Aygan
Quadrant: 13|134
Fraktion: Shivaiten
Zone: SUKOT
Sonnensystem: Jalpa
Sonne: Kanchuri (orange)
Stelle: 1 von 1
Subraumgeschwindigkeit (Quadranten/Tag): 2
Subraumsicherheit: 4
Entfernung zum Spurngtor: 4 Tage
Auftragslage: 5
Sprungpunkte: Eves, Fan Jen Doro, Landa, Maga, Mern
Völker: Ayganesen
Alchemistische Zutaten: A3 B9 C9 D8
Kennung: J1Ap13p134-6
Größe: 6
Gravitation: 1,0 G
Umlaufzeit: 1,5 Standardjahre
Trabanten: Kānguri, Jala
Wasserfläche: 78 %
Atmosphäre: Stickstoff 73 %, Sauerstoff 21 %, Edelgase 6 %
Subraumanschluss: kT2QpD-SS4-D4,0D
Bevölkerungsdichte: 2 Milliarden
Bewohner: Ayganesen (Menschen) 2 Milliarden, wenige Andere
Erstbesiedlung: Sj 732 (Die Smavari teilen ihre Sklaven von Ban Haradur (dem späteren Fan Jen Doro) und verfrachten einen der Stämme nach Aygan.)
Techgrad: Normal
Wohlstand: Normal
Feuer für die Ungläubigen
Aygans Oberfläche ist flach. Die nördliche Halbkugel wird von endlosen Steppen- und Wüstenlandschaften beherrscht, während im Süden Marschen, Sümpfe und vereinzelte Urwälder das Landschaftsbild prägen. Große zusammenhängende Salzwassermeere gibt es keine, doch die Südlande sind von einem Gewirr aus endlos erscheinenden Flüssen und riesigen Seen durchzogen. Nur der Nordpol weist eine winzige permanente Eisdecke auf. Am Äquator herrschen das ganze Lokaljahr über Temperaturen zwischen 12 und 22 °C. Jahreszeitlich bedingte Schwankungen gibt es so gut wie keine. Nur im Süden, in den Tiefen der Sümpfe, kommt es ab und an zu Temperaturanstiegen bis zu 35 °C und für die Bewohner Aygans schier unerträglichen Luftfeuchtigkeitswerten. Die Flora und Fauna des einzigen Planeten des Systems findet ihren Ursprung auf siva`s ND. Aygan wurde früh von den Shivaiten geformt und mit ihren Pflanzen und Tieren besiedelt. Einheimisches Leben gab es vorher hier nicht.
Eine Besonderheit Aygans ist Jala, der größere seiner beiden Trabanten. Auf dem gewaltigen Mond herrscht ein Frühstadium des Lebens. Er beherbergt eine große Anzahl von Algenarten und niederen Pflanzentypen. Einmal jedes Lokaljahr kommt er Aygan in seiner stark elliptischen Umlaufbahn so nahe, dass seine Gravitation schreckliche Unwetter und Stürme über den Planeten bringt. Hierbei lösen sich immer wieder Partikel von der Mondoberfläche, welche nach Aygan getragen werden. Diese Partikel enthalten gefrorene Algen die gefährlich in das biologische Gleichgewicht Aygans eingreifen. Sie sind aggressiv und verdrängen, so man sie nicht eindämmt, schnell lokale Arten. Aygans Bevölkerung arbeitet ständig an der Ausrottung dieser Bedrohung.
Ordnung aus dem universellen Chaos
Die Ayganesen, die menschlichen Bewohner Aygans, glauben an das unaufhaltbare aryakit ké ataymana, die große Umkehr des Chaos. Bei diesem, aus der hinduistischen Lehre des brahman stammenden Weg gehen die Gläubigen vom Ende aller Dinge aus, welches in Kürze stattfinden und alles Geschehene umkehren soll. An besagtem Punkt angekommen, wird nun alles erneut, doch umgekehrt geschehen. So wird aus dem sich ausbreitenden Chaos letztendlich wieder der Urzustand der absoluten Ordnung, das stana-dharma entstehen. Im heiligen Kalender der Ayganesen steht dieses große Ereignis in weniger als 2.000 Standardjahren bevor. Ihre Priester prophezeien dann den ekasu sant, den hundertjährigen Stillstand. Während dieser Zeit wird die Galaxie stillstehen und das Chaos wird seinen Höhepunkt erreichen. Die Zwischenwelt wird sich öffnen und alle Dimensionen werden sich vereinen. Rassen, Wesenheiten und Kulturen erheben sich zu einem alles vernichtenden Endkrieg ohne Ziele und ohne Chance auf Sieg. Erst nach dieser Periode des Schmerzes und der Reinigung wird die Galaxie beginnen sich in der Gegenrichtung zu drehen. Die Kräfte der Gravitation und der Rückführung in den Urzustand werden Kriege, wissenschaftliche Errungenschaften, Erkenntnisse der Religionen und jede schädliche Weisheit von den Gläubigen nehmen. Ist die Reise zurück in die Zeit vollendet, wird sich alle Materie erhitzen und jegliches Sein zu einem Kern zusammenschmelzen. Jeder Geist, alles Wissen und jede Materie wird von dieser Urgravitation ins Zentrum gezogen und unendlich verdichtet. Dann wird die Urmasse kollabieren und in die Unexistenz vor dem Chaos zurückkehren. Diesen Zustand des Nichtseins empfinden die Gläubigen Aygans als eine Art physikalisch verursachtes Nirvana. Er ist aus ihrer Sicht unausweichlich und das höchste Ziel allen Seins. Jedes Wesen, Pflanzen, Tiere Menschen und Götter werden ihn, dem Glauben der Ayganesen nach, erreichen. Allein die Zeit bis dorthin zu überbrücken, ist die Bürde des Daseins.
Im Gegensatz zu den Shivaiten verehren die Ayganesen keine personifizierten Götter. Sie verneigen sich nicht vor ihnen und errichten ihnen keine Schreine. Ihre Namen bleiben unausgesprochen. Im Glauben der Ayganesen sind sie nur Manifestationen des Chaos, Richtlinien, die den Gläubigen Wissen vermitteln wollen, welches nicht benötigt wird. In den ersten Tagen der Separation Aygans von siva`s ND führte diese Auslegung zu schlimmen Auseinandersetzungen. Auf siva`s ND wurden die Anhänger des ataymana-Kultes verfolgt und eingesperrt. Sie mussten schreckliche Gräueltaten erdulden. Doch den Shivaiten auf Aygan erging es nicht besser. Nach einer großen Vertreibungswelle kam es auch hier zu Verfolgungen, die mit einem Massaker auf dem udangya, dem Platz des Kreises in Durabyanas, der Hauptcivic des Staates Lugalabyadi, endete. Tausende verloren an einem Tag ihr Leben, weil sie sich weigerten, ihrem Glauben abzuschwören.
Der Vorsteher der Ychabanga Tempelkrieger mit dem typischen Brandfleck auf der Stirn, trägt seine traditionelle Holzrüstung zur Schau. Im Ernstfall wäre nach heutigen Maßstäben diese Art von Schutz natürlich überholt.
Kahn-dschin ku bai
Erst mit dem Auftreten des religiös gemäßigten Führers Kahn-dschin ku bai, einem Kriegsfürsten der Lugalabyadi-Region, endeten die Auseinandersetzungen. Mit seinen Truppen und Verbündeten nahm ku bai weite Teile des Planeten ein und entmachtete die religiösen Fanatiker. Nach endlosen Debatten und vielen Friedensverhandlungen zwischen Aygan und der einstigen Kolonialmacht sND kam es zu einer Übereinkunft. Leider sind nach wie vor auf Aygan andere Glaubensrichtungen nicht gerne gesehen. Die Ychabanga Tempelkrieger, einst von Kahn ku bai eingesetzte Sittenwächter und ausführendes Organ der Regierung, sorgen zwar für die Einhaltung der Gesetze, aber innerhalb der Bevölkerung ist die Erinnerung an die Zeit der Religionskriege immer präsent. So gibt es zwar mittlerweile wieder einige wenige Schreine der Götter auf Aygan, doch werden die Anhänger anderer Kulte nach wie vor nicht gerne gesehen. Sie müssen sich an eine strenge Kleiderordnung halten, werden in vielen Geschäften nicht bedient und unterliegen vielen weiteren erniedrigenden Regeln. Auch auf siva`s ND und anderen shivaistisch geprägten Welten wurden die Tempel des ataymana-Kultes wieder geöffnet; und auch hier führte dies zu Problemen und Auseinandersetzungen. Allerdings unterliegen die ayganischen Kultisten in den seltensten Fällen Regeln oder Einschränkungen, die über bürgerlichen Unmut hinausgehen.