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Uzuquan

Inhaltsverzeichnis

Ursprung: Cemo 4

Land: Dagaqusa

Lage: 2.210 Kilometer nach Daga; östliche Grenze zu den Irsifaten von Dagkad

Einwohner: 19.800

 

Oase des Handels

Uzuquan ist eine kleine Grenzstadt im Osten Dagaqusas. Sie untersteht einem Vesir der Kusunnen von Daga und der Macht der örtlichen Handelsfürsten. Was genau bedeutet Grenzstadt? Die Grenzen von Dagaqusa, hin zu den weiter im Osten gelegen Irsifaten von Dagkad ist alles andere als deutlich definiert und bestehen Vielerorts nur in den Datenspeichern der Mächtigen. Es gibt meist weder Grenzsteine, noch Verteidigungsanlagen. Andererseits ist die Wüste nahezu endlos und bietet nur wenig, was einen Kampf um territoriale Rechte sinnvoll erscheinen ließe. Rohstoffe sind wertvoll und Kriege teuer. Und dennoch, obwohl Uzuquan über 400 Kilometer westlich der Irsifate liegt, gelten die Bewohner des kleinen Ortes als Wächter über die Ostgrenze des Landes.

Natürlich gibt es noch andere kleine Civics, die sogar näher an besagter unsichtbarer Grenze gelegen sind, aber keine von ihnen verfügt über eine ernstzunehmende militärische Präsenz oder eine Landeplattform und Werftanlagen für Raumschiffe. Sicher, die Bewohner der Megacivics anderer Welten würden über solche Aussagen lächeln, da die Landeplattform Uzuquans aus ihrer Sicht kaum diese Bezeichnung verdienen würde, doch hier draußen in den endlosen Weiten der Dagawüste, ist ein Landeplatz mit einfachen Umweltanschlüssen, unterirdischen Treibstofftanks und Schmieden, die sich darauf verstehen eine defekte Kommunikationslanze zu reparieren der Schlüssel zum Interplanetaren Handel.  

 

»Die Fremden nennen unsere Qinahi Gasmasken, als würden wir sie tatsächlich tragen, weil wir Angriffe aus dem Norden erwarten. Das ist natürlich Unsinn. Die üblen Winde des Ostens bringen den Tod und es ist einfach wichtig sich gegen den Fallout zu schützen den sie aus Karuba kogu zu uns herüber tragen. Meine Qinahi bekam ich von meinem Vater. Möge sein Licht in das meine übergegangen sein. Er war Schmied, wie ich und wie mein Sohn nach mir. Die Qinahi hat er selbst gemacht. Ich habe nur die Dichtungen ausgetauscht. Wenn ich eines Tages in der Wüste ins Feuer gehe, wird mein Sohn die Qinahi bekommen. Er wird sich in unserer Werkstatt neue Dichtungen drehen und meiner gedenken. Möge sein Licht lange und ohne zu flackern erstrahlen.«

Heydi Aamet, Fahrzeug- und Rüstungsschmied

Ziegen und fossile Brennstoffe

In der Umgebung von Uzuquan gibt es acht große Ölfelder und unzählige kleine Sumpfoasen. Die Ölfelder sind alles andere als eriebig, reichen aber aus, um Vorort eine kleine Raffinerie mit Ressourcen zu beschicken, die wiederum die Werft Uzuquans mit Festtreibstoff für den interplanetaren Warentransport versorgt. Hinzu ebenfalls produziert besagter Industriestandort im Osten der Civic den dringend für Raumflüge benötigten Sauerstoff und die Grundmaterialien, die für Recyclinganlagen von Schiffen benötigt werden. Selbst die lebensnotwendigen Filter und Neutralisatoren können hier in kleinen Mengen hergestellt werden. Kein Wunder also, dass viele Bewohner des Ortes Minenarbeiter, Werftarbeiter oder Chemiker sind. Leider herrscht ein chronischer Mangel an Fachpersonal, denn gute schulische Einrichtungen sucht man in der Wüste vergeblich. Wenn Eltern in der Werft arbeiten, versuchen sie ihren Kindern die hierzu benötigen Fähigkeiten zu vermitteln. Dann stellt man sie seinem Vorarbeiter vor und hofft, dass sie angenommen werden. Nicht selten geschieht dies ohne jegliche Absprache. Ein Arbeiter bringt eine Tages sein Kind mit in die Miene und von nun an hilft es mir. Nach einiger Zeit wird der Vorarbeiter die Leistung des neuen Mitarbeiters bewerten und einen Lohn festlegen. Platz für Verhandlungen gibt es hier selten. Wer keine Arbeit hat, verhungert. 

Neben der kleinen Industrie ist eine weitere Lebensgrundlage der Bevölkerung von Uzuquan der Abbau von Hülsenfrüchten und anderen Nutzpflanzen in den nahegelegenen Sumpfoasen. Hinzu kommen die allgegenwärtigen Ziegen, die sich wiederum von den, an besagten Oasen gedeihenden Gräsern und Kräutern ernähren. Auf den Tisch kommen Bohnengerichte, Ziegenkäse, Fleischbrühe und zuweilen Grillspieße. Allerdings sind die Wüstenbewohner alles andere als reich und sowohl Nahrung als auch Wasser werden immer wieder knapp. Gerade Letzteres führt nicht selten zu Streitereien. Uzuquan verfügt über eine eigene Nebelernterfarm, doch diese Apparaturen reichen nicht aus, den Ort mit genügend Trinkwasser zu versorgen. Im Industrieviertel ließ man vor vielen Standardjahren mehrerer tiefe Brunnen bohren, die Ergebnisse dieser Anlagen sind mehr als dürftig. Bleiben die kleinen Sumpfoasen, die aber so wenig offenes Wasser zu bieten haben, dass Wassersammler ich den ganzen Tag brauchen um ihre Tournister zu füllen. Zum Glück befindet sich etwa 1.700 Kilometer südlich der Civic die Oase Salszabiêl. Diese Distanz erscheint im ersten Moment nahezu unüberwindbar, doch große Not bringt auch oft den Willen hervor Lösungen für diese Art von Problemen zu finden. Der Transport des Wassers mit Raumschiffen wäre zwar einerseits ein Leichtes, stünde aber in meiner Weise in wirtschaftlicher Relation zum Energieverbrauch. Dies trifft leider ebenfalls auf Cargo Pods zu, deren Energiezellen ebenfalls rar sind. Also betreiben die Handelsfürsten der Civic fast täglich Karavanen, die das Wasser auf den Rücken von Daqs von Salszabiêl hohlen und die Bewohner der Oase mit Gewürzen, Ausrüstung und anderen Waren versorgen. Salszabiêl steht unter der direkten Verwaltung von Vorsehern der Handelsfürsten von Uzuquan und könnte ohne die Zuwendungen der Civic nicht überleben. Allein die aus der Civic stammenden Waffen und für diese benötigte Munition ist unerlässlich, um die Oase vor den ständigen Angriffen durch Wüstenräuber zu bewahren. 

 

»Determiniere: Ich bin kein Kusunne und glaube nicht an deren Inneres Licht, aber dennoch, werde ich ihnen stets lieber sein, als die unzähligen falschen Gläubigen, die nichts tut, als dem Allgemeinwohl im Wege zu stehen. Bin ich Altruist? Kann man das als Händler auf Cemo? Nun, besucht meine Kontore und seht euch die Preise an; dies wird euch sicher überzeugen. Möge sich euer Licht mit dem unseren vereinen!«

Maura Dagkanda, Handelsfürst von Uzuquan

Unter kusunnischer Protektion

Die Bevölkerung von Uzuquan ist ein bunt gemischten Haufen verschiedenster Ethnien. Natürlich stammen die meisten ihrer Bewohner wie alle Menschen des Landes Dagaqusa letzten Endes irgendwie von den Kusunnen ab, doch die Nähe zu den Irsifaten brachte über die Zeit auch viele Fatima-Fati in die Grenzcivic. Hinzu kommen Kanka, gestrandete Shivaiten und eine Unzahl von Schrottsammlern, deren Ursprünge längst vom Sand der Wüste verwischt wurden. Streitigkeiten unter diesen Gruppen gibt es nahezu nie. Das Leben in der Wüste ist hart und die Uzuquani sehen sich selbst eher als Einheit, die diesen Kampf ums Überleben gemeinsam angeht, oder eben sang- und klanglos von den Härten Cemos verschlungen wird. Ein wenig anderes sieht dies die Obrigkeit der kusunnischen Verwaltung. Seit unzähligen Standardjahren steht Uzuquan unter dem ehernen Protektorat des Fürstenhauses Utmersi mit Sitz in Daga, der Hauptcivic von Dagaqusa. Die Utmersi gehören nicht zu den Kriegstreiber oder Traditionalisten. Vielmehr haben sie die Macht des Handels erkannt und versuchen ihr Zukunft möglichst ohne die verhärteten Ansichten ihrer Ahnen von Kusunn`Tchet zu gestalten. 

 

Viertel der Schrottsammler

Die befestigten Strukturen im Zentrum der Civic machen nur einen Bruchteil ihrer Habitate aus. Um sie herum, vornehmlich im Osten und Süden befinden sich über ein Dutzend Zeltstädte, die von Schrottsammlern, den sogenannten Jamshad, bewohnt werden. Diese Leute haben ihr nomadisches leben in der Wüste vor langer Zeit gegen die Sicherheit Uzuquans eingetauscht und leben seither mit den Civicbewohnern in Symbiose. Als wirklich integriert kann man sie allerdings nicht unbedingt bezeichnen. Selbst nach hunderten von Standardjahren ist es bei den Zeltbewohnern immer noch verpönt innerhalb der Civicgrenzen zu nächtigen und die Obrigkeit Uzuquans belegt die Schrottsammler seit jeher mit strengen Gesetzen. Sie dürfen ihre Fahrzeuge nur bis zur Civicgrenze fahren und müssen Waren hier umladen oder auf Tieren transportieren. Innerhalb der Civic ist ihnen das tragen von Waffen verboten und die Landeplattform für Raumschiffe dürfen sie überhaupt nicht betreten. Das selbe gilt für das östliche Industrieviertel. Wollen sie Handel betreiben – und das müssen sie, wenn die überleben wollen – ist ihnen eine Steuer von zehn Prozent auferlegt. Diese wird mit dem Handelspartner verrechnet, der wiederum verpflichtet ist sie als Abgabe dem Vesir des Ortes weiterzuleiten. Letzenendes entscheidet dieser dann in jedem Quartal, wie viele der eingenommenen Steuern er an das Fürstenhaus der Kusunnen von Daga weiterleitet. Für die Schrottsammler spielt das aber keine Rolle. Sie haben sich längst damit abgefunden, für den Luxus einer dauerhaften Wasserquelle und Schutz vor den Bestien der Wildnis ihre Abgaben zu leisten. Interessanterweise machen die Jamshad über ein Drittel der Gesamtbevölkerung Uzuquans aus. Im Ernstfall könnten sie wahrscheinlich eine echte Bedrohung für die kleine Civic darstellen, doch im Alltag der Wüste scheint sich niemand um diese Tatsache zu scheren.

Karte: Blum