Milliarden Standardjahren und haben sich über den gesamten Planeten verbreitet. Was die Bäume so besonders macht ist ihre Evolutionsgeschichte. Sie entstanden aus Algen, wie sich dies bei den meisten pflanzlichen Lebensformen verhält, doch ist ihre Entstehungsgeschichte sehr linear. In weniger als einer Milliarde Standardjahren wurden aus den Algen die Druma-Bäume und seither haben sich diese so gut wie überhaupt nicht verändert. Sie überzogen binnen kurzer Zeit ihre Heimatwelt zu einem dichten Wald und beherrschen als eine von zwei Lebensformen den gesamten Planeten. Ihre giftigen Ausdünstungen machen es anderen Lebensformen unmöglich, sich zu entwickeln. Die Auswirkungen des Giftes auf das vegetative Nervensystem vieler Wesen führt zuerst zu Wahrnehmungsstörungen und schließlich zu unheilbarem Wahnsinn, der meist in selbstzerstörerischem Verhalten gipfelt. Die einzige andere höher entwickelte Pflanze Ancumals (neben einigen primitiven Flechtenarten und einer breit gefächerten Palette von Pilzen), ist ein hochstängliges Moos. Dieses Anzapa-Oasa genannte graue Gewächs entstand ebenfalls aus der ursprünglichen Alge Ancumals und lebt seither mit den roten Bäumen in Symbiose. Sein Name entstammt dem Talburi, der talburianischen Gemeinsprache und bedeutet so viel wie freundliches Gras. Das Anzapa-Oasa-Moos regeneriert die Atmosphäre des Planeten durch die schnelle Anreicherung mit Stickstoff und wirkt darüber hinaus entgiftend. Ohne das Moos würde die Atmosphäre schnell kippen und die Bäume müssten ebenfalls zu Grunde gehen.
Ancumals Wetterlage kann man als sehr beständig bezeichnen. Es herrschen zu jeder Zeit zwischen 18 und 30 °C. Außer einem dauerhaften leichten Sprühregen gibt es keine Unwetter. Hagel, Blitze und Schneefälle sind auf Ancumal unbekannt. Kommt es dennoch einmal alle tausend Lokaljahre zu einem Brand, überzieht dieser weite Teile des Planeten und vernichtet ganze Generationen von Bäumen. Doch der so entstehende Humusboden ist fruchtbar und in seinen Aschelagen gedeihen die in ihren Samenkapseln überlebenden neuen Drumas um so schneller. Innerhalb kürzester Zeit wachsen ganze Wälder nach und schnell entsteht zwischen ihren Wurzeln auch wieder ein dichter Teppich aus Anzapa-Oasa. Die Samen des Mooses überleben als Flugsamen in den höheren Regionen der Atmosphäre. Sie werden von der heißen Luft nach oben getragen und verbreiten sich auf diese Weise sehr schnell wieder über die ganze Welt. Die Meere des roten Planeten sind bis auf eine niedrige Konzentration der ursprünglichen Algen praktisch tot. Ihr überaus salzhaltiges und mineralreiches Wasser beherbergt neben den Algen ausschließlich Kleinstlebewesen, die sich jedoch wie die restlichen Lebensformen Ancumals seit Milliarden von Jahren nicht verändert haben.
Die Roten Bäume von Ancumal
Neben seines, für die SUKOT wichtigen, Sprungpunktes erfreut sich Ancumal noch aus einem ganz anderen, elitären Grund eines hohen Bekanntheitsgrades. So wurde diese unbewohnte Welt im Standardjahr 1.883 zum Ziel der berühmten Malerin und Philosophin Simytha Bijan`Ky von Fan Jen Doro. Auf dem Weg von Poin`Khali über Mern zu ihrer Heimat kam es zu einem Triebwerksausfall des Transportschiffes, in dem sie reiste. Der Kapitän war gezwungen, über zehn Tage im Orbit Ancumals auf Hilfe zu warten. In dieser Zeit machte Bijan`Ky hunderte von Skizzen und Fotos des roten Planeten. Von diesem Abenteuer zuhause angekommen, schwärmte sie unentwegt von der Reinheit Ancumals Farben und den wunderbaren Landschaften, die sie durch die Zoomlanzen des Schiffes sehen durfte.
Das Bild mit dem Titel ›Die Roten Bäume Von Ancumal‹ von Simytha Bijan`Ky im Nationalmuseum auf siva`s ND gehört zu den bedeutendsten Kunstwerken seiner Epoche.
In der folgenden Zeit entstand dann, neben hunderten von Aquarellen und Farbstift-Umsetzungen, ihr Meisterwerk Ancumal de hóng shùmù (Die Roten Bäume von Ancumal) in traditionellem Öl, mit eigenhändig hergestellten Bindemitteln und Pigmenten. Das Werk befindet sich im Nationalmuseum für Kunst und menschliche Geschichte in Devhom, dem Sitz der Avatare auf siva`s ND. Es ist von unschätzbarem Wert und wird im Original nur zu bestimmten Uhrzeiten einer kleinen Anzahl von Besuchern zur Ansicht dargeboten. Neben einigen wenigen anderen Bildern von Phanja Hogal, dem Roten Illich und, nicht zu vergessen, den Nebelgemälden von Hano Dorjevskin, zählt es zu den bedeutendsten Werken seiner Epoche.