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Badenhever (Stadtteil)

Inhaltsverzeichnis

Ursprung: Urnah

Civic: Badenhever

Einwohnerzahl: 17.800

Davon Gardmen: 2.150

Verwechslung vorprogrammiert

Die Verwaltungsplattform liegt im Zentrum der Struktur und trägt den selben Namen wie die Civic. Die übrigen Stadtteile wurden um dieses Zentrum herum gebaut. Badenhever selbst wird vor allem von den Landeplattformen des Kosmodroms in Beschlag genommen und weist die höchste Militärpräsenz der gesamten Struktur auf.

 

Sentr (Viertel)

Bedeutung des Namens: Zentrum

Einwohnerzahl: 5.100

Davon Gardmen: 1.550

Das Sentr ist die Verwaltungsdomäne der Yellow Mining Group und der Militärpräsenz des Kirner Sternenheeres auf Urnah und befindet sich, seinem Namen entsprechend, tatsächlich in der Mitte des Stadtteils. Hier befinden sich die einzige Fernwacht Israipeils mit Langstreckensensoren und einer leistungsstarken SKP (Subraum-Komunikations-Phalanx), die meisten Büros der YMG, zwei Kasernen des Heeres, zwei kleinere Plattformen für Schiffe der Tonnageklasse 2 (bis 5.000 Standardtonnen), die acht größten wissenschaftlichen Laborstrukture Urnahs und sechsunddreißig mehrstöckige Wohneinheiten für Arbeiter. Hinzu kommen eine Unzahl von Hotelanlagen, Freizeitbereichen und Kantinen, die in erster Linie Gästen vorbehalten sind.

YMG

Yellow Mining Group (Gelbe Minengruppe)

Beschäftigte: 1.200

Davon Gardmen: 10

Das Hauptgebäude der Yellow Mining Group auf Urnah befindet sich westlich des Kosmodroms und ist von diesem aus bequem zu Fuß zu erreichen. Es hat acht Stockwerke und zwei große Kellerebenen in den Fundamentstangen der Civic. Letztere beherbergen Labore, Lager und einen kleinen Fuhrpark mit Cargo Pods, Lastenhebern und kleinen Aeros. In den oberen Stockwerken befinden sich unzählige Büros der Verwaltung, Beratungsräume, Unterkünfte und einige kleinere Labore.

Viele Arbeiter der YMG wohnen direkt hier in der Zentrale. So ist es zum Beispiel üblich, dass der hiesige Obervorseher der Organisation mit seiner Familie das gesicherte und durchaus luxuriöse Penthouse im obersten Stock bezieht. Dasselbe gilt für seinen direkten Führungsstab und viele Laboranten. Allerdings ist diese Vorgehensweise kein Muss. Es gibt ebenso Mitarbeiter, die in anderen Bereichen der Civic leben, sei es aus nostalgischen Gründen oder weil sie dort an eine Gemeinde gebunden sind. Der Großteil der aktuellen YMG-Mitarbeiter gehört den Shivaiten an und arbeitet in Schichten auf Urnah. Dies bedeutet, dass diese Menschen selten hier geboren wurden und von anderen shivaitischen Welten stammen. Sie leisten in Badenhever ihre Pflicht, um nach einer Weile wieder nach Hause zurückzukehren. Der Konzern vergütet den Dienst auf Urnah sehr gut und viele Arbeiter sehen eine Schicht auf Urnah als Karrieresprung. Die meisten von ihnen bereuen diese Entscheidung allerdings schnell, doch es ist unmöglich, einen aktivierten Vertrag aufzugekündigen. Die Schicht (meistens mehrere Standardjahre) muss zuende geleistet werden.

Garnison Nord

Besatzung: 1.800

Davon Gardmen: 600

Die Garnison im Norden des Zentrums ist die älteste Baracke Badenhevers. Hier sind, wie in allen Kasernen Badenhevers, sowohl die Gardmen als auch deren Familien (so sie welche haben) untergebracht. Es ist üblich, dass verheiratete Gardmen Heimschlaferlaubnis erhalten. Das bedeutet, sie leben nicht in einer Gemeinschaftsbaracke wie ihre ledigen Kameraden, sondern bekommen einen eigenen, intimeren Bereich in der Garnison zugeteilt. Diese Wohneinheiten sind durchaus mit den Unterkünften der Arbeiter zu vergleichen und bieten eine gewisse Individualität. Die Ehepartner der Gardmen (sowohl Frauen als auch Männer) haben meist Berufe gewählt, die im Zusammenhang mit der Garnison stehen. Es gibt einen zivilen Verwaltungsapparat, viele Berufe zur Instandhaltung und natürlich Lehrberufe für die Kinder innerhalb der Truppe.

Garnison Süd

Besatzung: 2.800

Davon Gardmen: 600

Wie die Garnison Nord ist auch die Garnison Süd eine der ersten Militärunterkünfte Israepeils. Ihre Struktur besteht zum Teil aus einem der alten Lander (der Isara AK-51-c22) und Wrackteilen anderer Raumschiffe aus den Zeiten der ersten Siedlungen der Shivaiten. Die Garnison Süd beherbergt das Hauptquartier des Kirner Sternenheeres auf Urnah und den stationären Sitz der Admiralität. Von allen Strukturen des Kirner Militärs ist diese mit Abstand am besten gesichert und verfügt über eine kleine Landeplattform auf dem Dach, um im Falle eventueller Angriffe den gesicherten Abzug hoher Ränge gewährleisten zu können.

 

»Niemand ist freiwillig auf Urnah und will hier bleiben. Aber was nützt es zu jammern? Wir hätten alle anderswo ein Leben haben können und haben es nicht geschafft. Jetzt bekommen wir die Quittung für unsere Sünden.«

Antipath Pluschkin, kirner Amtsarzt

Tyurma

Besatzung: 150

Davon Gardmen: 100

Der Tyurma ist die einzige befestigte Vollzugsanstalt der Civic. Allerdings kann man ihn im Grunde gar nicht als Gefängnis in diesem Sinne bezeichnen, weil hier keineswegs Gefangene dauerhaft untergebracht werden. Stattdessen dient sie der vorübergehenden Inhaftierung von Schwerverbrechern, bis deren Prozess abgeschlossen ist und man sie schließlich ins Chernaya dyra (das Schwarze Loch) im Agan (einem Hügelberg östlich von Badenhever) überführt. Von dort gibt es dann nie wieder ein Entkommen. Dennoch ist der Tyurma der wohl sicherste Ort der Strukturen von Badenhever.

Technisch ist es kaum mit dem Niveau von Gefängnissen wie dem berühmten Derkam Goal auf Asam zu vergleichen und hat auch nicht annähernd dessen Fassungsvermögen, doch sind seine Mauern im Gegensatz zu vielen anderen Strukturen der Civic nicht aus Wellblech oder Poliverbundmaterialien, sondern aus massiven Steinen. Außerdem wird es ohne Unterbrechung durch Gardmen und TC21 Kampfdroiden überwacht.

Labore

Personal: 950

Die Labore des Sentrs befinden sich in direkter Nachbarschaft der nördlichen Garnison und unterstehen uneingeschränkt dem Kirner Sternenheer. Allerdings werden sie von einem zivilen Stab geleitet und unterhalten. Da die YMG ihre eigenen Labore besitzt, kommt es auch nur selten zu Kooperationen zwischen den beiden Standorten. Die Forschungsabteilungen des Labors befassen sich mit der Auswertung von abgebauten Rohstoffen, Bodenproben, der einschätzung von Lebensbedingungen und jahreszeitlichen Veränderungen Urnahs für Bilanzen und Langzeitstudien. Da alle Ergebnisse dieser Arbeit regelmäßig an die Geldgeber auf Kirn 8 weitergegeben werden müssen, sehen sie oft optimistischer aus, als es die realen Bedingungen, mit denen sich die Arbeiter in ihrem Alltag konfrontiert sehen, vermuten ließen.

 

»Ich bin, den Aufzeichnungen meines Vaters nach, 2164 in einer kleinen Stadt in der Camargue auf der Erde zur Welt gekommen. Als meine Familie hierher übersiedelte, war ich sieben Jahre alt. Man sagt jetzt Standardjahre. Ich lebe mein ganzes Leben hier, aber ich sage immer noch Jahre und den Punkt lasse ich auch weg, wenn ich schreibe. Das Schiff, welches uns nach Urnah brachte, war winzig und es stank. Das war 2177. Man stelle sich vor, der Kapitän des Frachters war ein riesiger schwarzer Affe. Er konnte sprechen. Ich erinnere mich so gut daran, weil ich damals genau solch einen Gorilla als Stoffpuppe bei mir hatte. War das ein Zufall oder hatte der Dreigeteilte Gott mir dieses Wesen als Schutzengel zugeteilt?«

Marja Camenault, Siedler

Plattform Nord & Süd

Besatzung: 2.800

Davon Servicemen: 200

Davon Gardmen: 250

Die beiden Plattformen südlich des Kosmodroms unterstehen dem Kirner Sternenheer. Hier werden Kriegsschiffe gewartet und Piloten ausgebildet. Ebenfalls sind hier Clips (vor allem des Typs J18)  und Aeros stationiert, welche die Sicherheit der Struktur gegen Piratenangriffe garantieren sollen. Die meisten Servicemen (Piloten und Soldaten gleichermaßen) haben ihre Unterkünfte innerhalb der Plattformen, während die Gardmen von den beiden nahegelegenen Garnisonen eingeteilt werden und von den Piloten streng hierarchisch getrennt agieren. Es ist kein Wunder, dass es immer wieder zu Reibereien zwischen den beiden Organen kommt. Meist halten sich die Servicemen und vor allem die Offiziere unter ihnen für etwas Besseres und behandeln alle Gardmen von oben herab (dieses Verhalten ist streng untersagt und unterliegt harten Strafen, gehört aber dennoch zur Tagesordnung). Die Gardmen fühlen sich ständig herabgewürdigt und sehen sich in der Position von Wächtern für überhebliche Kinder.

Pab Sky

Personal: 10

Kein anderes Pab ist so bekannt und gut besucht wie das Sky. Hier treffen sich Militärs, Arbeiter der Konsortien, Besucher des Kosmodroms und sogar Piraten oder andere Gestalten der Outside. Als Ort der absoluten Waffenruhe ist das Sky eine anerkannte Besonderheit. Seit seinem Bestehen gab es hier nie eine Auseinandersetzung, was natürlich an seinem Betreiber, dem alten Bocklaner Irdra Ermbock liegen kann.

Aufbereiter

Personal: 500

Die Aufbereiteranlage zur Versorgungseinheit Ts-22a ist die größte Recyclinganlage Badenhevers. Sie beinhaltet neben der massereichsten Materialsammelstelle, eine Luftfilteranlage, das Hauptwasserreservoire, einige Stockpiles, mehrere große Nahrungsmittelwandler und natürlich eine Totenhalle.

Kosmodrom (Viertel)

Einwohnerzahl: 4.200

Davon Gardmen: 400

Das Kosmodrom ist der derzeit größte Raumhafen auf Urnah. Es gibt zwar noch einige andere Landeplätze, aber keiner davon kann sich mit den Ausmaßen und dem technischen Stand des Kosmodroms von Badenhever messen.

Gouvernement

Personal: 250

Davon Gardmen: 40

Das Gouvernement am Kosmodrom ist ein Verwaltungsgebäude und bietet dem Gouverneur und dessen Familie bestenfalls eine Notunterkunft mit Bunkerfunktionen. Der Hauptwohnsitz der Obrigkeit befindet sich in Wosibirsk.

 

»Ich diene dem Stern hier fünf Standardjahre. Danach gehe ich nach Asam zurück und schiebe dort eine ruhige Kugel als First in irgend einer Sicherheitsanlage.«

Gregori Kamenjew, Kirner Gardman

Monorail Nord & Süd

Personal: 800

Davon Gardmen: 40

Die beiden Monorailstationen Nord & Süd beinhalten mehrere Warenlager, Unterkünfte für Personal und Gäste, Ruheplätze, Essensausgaben und Wartungsbereiche für die Maschinen. Monorails auf Urnah können jederzeit anhalten und benötigen keine Bahnhöfe. Kommen sich Züge entgegen, können sie sich auf einer einzigen Schiene pendelnd ausweichen, indem sie die Magnetklammern im Moment des Vorbeifluges für Sekunden lösen und danach wieder schließen.

Schule

Personal: 140

Davon Ausbilder: 95

Die Kosmo Scola unterhält insgesamt sechsundzwanzig Säle für alle Altersklassen, von denen sechs speziellen Funktionen wie der Körperertüchtigung oder der Alchemie dienen. Drei von ihnen sind sogar Multiumweltzertifiziert; eine Funktion, die es erlauben würde nichtmenschliche Schüler zu unterrichten. Tatsächlich kommt dies aber auf Urnah nahezu nie vor. Fast alle Schüler der Kosmo Scola stammen aus Soldaten- oder Arbeiterfamilien und gehören nahezu ausschließlich der Ethnie der Kirn an.

 

»Ich war jung als ich Sj 2.179 auf Urnah ankam. Gerade hatte ich die Ausbildung als Schulpädagoge abgeschlossen und war glücklich, direkt einem Siedlerprojekt zugewiesen worden zu sein. Damals haben sie noch die Besten geschickt. An Dalcov erinnere ich mich natürlich. Ich habe meine Freunde und ein Mädchen, in das ich verliebt war, dort zurückgelassen. Ich weiß noch, dass ich sie alle bedauerte, als ich in das Transfershuttle stieg. Meine Entscheidung habe ich nie bereut.«

 Pietre Chastov, Ausbilder der Kirn

Gravtab

Personal: 60

Im Gegensatz zu modernen Gravtabs vieler fortschrittlicher Welten, sind die Umweltanschlüsse für schwere Schiffe hier natürlich alles andere als Umfangreich. Ankersynchronisation sucht man auf Urnah vergeblich. Da es meist unmöglich ist Gravtabs aufzurüsten, ist eine Erneuerung dieser Anlage in der nächsten Zeit eher unwahrscheinlich. Weder das millitärische Gouvernement der Kirn, noch die YMG haben großes Interesse an entsprechenden Ausgaben. Schiffswartungen müssen von Hand ausgeführt werden und schließlich mangelt es auf Urnah an allem, nur nicht an Personal.

Werft 18

Personal: 660

Die Werft 18 (oder einfach ›die 18‹) war die erste Anlage ihrer Art innerhalb der Strukturen von Badenhever. Sie ist alt, um nicht zu sagen veraltet, doch ihre einfachen Umweltanschlüsse und sonstigen Apparaturen funktionieren einwandfrei und bieten vielen Schiffen der verschiedensten Herkunftswelten und Bauarten einen erstaunlich guten Service.

Werft Cr-22-1

Personal: 880

Cr-22-1 wurde vom kirner Militär gegründet, doch erkennt man den Einfluss der Talburianer auf die Anlage. Umweltanschlüsse, Klammern, Hebebühnen, Schleusen und sogar die Beleuchtung sind moderner und besser auf die Bedürfnisse verschiedener Schiffe eingestellt als die anderer Werften des Kosmodroms.

Werft Yg

Personal: 1.100

Yg (Süd) ist die modernste Werft Badenhevers und wurde erst vor wenigen Standardjahren hinzugefügt. Fragt man jedoch die Arbeiter und Bewohner des Kosmodroms wurde sie niemals fertiggestellt. Ständig kommt es zu Ausfällen und technischen Pannen. Sternenkapitäne, welche das Kosmodrom kennen, würden die Yg niemals freiwillig für die Reparaturen an ihren Schiffen wählen. 

 

 »Es regnete als wir ankamen. Ich erinnere mich deutlich an den Grauen Schleier der und alle Sicht nahm. Damals hatten sie das Kosmodrom noch nicht ganz fertiggestellt. Es gab nur wenige Lampen und der Pilot musste bei dem Wetter und der Dunkelheit Probleme gehabt haben, die Landefläche zu treffen. Alle um mich herum haben geschrien. Ich habe geweint. Meine Mutter hat mich mit ihren Schlangenaugen angesehen und leise das Frère Jacques gesummt.«

Leonie deGuemantes, Grand Madame
der Grandes femmes de la nature

Pab Andalon

Personal: 20

Das Andalon wurde angeblich von einem gestrandeten Maygi-Piraten gegründet und hat einen zwielichtigen Ruf. Man findet hier nahezu nie Gardmen oder andere Militärs. Umso häufiger zieht es Gäste aus der Outside hierher.

Pab Uri

Personal: 30

Im Uri ist immer etwas los. Hier treten oft Bands auf, die Küche bietet Häppchen aus den unterschiedlichsten Welten und schenkt die hochwertigsten Spezialitäten an Spirituosen und anderen Stoffen aus der ganzen SUKOT aus.

Lager

Personal: 360

Die Lager des Kosmodroms sind zwar die ältesten von Badenhever, aber sie wurden immer wieder modernisiert und bieten somit die besten Verladeanlagen, die man auf Urnah finden kann.

 

Severu (Viertel)

Bedeutung des Namens: Norden

Einwohnerzahl: 6.400

Davon Gardmen: 400

Severu ist das Viertel des Stadtteils Badenhever, welches für die Verwaltung der beiden angrenzenden Stadtteile Sema und Israipeil und für die Prüfung und Weiterverarbeitung der von diesen geförderten Rohstoffen zuständig ist. Severu steht unter der Kontrolle des Millitärs und kann nur mit entsprechenden Sicherheitsfreigaben betreten werden. Allerdings gilt Severu als nicht annähernd so strukturiert wie das Sentr oder gar Wosibirsk, wo der militärische Einfluss besonders stark ist.

Verwaltung

Personal: 450

Davon Gardmen: 20

Die eigentlichen Verwaltungsbüros von Severu befinden sich südlich in direkter Nachbarschaft der hiesigen Garnison. Hier laufen die Fäden für die logistische Aufbereitung der durch die von Sema und Israipeil gewonnenen Erträge zusammen. Wer Nachwuchs erwartet und eine größere Wohneinheit benötigt, muss hier seinen Antrag einreichen. Hierbei können monetäre oder naturale Zuwendungen für günstige Bedingungen sorgen.

Garnison

Gardmen: 400

Severu verfügt ausschließlich über Gardmen (Bodentruppen) und weist darum ein bedeutend gemäßigteres Klima als die Baracken mit gemischten Truppen auf. Hier kommt es nur selten zu internen Reibereien. Dafür sind die Gardmen Severus nicht annähernd so diszipliniert wie die des Sentrs oder gar Wosibirsks. Korruption ist an der Tagesordnung und hilft den Siedlern, das Leben in Badenhever erträglich zu machen.

Plattform

Personal: 360

Davon Piloten: 30

Die Plattform im Norden Severus wird für Aeros, Lastenheber und vereinzelt leichte Rohstofftransportschiffe und kleinere Abbaupods genutzt. Es gibt hier keine Halteklammern und die Umweltanschlüsse lassen zu Wünschen übrig. Unterkünfte für Piloten sucht man ebenfalls vergeblich. Sowohl die Piloten als auch die Arbeiter müssen sich mit einer einzigen Kantina begnügen, genießen dafür aber eine stete Heimschlaferlaubnis.

Labore

Personal: 800

Im Gegensatz zu den Forschungslaboren des Sentr stehen die hiesigen Einrichtungen ganz im Zeichen der Untersuchung und Auswertung schon geförderter Rohstoffe. Alles hier ist reine Routinearbeit. Viele Lagerarbeiter stammen aus den Kreisen der Neofrench von Israipeil oder der Shivaiten von Silvia.

 

»Viele von uns kommen nach Urnah, weil sie an anderer Stelle nicht mehr erwünscht sind. Es ist eine Alternative zum Tod. Sich darüber aufzuregen, dass es hier nur unwesentlich besser als in der Unterwelt ist, kann ich nur als müßig bezeichnen. Ich denke, man muss einfach nur das Beste daraus machen und zufrieden damit sein, nicht mit den Arbeitern draußen im Schlamm graben zu müssen. Kürzlich hatte ich einen auf dem OP, dem eine Blaukatze das Fleisch von den Beinen geschabt hatte. Er hat gebrüllt wie ein Tier. Irgendwie war das seltsam lustig. Ich habe ihm dann aber etwas gegen die Schmerzen gegeben. Armes Schwein.«

Adelaide Nostref, kirner Lazaretärztin

Lazaret

Personal: 600

Davon Medics: 60

Das Lazaret dient in erster Linie der schnellen Versorgung von Arbeitsunfällen bei den Siedlern. Höhergestellte Bewohner von Badenhever lassen sich und ihre Angehörigen im Lazaret von Wosibirsk behandeln. Dennoch sind die hiesigen medizinischen Möglichkeiten durchaus akzeptabel.

Schule

Personal: 120

Davon Ausbilder: 50

Die SGS (Severu-Gesamtschule) beherbergt Unterrichtsräume für alle Bildungsgrade, gehört aber, wie man sich denken kann, nicht gerade zu den angesagtesten Bildungseinrichtungen der SUKOT. Besucht wird sie in erster Linie von den Kindern des Verwaltungspersonals. Oft nimmt man aber auch ausgesuchten Nachwuchs der Siedlerviertel auf, um einen möglichst hohen Bildungsgrad zu erreichen. Fachpersonal ist rah auf Urnah.

Stravatise Fantaisie

Personal: 35

Das Fantaisie kann sich sicher nicht mit dem Prunk vieler anderer Stravatises messen, doch in Sachen Beliebtheit bei den einfachen Leuten bricht es zweifelsfrei alle Rekorde. Seit seinem Bestehen wird hier feinste Unterhaltung des Genres Burlesque geboten und wenn es auch verhältnismäßig wenige Spezialeffekte oder gar lebende Tiere in einer Manege zu sehen gibt, die Leistungen der ausgesuchten Protagonisten machen diesen zweifelhaften Mangel allemal wett. Auf keiner anderen Bühne des Landes wird man den Geist der Stravatise derart feurig, lakonisch, traurig, erotisch, magisch, sarkastisch und liebevoll wahrnehmen, wie ihn die Interpreten und Tänzerinnen des Fantaisies jeden Abend zum Leben erwecken.

 

»Als ich klein war, sah ich einen Erntearbeiter einen Stein vom Boden aufheben und in der Hand wiegen. Er sah sich den Stein von allen Seiten genau an. Ich zupfte meine Großmutter am Rockzipfel und deutete auf den Mann. Sie blickte kurz auf und wandte sich wieder ab. Da begann ich laut zu weinen und war zornig auf die Alte. Im nächsten Moment sah ich, wie besagter Arbeiter seinen Stein hoch über den Kopf hob, auf einen der nahestehenden Wächter zurannte und diesem den Schädel einschlug. Der Helm des Gardman lag direkt neben ihm auf dem Boden. Damals verstand ich die Zusammenhänge nicht. Dem Wächter war wohl unter seinem Helm heiß gewesen und darum hatte er ihn abgenommen. Der Arbeiter hatte nur auf diese Gelegenheit gewartet. Ich habe nie erfahren, welches Motiv ihn dazu getrieben hatte. Zweifelsfrei wurde er hart bestraft. Ich habe mich für zwei Dinge entschieden: Erstens, ich gehe keiner Arbeit nach, bei der ich mit Steinen zu tun habe und zweitens, ich gebe der Obrigkeit keinen Grund, mich zu bestrafen!«

Lenette deSkyrie, Stravatisesängerin

Pab Eigin

Personal: 20

Das Eigin ist ein kleines Pab zwischen der Plattform und der Garnison und wird fast ausschließlich von kirner Gardmen und logistischen Piloten frequentiert. Da es sich bei Letzteren aber um ziviles Personal handelt und sich die beiden Berufsgruppen somit nicht in die Quere kommen, kommt es hier zu keinerlei Reibungen. Eine Besonderheit des Eigin ist sein alle acht Tage stattfindender Lotterieabend. Die tatsächlich ausgefochtenen (verbotenen) Boxkämpfe erfreuen sich an diesen Abenden vor allem bei den Gardmen Badenhevers größter Beliebtheit.

Aufbereiter Ts-28

Personal: 400

Die Versorgungseinheit Ts-28 wird täglich mit einer großen Menge verunreinigter Materialien von verarbeiteten Rohstoffen bestückt. Es kann daher kaum verwundern, dass der zugehörige Aufbereiter über erheblich größere Sicherheitsmaßnahmen verfügen muss, als andere Anlagen dieser Art. Die hiesigen Schleusenkammern sind mit Zustrom- und Wartungstunneln von Schiffswannen vergleichbar und bestehen zum Teil aus sehr modernen Materialien. Immer wieder kommt es vor, dass Mitarbeiter der Anlage versuchen, diese Materialien heimlich abzutragen, um sie auf dem Schwarzmarkt anzubieten.

 

»Man nennt uns 2nd-Generation, weil wir die Kinder der ersten Siedler sind. Das klingt, als hätten wir etwas davon, auf dieser verdammten Hölle aus Schlamm festzusitzen. Und dann stimmt es noch nicht einmal. Die Shivaiten hatten zwei große Civics hier und sie sind alle verreckt. Natürlich machen die Kirn alles viel besser als die Wickelhosenträger. Ich habe ihnen zwei Kinder geschenkt. Neue Arbeiter für ihre Mühlen. Weder ich, noch sie, noch ihre Kinder werden je diese elende Dreckskugel verlassen. Was ich von den Kirn und der YMG und ihrem Siedlungsprojekt halte? Ich will es mal mit einem Wort der Sprache meiner Eltern sagen: Merde!«

Carmin Bossar, Siedlerin

Yg (Viertel)

Bedeutung des Namens: Süden

Einwohnerzahl: 2.100

Davon Gardmen: 200

Das Viertel ›Süd‹ ist klein und liegt abseits des Trubels der Raumschiffe des Kosmodroms und dem wirtschaftlichen Verkehrschaos des Sentrs. Hier befindet sich nur die südliche Monorail, ein Lager und viele Unterkünfte für Arbeiter, die nicht über die Mittel verfügen, zentraler zu leben. Die hier stationierten Gardmen halten sich aus jedem Ärger heraus.

Verwaltung

Personal: 100

Verglichen mit den von Angestellten geradezu wimmelnden Verwaltungsbüros des Sentrs sind die hiesigen Einrichtungen still und trostlos. Die ihnen auferlegten Aufgaben beziehen sich auf den (weitgehend zum Erliegen gekommenen) Transport von Waren der südlichen Monorailroute und das sichere Einlagern von Rohstoffen, welche zu unwichtig sind, um direkt verschifft zu werden.

 

»Der Herr, unser Dreigeteilter Gott, schickt seine Diener an die finstersten Orte und wehe dem, der seinen ehernen Glauben an die Gottlosen verliert. Das Leben der Siedler auf Urnah ist hart, doch wer das Seine dem Dreigeteilten weiht, wird im Jenseits an dessen Seite die gerechte Entlohnung finden. Diese Welt ist sein, wie jede andere Welt. Wer hadert, den Neid und die Gier nährt, öffnet sein Herz diesen hungrigen Dämonen und wird weder hier noch anderswo seinen Frieden finden.«

Henri Bergotte, Priester des Dreigeteilten Gottes

Schule

Personal: 90

Davon Ausbilder: 30

Trotz ihrer Abgeschiedenheit ist die Südschule alles andere als unbeliebt. Ganz im Gegenteil gilt sie als eine Art Geheimtipp, will man seinen Kindern eine wertneutrale und gute schulische Erziehung angedeihen lassen. Die Ausbilder der Südschule sind unbestechlich und stolz und legen großen Wert darauf, ihren Schülern diese Prinzipien mit auf ihren Lebensweg zu geben.

Monorail

Personal: 260

Davon Gardmen: 10

Da es keinen regen Austausch mehr zwischen Badenhever und dem Süden gibt, ist es in der Monorail von Yg in den letzten Standardjahren sehr still geworden. Es fahren nur noch selten Züge und so kann es kaum verwundern, dass dieser abgelegene Ort zu einer Spielwiese für dunkle Geschäfte geworden ist.

Pab Lima

Personal: 10

Im Lima treffen sich düstere Gestalten, Kopfgeldjäger, die im Zentrum nicht gesehen werden wollen und – aus denselben Gründen – deren Beute. Man versucht hier möglichst wenige Fragen zu stellen, bleibt in Deckung und trinkt unterdessen seinen Kirnosk aus trüben Gläsern.

 

»Ein Zehnstandardjahresvertrag auf Urlaub ist auf den ersten Blick vielleicht eine drastische Maßnahme, aber wie bei allen Verträgen, gilt auch hier das gesetzt des Kleingedruckten. Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob man zehn Standardjahre als Arbeiter oder eben als Obervorseher auf Urban wirkt. Die Unterkunft meiner Familie ist durchgängig bewacht und verfügt über Partikelfilter und unabhängige Lufterneuerer. Ja, wenn wir aus den Fenstern blicken, sehen wir den selben Unrat wie alle anderen in Badenhever, aber keiner zwingt uns diese Fenster zu öffnen. Wenn die Zehn Standardjahre vorüber sind, werde ich Reich sein. Meine Kinder werden die besten Schulen Helions besuchen und meine Frau wird zu jeder Phase ein neues Kleid bekommen. Zur Not, gönne ich es mir, ein paar der hier verlorenen Standardjahre medizinisch zurückzuholen. Credits sind die neuen Götter der Galaxie.«

Alima Sendupu, Obervorseher der YMG