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Jerc

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Quadrant: -6|136

Fraktion: Shivaiten

Zone: SUKOT

Sonnensystem: Cashe

Sonne: Cashe (rot)

Stelle: 2 von 5

Subraumgeschwindigkeit (Quadranten/Tag): 2

Subraumsicherheit: 4

Entfernung zum Spurngtor: 1 Tage

Auftragslage: -2

Sprungpunkte: Daku, Gaya, Ius, Pahara, siva`s ND, Talbur

Völker: Menschen

Alchemistische Zutaten: A4 B2 C3 D7

Kennung: L4Jn8p95-6

Größe: 6

Gravitation: 1,0 G

Umlaufzeit: 0,6 Standardjahre

Trabanten: Ester, Turner, Calish

Wasserfläche: 82 %

Atmosphäre: Stickstoff 71 %, Sauerstoff 28 %, Edelgase 1 %

Subraumanschluss: kT3QpD-SS4-D1,0D

Bevölkerungsdichte: 6 Milliarden

Bewohner: Menschen 5,2 Milliarden, Andere 0,8 Milliarden

Erstbesiedlung: Sj 2.150 (Talburianer befreien über 150.000 menschliche Sklaven der aCoon und verfrachten diese zum erdnahen Planeten Jerc.)

Techgrad: Normal

Wohlstand: Niedrig

 

Energieloses Muttergestirn

Cashe ist eine schwache Sonne, doch befindet sich ihr zweiter Trabant Jerc in einer ihr nahen Umlaufbahn. So reicht dem Planeten das wenige Licht, um seine Flora und Fauna am Leben zu erhalten. Jercs Oberfläche überzieht eine Vielfalt von Landschaftstypen. Wälder, Gebirgsrücken, endlos erscheinende Sumpfgebiete und mediterrane Gegenden wechseln sich mit riesigen Ozeanen ab. Das imposanteste Gebirge Jercs ist der Kant, ein Felsmassiv, welches an seinem höchsten Gipfel über 15.000 Meter misst – eine eigene Welt ewiger Gletscher und voll frostiger Schönheit. Die tiefsten Meeresgräben finden sich im Scheiner Ozean. Der dortige Aran-Graben konnte bisher nicht zur Gänze ausgelotet werden aber man geht derzeit von Tiefen von bis zu 23.000 Metern aus.

Jercs Wetter wird stark von seinen drei Trabanten beeinflusst. Drei mal im Lokaljahr kommt es zu einer konjunktiven Konstellation bei der sich die Umlaufbahnen von Turner, dem roten Mond Jercs und Calish, einem riesigen Trabanten der sich weiter entfernt von seinem Planeten befindet, für mehrere Tage decken. Dann kommt es zu starken Stürmen und die Temperaturen spielen verrückt. Während im Sommer normalerweise Werte von 22 bis 38 °C gemessen werden, fallen diese nun um wenigstens 20 °C. Die Normwerte im Winter liegen bei -10 bis 2 °C aber während des Stirmad, der Sturmzeit, kommen Temperaturstürze von bis zu -40 °C vor. Doch damit nicht genug. Der schnelle Wechsel zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten verursacht während des Stirmad häufig katastrophale Flutwellen an den Meeresküsten. Andernorts kommt es zu Blizzards und Wirbelstürmen. Nur ein ausgeklügeltes Frühwarnsystem der Talburianer macht das Sieden auf Jerc überhaupt möglich.

Bild: Henning Schenkel

Die von Menschen bewohnten Civics auf dem noch nicht lange Atmosphäregeformten Planeten sind meist von Schutzmauern, Gräben und viel Grün umgeben. Leider führt der Raubbau und der unkontrollierte Umgang mit Abfallstoffen, Umweltgiften und Abgasen zu einer immer stärkeren Verschmutzung der Natur und die Folgen sind jetzt schon in vielen Landstrichten deutlich zu erkennen. Die noch jungen Wälder gedeihen nicht mehr, Sümpfe verändern ihre PH-Werte und es kommt zu Massensterben in der Pflanzen- und Tierwelt.

Besiedlungswellen

Um das Standardjahr 2.150 drangen mehr und mehr Schiffe aus dem intergalaktischen Raum nach Terra vor und begannen den Planeten auszubeuten. Der dicht bevölkerten Bereiche des amerikanische nund mitteleuropäischen Raumes waren von diesen Eingriffen besonders betroffen und konnten auf keinerlei Hilfe der übrigen Menschen Terras hoffen. Neben der landwirtschaftlichen Ausbeutung, betrieben die Invasoren, vornehmlich mächtige Haneldskonsorzien aus dem Gebiet der Intergalaktischen Allianz (IGA), Internierungslager und zwangen die Bevölkerung der besetzten Gebiete für sie zu arbeiten oder entführten sie gar zu weit entfernten Welten, wo man sie endgültig in den Zustand der Sklaverei versetzte. Schließlich entschlossen sich die gerechtigkeitsliebenden Talburianer dazu, der Ausbeutung ihrer technisch unterlegenen Nachbarn ein Ende zu bereitet. Sie führten einen erbitterten Kampf gegen die Invasoren und versuchen die Nachschubtruppen auf ihrem Weg nach Terra aufzuhalten. Die ebenfalls von Menschen bewohnten Welten der SUKOT zögerten eigenständige Hilfe immer länger hinaus, denn sie wollten ihre Handelspartner in der IGA nicht verlieren. Allein gestellt und sogar zuweilen von vermeintlichen Helfern hintergangen, mussten die Talburianer bald einsehen, dass sie gegen die Übermacht der IGA nicht bestehen konnten. Bald mussten sie sich zurückziehen. Doch auf der Flucht nahmen sie über 150.000 befreite terranische Menschen in ihren gewaltigen Raumtransportern mit sich und verfrachten diese zu dem Terra nahegelegenen Planeten Jerc. Dies war der Anfang einer langen und beschwerlichen Evakuierung des verlorenen Heimatplaneten der Flüchtlinge. Auf Jerc angekommen betrieben die Talburianer mit Hilfe ihrer uralten technischen Errungenschaften ein aufwändiges Terraformingprojekt und halfen den verängstigten Siedlern sich ihre neue Welt nutzbar zu machen. Noch heute zeugen dutzende von gewaltigen dunklen, cobeldfarbenen Formertürmen in der Umgebung der größten Civics von der Großzügigkeit der Talburianer.

Natürlich blieb es nicht bei einer einzigen großen Siedlungswelle. Immer wieder retteten talburianische Handelsschiffe weitere Menschen aus ihrer elenden Gefangenschaft auf Terra. Mit der Zeit entstanden somit sowohl erträgliche Umweltbedingungen auf Jerc, als auch eine sich weitgehend selbst versorgende Gemeinde von Menschen. Im Laufe der Zeit haben sich letztere durch ihren, historisch gesehen kurzen Aufenthalt auf Jerc, kaum verändert. Die ersten, ursprünglichen Siedler stammten aus verschiedenen ethnischen Gruppen und vermischten sich auf ihrer neuen Heimat. Der heutige Jercer ist hellhäutig und trägt terranisch-europide Züge. Rötliches Haar ist weit verbreitet. Innerhalb der Civics und Gemeinden haben sich viele verschiedene Glaubensrichtungen entwickelt und leider sind ethnische Probleme an der Tagesordnung.

Strukturelle anpassung

Schon im Standardjahr 2.155 unterstellte sich die notdürftig zusammengestellte Regierung Jercs der Schirmherrschaft von siva`s ND. Die Talburianer begrüßten diesen Schritt, da sie der Meinung waren, die Menschen brauchen eine Verbindung zu ihren Wurzeln und Mitmenschen innerhalb der SUKOT.

Ein entsprechendes Bündnis zwang auch die Shivaiten die Jercer in ihre Obhut zu nehmen und vor etwaigen Nachstellungen zu schützen. Eine Heimkehr nach Terra – wie sie von vielen Jercern bevorzugt worden wäre– schlossen sowohl die Talburianer als auch die Shivaiten aus. Die Zustände dort waren in dieser Zeit für viele weitere Standardjahre unauslotbar. Es kam zu heftigen Debatten und sogar zu Aufständen unter den Siedlern doch am Ende kehrte Ruhe ein und unter der Aufsicht shivaitischer und talburianischer Botschafter gelang es die jercer Regierung zu stabilisieren. Da die Talburianer die Jercer als ihre Schützlinge sahen, stellten sie diesen ihre Schiffe als logistische Lösungen zu einem regen Handel mit den SUKOT-Welten zur Verfügung. Nun stand einem Neuanfang der Siedler nichts mehr im Wege.

Eine Welt mit zwei Gesichtern

Heute ist Jerc eine Industriewelt mit einer für ihr Alter hohen Umweltverschmutzung und einem bemerkenswerten sozialen Gefälle innerhalb der gesellschaftlichen Stände. Obwohl die nach wie vor präsenten Talburianer sich Mühe geben den Menschen im Umgang mit diesen Missständen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, scheinen diese stets die falschen Entscheidungen zu treffen. Die Angst vor weiteren Repressalien steckt tief in den Knochen der Jercer.

Mit Hilfe der talburianischen Technik schafften sie es schnell den Siedler- und Farmerstatus hinter sich zu lassen und schufen in den Ballungsgebieten der ersten Landezonen gewaltige Migacivics und hoch technisierte Industrielandschaften. Sie beuten Jercs Rohstoffe aus, verpesten die Luft mit Abgasen und zerstören natürliche Habitate und Gewässer mit Schwermetallen und Chemieabfällen. So haben es einige der mächtigsten der neu entstandenen jercer Konsortien geschafft sich schnell unter den reichsten Firmen der SUKOT zu etablieren. Sie produzieren hochwertige Cargopods, Raumschiffteile und vor allem die Waffenindustrie Jercs floriert sogar über die Grenzen der SUKOT hinaus. Selbst in weit entfernten Winkeln der IGA sind Produkte von ETA-Tactials, BlackSteel, Reiser und TTT.Cort ein Begriff. Die Wächtergarde von Antaris zum Beispiel bewaffnet seit über zwanzig Standardjahren ihre Truppen mit den Basicunits der ETA.

Ganz anders sieht es in den ländlichen Gegenden aus. Weit ab von den Civics wie NewBerlin und Parisglaze finden sich kleine Gemeinden von Aussiedlern die sich früh von den fortschrittlich Gesonnenen trennten. Diese Menschen unterscheiden sich von den Industriellen in jederlei Hinsicht. Sie tragen schlichte, handgemachte Kleidung, vertreten strenge moralische Richtlinien und leben unter einfachen Bedingungen. Innerhalb dieser Gemeinden bildeten sich schnell mehrere Untergruppen, die sich vor allem in ihren religiösen Ansichten unterscheiden.

Bild: Shania Shikoba

Viele Gemeinden der ländlichen Bevölkerung Jercs lehnen die technischen Errungenschaften der Konzerne ab und üben sich in religiöser Demut. Sie tragen häufig einfache Kleidung und versuchen alles, was sie zum Überleben benötigen möglichst natürlich und eigenständig herzustellen.

Religionen und deren Folgen

Die größte Gemeinde der Gläubigen nennt sich selbst Sems Söhne. Sie beten, einem terranischen Glauben nach, an Tirdies, den dreigetreilten Gott und halten eine strikte genetische Trennung zu anderen Ethnien ein. Die genetische Reinheit ihrer Ahnenlinie führt sie, dem Glauben nach, bis zu Sem, einem Priester aus prähistorischer Zeit zurück. Eine Heirat außerhalb ihrer eigenen Reihen führt zum Verstoß aus der Gemeinde. Der Dreigeteilte Gott Tirdies erhört aus ihrer Sicht ausschließlich die Reinblütigen. Dabei gibt es unzählige weitere religiöse Gemeinschaften auf Jerc, welche ebenfalls in Tirdies den alleinigen Erschaffer des Universums sehen, diesen Glauben jedoch nicht um einen eugnetischen Gedanken erweitern. Ihnen voran seien hier die Freie Gemeinde der Dreieinigkeit und die Kinder Roms genannt. Beide Glaubensguppen unterstehen zwar ebenfalls strenger moralischer Dogmen, kommen aber ohne jegliche Rassentrennung aus. Gerade die Kinder Roms – benannt nach einem uralten Glaubenszentrum Terras – erfreuen sich großer Beliebtheit.

Bild: Blum

Okkultisten wie die Anhänger der Sänger des ersten Liedes führen ein düsteres Dasein im Versuch sich selbst moralisch derart zu demontieren, dass sie in einer Art verdrehter Logik der gesellschaftlichen Norm gegenüber geradezu rein wirken.

Okkultes Chaos

Doch wo es Licht gibt, da ist auch die Dunkelheit nicht weit. Bei allen religiösen Gruppierungen kommt es auf Jerc immer wieder zur Sektenbildung und okkulten Abwandlungen und Pervertierungen. Gerade jüngere Generationen in den großen Civics scheint es zu solchen Gruppierungen zu ziehen. Okkulte Sekten bieten Freiheit von moralischen Verpflichtungen und ausgelassene, oft geradezu orgiastische Aktivitäten. Hierbei wird dann alten obskuren Gottheiten aus der terranischen Vergangenheit gehuldigt. Sexuelle Ausschweifungen und sogar Blutopfer sind offenbar groß in Mode. Tatsächlich ist in den jercer Medien immer wieder von merkwürdigen Wundertaten durch die Vorbeter und dunklen Priester dieser Sekten zu hören. So soll es manchen von ihnen kraft ihrer Gedanken möglich sein, Kontakt mit den finsteren Bewohnern der Zwischenwelt aufzunehmen. Die bekanntesten Okkultisten sind die Baphmos Jünger, die sogenannten Witchmaker und die Sänger des ersten Liedes. Gerade letztere machen immer wieder von sich reden, da sie im Untergrund agieren und Gesetze überschreiten. Sie kommen verbotenen Blutriten nach und sollen ihre Anhänger oft mittels Drogenabhängigkeit und Gewalt gefügig machen.

Religionsgemeinschaften Jercs

  • Baphmos Jünger (Götter aus alten Mythen)
    Die Bücher Baphmos sind Perversionen anderer Glaubensrichtungen und verschaffen sich auf provozierende Art Gehör.
  • Freie Gemeinde der Dreieinigkeit (Der Dreigeteilte Gott)
    Diese Religion hat sich ganz und gar dem friedlichen Glauben an Tirdies verschrieben.
  • Kinder Roms (Der Dreigeteilte Gott)
    Die Kinder Roms folgen einem Pfad der Ruhe und der Gelehrsamkeit. Es heißt, ihr Grüner sei ein wahrhaftigen weißer Drache. 
  • Jerca Mundi (Tirdies, Der Dreigeteilte Gott)
    Eine der anerkanntesten Gemeinden des Planeten sind die Jerca Mundi, die den Dreigeteilten in einer eher modernen Form verehren. Sie geben sich gerne zivilisiert und legen das Wort ihres Glaubens deutlich freizügiger aus als andere Sekten.
  • Rianas Erbinnen (Götter aus alten Mythen)
    Die Erbinnen folgen zurückgezogen und auf friedlicher Ebene alten Religionen Terras.
  • Sänger des ersten Liedes (Weg des Maidengrundes)
    Als Jünger Richard Estermans folgen die Sänger dem Inhalten des Maidengrundes und des Triptychons.
  • Sems Söhne (Der Dreigeteilte Gott)
  • Töchter Danhus (Die große Urgöttin)
    Die ausschließlich weiblichen Anhängerinnen der Göttin halten ihren Glauben geheim und leben zurückgezogen.
  • Witchmaker (Götter aus alten Mythen)
    Wie die Anhänger Baphmos beten auch die Witchmaker oder Hexenmacher alte, düstere Gottheiten an, doch ihre Wege sind still und leise.

Typische Frauennamen

Anabel Storm, Beate Nirnberg, Die Witthe (Wittwe) Plitzikade, Drea Fitz, Isolde Drescher, Kätchen Niermahl, Mina Uthold, Neutraud von Syrnroth, Ophelia Kaltwirth, Urleid Drescher, Vigge Turland, Welte Niermaid

Typische Männernamen

Berard Holst, Bernard Gaultreiber, Carl Dreher, Derk Hegand, Elwin Sierer, Emil Weldfier, Hein Feuermann, Hennes Bauerd, Jahnres Mullerd, Nathan Maurer, Richard Esterman, Warner Katsenhunth

 

Die Menschheit lebt

Sie tötet, heilt und stirbt

Und wenn es kein Leben mehr gibt

Keiner keinen mehr liebt

Keiner keinen mehr tötet

Da gibt es einen, der zu euch hält

Das ist Gott

Er rettet die Tiere

G. Bittel