Pagqaildir
Datenlink für Pagqaildir öffnen
Quadrant: 36|94
Fraktion: Unbekannt
Zone: Tanbarische Zone
Sonnensystem: Paga
Sonne: Paga (gelb)
Stelle: 6 von 7
Subraumgeschwindigkeit (Quadranten/Tag): 2
Subraumsicherheit: 4
Entfernung zum Spurngtor: 2,9 Tage
Auftragslage: -8
Sprungpunkte: Cela, Datn, Magaun, Yidar III
Völker: Pagq
Alchemistische Zutaten: A7 B7 C8 D5
Kennung: P6Pp36p94-5
Größe: 5
Gravitation: 0,9 G
Umlaufzeit: 12,4 Standardjahre
Trabant: Dagqa
Wasserfläche: 67 %
Atmosphäre: Stickstoff 88 %, Sauerstoff 10 %,Edelgase 2 %
Subraumanschluss: Tu2QpD-SS3-D2,9D
Bevölkerungsdichte: 2 Milliarden
Bewohner: Pagq 2 Milliarden, Andere unter 35.000
Erstbesiedlung: unbekannt (Die Pagq entwickeln sich aus primitiven Molusken.)
Techgrad: Niedrig
Wohlstand: Niedrig
Vielfältige Landschaften prägen die Oberfläche Pagqaildirs, des sechsten Planeten des Paga-Systems. Ausgedehnten Steppen- und Hügellandschaften erstrecken sich zwischen Wäldern und gewaltigen Gebirgen. Um den Äquator bilden wasserlose Wüsten eine natürliche Barriere zwischen dem Norden und dem Süden des Planeten. Südlich dieses Gürtels beherrschen weitgehend karge Steinfelder und zum Teil wassergefüllte vor langer Zeit erloschene Vulkankrater die Landschaft. Auf der Nordhalbkugel gibt es sechs kleine Ozeane mit von Algen grünlichem Wasser und ebenfalls Vulkane. Hier allerdings sind nicht alle der Schlote erloschen und versorgen ab und an die Umgebung mit fruchtbarer Vulkanerde. In den unteren Gebirgslagen entstanden auf diese Weise über die letzten Standardjahrtausende ausgedehnte Dschungelgebiete und lichtlose Urwälder.
Das Wetter auf Pagqaildir ist von Landschaft zu Landschaft sehr unterschiedlich. Während in der Äquatorialzone, vor allem in den endlos erscheinenden Sandwüsten im Sommer wie im Winter meist Temperaturen herrschen welche die Umgebung in eine Gluthölle verwandeln, kühlen die südlichen Lavafelder in der kalten Jahreszeit oft auf unter -25 °C ab. Im Sommer hingegen kann es auch hier sehr heiß werden. Im Norden herrschen in dieser Jahreszeit Werte zwischen 20 und 30 °C bei einer sehr geringen Regenwahrscheinlichkeit. Im Winter kommt es auch hier häufig zu Dauerregen und Schneefall und die Temperaturen fallen auf unter Null Grad. Eine Dauereiszone gibt es auf Pagqaildir nicht. Dafür frieren zuweilen mehrere der Ozeane für Zeiträume von bis zu fünf Standardjahren komplett zu. Nur am Äquator kommt es niemals zu Frost.
Im Gegensatz zu vielen anderen Welten der bekannten Galaxie wurde Pagqaildir offenbar nicht von einem der alten Völker besiedelt. Weder die Tmene noch die Nugai oder Smavari hatten bei der Entwicklung des Lebens auf Pagqaildir ihre Finger im Spiel. So unterscheidet sich auch die Pflanzen- und Tierwelt des Planeten stark von den künstliche besiedelten Welten der Alten. Am Äquator gibt es nur wenige einfache kakteenartige Pflanzen und das tierische Leben beschränkt sich auf eine überschaubare Anzahl an Mollusken und Gliederfüßer, Insektoide und Weichtiere. Säugetiere sucht man auf ganz Pagqaildir vergebens. Im Süden konnten sich nach dem erlöschen der Vulkanfelder ausschließlich Flechten und niedere Gräser halten. Die Insekten in dieser Region können teilweise gigantische Ausmaße annehmen. Der Naguga der Vulkanfelder zum Beispiel ist ein gefährlicher vierbeiniger Jäger mit gewaltigen Fängen und einer Körperlänge von bis zu vier Metern. Nördliche des Äquators ist die Flora vielfältiger. Hier findet man ausgedehnte Schachtelhalmwälder, riesige Laubbaumhaine und überdimensionale Blattkakteen. Die hiesige Tierwelt ist ebenfalls vielseitig. Hier leben Herden großer pflanzenfressender Insekten, geflügelte Jäger und in Rudeln jagende Landfische. Die Spitze der Nahrungskette allerdings bilden die riesigen Mollusken. Bleichen Maden gleich wälzen sich diese bis zu dreißig Meter langen Monstren durch die Wälder und verätzen mit ihrer Schleimigenhaut alles Leben dem sie begegnen.
Bild: Henning Schenkel
Theoretiker mit Leib und Seele
Den technologische Fortschritt Pagqaildirs kann man als eher bescheiden bezeichnen. So sind zum Beispiel die örtlichen Sicherheitsdienste mit Sonic-Handfeuerwaffen ausgerüstet die nicht einmal dem empfindlichen Gehör eines Antari schaden könnten. Andere Rassen nehmen einen Beschuss mit diesen Geräten überhaupt nicht wahr. Auf Pagq hingegen wirken sie verheerend. Bei der Jagd kommen sie ebenfalls zum Einsatz, da die meisten Lebensformen des Planeten auf sie reagieren. Bei pagqaildiranische Raumschiffen handelt es sind ausschließlich um Frachter mit denen Personen oder Waren transportiert werden. Sie verfügen nur selten über effektive Waffen, sind langsam und schlecht gepanzert. Ebenfalls lehnen die Pagq jede Form der künstlichen Intelligenz kategorisch ab. So sind ihre Computer, wenn sie überhaupt welche benutzen, meist nur bessere Rechenschieber. Dafür sind die Pagq selbst sehr schnell in mathematischen Überlegungen. Zahlen sehen sie physikalisch vor ihrem inneren Auge und der Unwissendste unter ihnen könnte ein brillanter Physiker an den Hochschulen der IGA oder der SUKOT sein.
Bild: Henning Schenkel
Einfache Technik
Als Fortbewegungsmittel dienen auf Pagqaildir Schienenzüge, solar- oder brennstoffgetriebene Flugzeuge und Luftschiffe oder einfache Bodenfahrzeuge mit Luftpolsterrädern. Die einfachen Behausungen der Pagq werden mit der Energie von Windrädern, mit Solarpanelen oder mit Brennstoffmotoren versorgt. Eine zusammenhängende größere Industrie kennen die Pagq nicht. Die wenigen Raumschiffe die sie besitzen lassen sie sich bauen oder erstellen sie tatsächlich selbst in mühsamer Handarbeit. Dabei sind die Techschmiede meist Frauen oder alte Männer über der Geschlechtsreife. Ebenfalls gibt es keine großen Raumhäfen. Die Pagq leben in kleinen Kommunen von selten mehr als 50.000 Einwohnern oder unterhalten Farmen und Gehöfte. In den Bergtempeln der Eremiten leben selten mehr als 100 Individuen zusammen. Die Männer im geschlechtsreifen Alter wohnen generell allein in einsam gelegenen Hütten.
Eine Religion des Verstandes
Der Glaube der Pagq ist bemerkenswert. Ganz Pagqaldir kennt nur eine Philosophi und eine einziges Glaubensbekenntnis. Andere Religionen oder Ansichten kommen innerhalb der Pagq-Gemeinschaft nicht vor. Sie sind nicht verboten, denn die Pagq neigen nicht dazu Andersdenkende zu bekehren oder gar in ihrem Glauben einzuengen aber sie selbst kennen nur ihre eigene althergebrachte Glaubenseinsicht. Sie werden mit dem puren Wissen an die mathematische Realität geboren und verfolgen diesen Weg ihr ganzes Leben lang. Alles was ist oder geschieht kann voraus berechnet werden. Alles was ist, ist eine mathematisch belegbare Folge von etwas anderem. In diesem naturelementaren Prinzip sehen sie ein körperlosese göttliches Licht. Der Name dieses Prinzips lautet in der Sprache der Pagq ›Ugqe‹, was soviel wie ›Macht der Wahrheit‹ bedeutet. Sie leben nach dem Glauben, dass alles was sie tun eine Wirkung auf das gesamte Universum hat, da das Ugqe jede Tat und jeden Gedanken beobachtet und unerbittlich reagiert. Diese karmische Haltung führt bei den Bewohnern Pagqaildirs zu einer sehr niedrigen Verbrechensrate. Kein Pagq wird freiwillig einem anderen sein Hab und Gut nehmen oder ihm anderweitig Unrecht tun, fürchtet er doch von ganzem Herzen mit einer solchen Tat eine Lawine des Chaos auszulösen, die noch seine Kinder und Kindeskinder mit sich ins Unglück ziehen könnte. Und in gewisser Weise könnte man diesen Überlegungen durchaus recht geben. Eine Gesellschaft von Dieben wird immer Verderben hervorbringen wärend eine Gesellschaft ohne Verbrechen auf Dauer eher mit Wohlstand zu rechnen hat.