Alachar
Am Grunde des Meeres
Die göttliche Totenwelt im Kult des Kraken (einer sowohl auf Ecaiba als auch auf Koriff ¹ weit verbreiteten Lokalgottheit), ist ein düsteres Reich am Boden des Meeres. Allerdings, darf man sich diesen mystischen Ort keineswegs als reale Landschaften in der physischen Welt vorstellen. Vielmehr befindet er sich hinter übernatürlichen Barrieren (oder vieleicht der Membran des Subraumes) in Bereichen, die für Lebende nicht zugänglich sind. Dennoch gibt es unzählige Geschichten, in denen es gerade darum geht, dass lebendige Helden aus den unterschiedlichsten Gründen diese Barrieren überwinden müssen, in das nasse Gemach des Kraken eindringen, dort die verschiedensten Heldentaten zu vollbringen. Dabei wird sowohl das Reich Alchar, als auch sein Herr, der Kraken, als düster, unüberwindlich und meist als böse dargestellt. Dies gibt dem Kraken zwei Gesichter. Während man ihn in der alltäglichen Anbetung als Naturgewalt sieht, die für alle Belange der Sterblichen besänftigt werden muss, hierdurch aber stets gütig zu ihnen herauf sieht, ist er in seiner Form als Herr der Totenwelt unerbittlich und wird oftmals sogar als Monstrosität dargestellt. Diese Dualität, schmälert allerdings in den Augen der Gläubigen die göttliche Anbetungswürdigkeit des Kraken keineswegs. In der bildlichen Darstellung ist Alachar einem tatsächlichen Meeresboden nachempfunden. Oftmal ist dieses Reich von den Rippen untergegangener Schiffe, toter Seeleute und Dämonen in Gestalt von Raubfischen und anderer unterseeischer Monster besiedelt. Das Haus des Kraken, wird je nach Region, sehr unterschiedlich beschrieben. Einmal ist es eine Stadt aus physikalisch unmöglichen Mauerwinkeln und an Pyramiden gemanden Prachtgebäuden, während andere Gläubige von endlosen natürlichen Hölhengewölben oder gar ganz eigenen Hohlwelten mit ebenfalls zumindest seltsamen, wenn nicht gar unmöglichen physikalischen Eigenheiten.
Den Toten ein ewiges Heim
Wer vom Kraken geholt, in Alachar einkehrt, verlässt diesen Ort niemals wieder (außer einer der besagten Helden kommt ihn zu retten). Die Toten am Grunde des Meeres jedoch sind nicht zur Untätigkeit verdammt. Viele Geschichten handeln von ihnen als Diener und Boten des Kraken. Einmal schickt der vielarmige Gott seine Untergebenen an Bord eines Geisterschiffes, um Gerechtigkeit oder Rache über jene zu bringen, die gegen seine Gebote verstoßen, ein andermal ist es die Meerjungfrau, die einen Mann verführt und ins nasse Unheil zieht, weil dieser sich (aus der kruden Sicht des Unterweltgottes) etwas zu Schulden hat kommen lassen.
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¹ Seit Sj 692 Prinzessin Andine von Landor (dem späteren Ecaiba) Fürst Corma Iffa III von Koriff ihre Hand gab, übernahm dieser den Glauben ihrer Familie und gemeinsam verbreiteten sie ihn auf Koriff. Heute gilt die Anbetung des Kraken als die am meisten verbreitete Glaubensrichtung Koriffs. Alte shivaitische Tempel gibt es ebenfalls nach wie vor, doch ihr Einfluss ist gering und eher in entlegenen Gegenden des Planeten anzutreffen.