Jagd
Quadrant: -8|95
Fraktion: Kirnwelten
Zone: SUKOT
Sonnensystem: Lander
Sonne: Kama (orange)
Stelle: 4 von 4
Subraumgeschwindigkeit (Quadranten/Tag): 2
Subraumsicherheit: 4
Entfernung zum Spurngtor: 3 Tage
Auftragslage: -8
Sprungpunkte: Asam, Bodif, CC8, Ecaiba, Inan, Kaja, Lucus, Ulius, Wastopetri
Alchemistische Zutaten: A1 B1 C2 D3
Kennung: L4Jn8p95-6
Größe: 6
Gravitation: 1,0 G
Umlaufzeit: 0,8 Standardjahre
Trabanten: Jorn, Hornwer, Spor, Menster
Hydrographischer Prozentsatz 43 %
Atmosphäre: Stickstoff 65 %, Sauerstoff 24 %, Edelgase 1 %
Subraumanschluss: kT2QpD-SS4-D3,0D
Bevölkerungsdichte: 18 Millionen
Bewohner: Suren 16,5 Millionen, Menschen 1,5 Millionen
Erstbesiedlung: Unbekannt
Techgrad: Normal
Wohlstand: Niedrig
Eine düstere Welt der Sümpfe
Endlose schwüle Sumpflandschaften bedecken ohne wirkliche Abwechslung den vierten Planeten des Lander-Systems. Jagd, von seinen jüngsten Kolonisten mit diesem Namen belegt, ist unwirtlich und wild. Im Sommer herrschen rund um den Globus Temperaturen von über 45 °C bei einer überwältigenden Luftfeuchtigkeit. Schwärme von blutdurstigen Insekten machen den Kolonisten das Leben zur Hölle. Im Winter fallen die Temperaturen selten unter 10 °C. Nur weit im Norden gibt es eine Zone, in der es zu Schneefall und Eisbildung kommt. Doch auch hier herrschen die allgegenwärtigen Blutsauger. Überall auf Jagd wachsen Schlingpflanzen, Farne und andere Sumpfgewächse. Mangrovenbäume erreichen in manchen Gegenden riesenhafte Ausmaße und kaum ein anderer Planet hat eine größere Artenvielfalt an Schmarotzergewächsen hervorgebracht. Bunte Lederblütler ranken sich die Äste der Bäume entlang und vor Gift tropfende Immersüß bilden wahre Blütenmeere an den verwachsenen Stämmen. Lianen reichen bis zu den Schlickablagerungen des Erdreiches und überall gibt es träge dahinfließende Brackwasserflüsse. Meere sucht man auf Jagd vergeblich. Jedes Gewässer besteht aus Süßwasser, doch dies bedeutet keineswegs, dass es trinkbar wäre. Milliarden von wimmelnden Bakterien und Erregern gedeihen hier und bringen Krankheiten von Verdauungstraktstörungen bis hin zu einem grausamen Zellverfallstod.
Die einheimische Tierwelt besteht aus den erwähnten Insektenarten, robusten Reptilien, Schlangen, Vögeln und Fischen. Es gibt auch kleinere Säugetiere, doch handelt es sich bei ihnen generell um Pflanzen- oder Allesfresser. Alle Räuber Jagds tragen Schuppen, Gefieder oder eine Fischhaut. Ein besonders häufiger Vertreter unter den Reptilien sind die Crokaren, zwei bis sechs Meter lange Ichtoreptilien mit fleischigen Flossen-Füßen und einem langen, spitz zulaufenden Schädel. Sie sind gewiefte Jäger, die stundenlang unter der Sumpfoberfläche ausharren. Nähert sich ein Opfer, brechen sie wie ein Tornado aus ihrem Versteck hervor und schnappen nach ihm. Sich drehend und windend wird die Beute unter Wasser gezogen, ertränkt und zerfleischt. Doch Crokaren sind nicht unbeliebt. Ihr Fleisch ist schmackhaft und ihre Haut kann zu hervorragendem Leder verarbeitet werden.
Auf verlorenem Posten
Die kirner Kolonisten führen auf Jagd ein bescheidenes und mühseliges Dasein. Sie leiden unter den Krankheiten, der Schwüle und den gelegentlichen Feindseligkeiten der Suren. Es gibt auf Jagd nur ein Landedeck für kleinere Raumschiffe und eine nahegelegene Stadt namens Dagod, die mit ihrer halben Million Einwohnern kaum als Metropole betitelt werden kann. Der Rest der Kolonisten lebt auf abgelegenen Gehöften.
Regiert wird Jagd von einem eingesetzten Governor. Dieses Amt wird in einem sechzehnstandardjährigen Turnus von der Kommission angegliederter Kolonien auf Kirn vergeben. Doch in den letzten drei Generationen wurde der Amtskandidat stets aus den Reihen der Jagdbewohner vorgeschlagen und von der Kommission bestätigt. Die Obrigkeit der menschlichen Kolonisten Jagds kann getrost als degeneriert bezeichnet werden. Der immerwährenden Hautreizungen geschuldet, haben die meisten von ihnen schlimme Geschwüre. Doch anstelle sie zu heilen ziehen sie es vor, ihre Verunstaltungen als Schmuck zur Schau zu tragen. Auch soll es immer wieder auf den orgiastischen Feierlichkeiten des Governors und dessen Handlangern zu obszönen Ausschweifungen kommen.
Jagd selbst ist für die SUKOT mehr oder weniger irrelevant. Interessant ist nur sein Sprungtor, welches viele wichtige Welten miteinander verbindet. Um dieses Tor zu bewachen, gibt es die Station Spor-22 auf dem gleichnamigen Jagd-Mond. Hier liegt eine kampfstarke Armada von Kriegsschiffen, welche den Quadraten beschützt und den Verkehr regelt. Die hiesigen Fernmeister unterstehen zwar nominell der Administration von Jagd, sind aber letztendlich nur der Heeresleitung von Kirn Rechenschaft schuldig.
Bild: Henning Schenkel
Luftspiegelungen
Eine sehr unangenehme Besonderheit der Jagd-Atmosphäre ist ihre, durch die Ionenhülle der oberen Stratosphäre und die Strahlung der Systemsonne hervorgerufenen, Luftspiegelungen. So wirkt die Umgebung für Wesen mit Glaskörperaugen stets verwackelt und vervielfacht. Viele Besucher Jagds kämpfen daher mit Kopfschmerzen und Übelkeit, wenn sie sich im Freien auf Jagd aufhalten.